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Satans-Krone

Satans-Krone

Titel: Satans-Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich.«
    »Wann willst du es tun?«
    »Wenn möglich, sofort!«
    Clara zögerte nicht länger. Sie nickte und erhob sich. »Dann werden wir den Versuch starten.« Beim letzten Wort hatte sie sich erhoben, und auch Lambert stand auf.
    Sein Gesicht hatte alle Harmlosigkeit verloren. Der Ausdruck war ein völlig anderer geworden. Kalt und brutal, aber auch hinterhältig und lauernd. Er sah aus wie ein Mensch, der bereit war, für seine Pläne über Leichen zu gehen.
    »Komm mit!« sagte Clara nur.
    »Gern«, flüsterte Isaak Lambert, »sehr gern…«
    ***
    Dunkelheit. Ein strenger Geruch. Schwüle. Eine Luft, die kaum zu atmen war. In diesen Teil des Hauses gelangten nur wenige fremde Menschen, denn hier war Claras eigentliches Reich. Die Räume, die sich hier nebeneinander angliederten, waren fensterlos. Sie glichen Verliesen, Kammern oder größeren Särgen.
    Lambert war hinter ihr geblieben und wartete, bis sie das Licht einschaltete. Auch das brannte nicht normal. Es erhellte sich zwar eine Lampe, sie glühte aber nur auf. Es glich mehr einem düsteren Glosen, das durch den Raum streifte und mehr für Schatten sorgte als für normale Helligkeit.
    Isaak war über die Schwelle getreten und schaute sich um. Ein normaler Mensch hätte sich gefürchtet, nicht so Lambert, denn ihm gefiel die düstere Umgebung. Graue, beinahe schon schwarze Wände. Allerdings bemalt. Schreckliche Monstren in einem dunklen Rot hoben sich dort ab. Gestalten, die weder zu den Menschen passten noch zu Tieren. Sie waren einfach widerlich. Besonders die Mäuler, die stets weit geöffnet waren. Da hatten die Krallen nach der Beute geschnappt. Es waren Menschen, die, oft mit den Köpfen nach unten, über den weit aufgerissenen Mäulern schwebten, um verschluckt zu werden.
    Die Gesichter der Menschen verschwammen zwar teilweise mit dem Hintergrund, trotzdem war die große Angst in ihren Augen zu sehen. Die grenzenlose Furcht vor dem Tod, dem sie nicht mehr entrinnen konnten.
    Der Raum war nicht möbliert, bis auf eine Ausnahme. Ein Tisch. Grau, schlicht, aber dekoriert, denn auf ihm stand das, wonach Lambert fieberte.
    Es war die Krone des Satans!
    Sie selbst kämpfte auf ihre Weise gegen das düstere Licht an. Sie schien sich dagegen zu wehren, dass ihr eigenes Aussehen verschluckt wurde, denn durch das Rot schimmerte die eigene Farbe, das Gold!
    Schwer sah es aus. Nicht hell, nicht strahlend. Dafür düster und ebenfalls von Schatten umweht. Ein böses Gold, das sich auch dort fortsetzte, wo der Künstler die Rauten geschaffen hatte. Sie waren mit den roten Steinen gefüllt, den Augen der Getreuen eines Aleister Crowley.
    Hexenaugen!
    Funkelnd, als wollten sie alles unter Kontrolle halten. Sie waren starr, und trotzdem ging von ihnen so etwas wie Leben aus. Jeder Stein schien alles in seinem Umkreis unter Kontrolle zu halten.
    Isaak Lambert stöhnte auf, als er die Krone sah. Er war so überwältigt, dass ihn sogar ein leichtes Schwindelgefühl erfasste und er den Eindruck bekam, der Boden würde unter seinen Füßen schwanken wie welliges Wasser. Vor der Breitseite des Tisches blieb er stehen, während Clara ihren Platz an der schmalen Seite gefunden hatte. Sie registrierte jede seiner Bewegungen. Sogar auf ihren Brillengläsern hatte sich das rötliche Licht verteilt und gab dem Glas einen Hauch von Feuer.
    »Zufrieden?« fragte Clara flüsternd.
    »Ja, sehr.«
    »Ich habe sie in Ehren gehalten. Ich habe sie immer wieder geputzt. Ich habe sie geküsst. Ich habe sie angehaucht, ich habe sie berührt und dabei gespürt, dass etwas in ihr steckte. Es ist für mich so wunderbar gewesen. Ich kann es dir nicht erklären, aber ich spüre, wenn ich in ihrer Nähe war, den Hauch der Hölle.« Sie deutete mit dem Zeigefinger auf die Krone. »Etwas von ihm steckt darin.«
    Lambert drehte den Kopf. »Du denkst an den Teufel?«
    Ihre Augen leuchteten. »An wen sonst? An den Teufel und natürlich an Aleister Crowley.«
    »Richtig. Die beiden sind eine Verbindung eingegangen, auch wenn es viele damals nicht wahrhaben wollten, aber es ist so gewesen. Sie haben sich miteinander verbunden zu einer perfekten Symbiose. Ich liebe Aleister, ich liebe die Krone, und ich liebe auch den Teufel. Er hat uns die Chance gegeben, Clara - er!«
    »Ich weiß!«
    »Sei nicht so schlicht. Denk nach, verflucht! Begreife doch, welche Möglichkeiten uns nun offen stehen. Wir können wunderbar werden. Wir können die Macht erhalten. Wir können jubeln, denn wir sind bereits am Ziel

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