Satanskuss (German Edition)
ihm nicht.
Unbemerkt ließ er die Scherbe eines Spiegels zu Boden fallen und merkte sich ihre Position, um sich bei Bedarf schnell orientieren zu können.
Doch seine Vorsicht war unbegründet. Ohne ihn zum Mitgehen aufzufordern, schritt Ariel voran und auf ein entferntes Gebäude zu.
Langsam folgte Simon der jungen Frau, bewunderte ihre Anmut und ihre Haltung, die geschmeidige Art zu gehen. Schnell und doch unendlich weiblich.
Simon schüttelte den Kopf, um die verlockenden Gedanken abzuschütteln. Jetzt war nicht die richtige Zeit für eine Affäre.
Er registrierte die noble Gegend, und schloss aus der Umgebung, dass sie in einem der renommierteren Vororte Roms waren. Das Haus, welches Ariel ansteuerte, war reinweiß und wirkte sauber und neu. Die Verziehrungen und der Stuck waren nachträglich angebracht worden, um dem Gebäude ein vornehmeres Aussehen zu geben.
XIII.
Dicht hinter der zielstrebigen Novizin betrat der Dämon den Vorraum.
Auch hier überwog weiß, obwohl sich der ein oder andere blaue Farbklecks eingeschlichen hatte.
Sauber und steril, entschied Simon ein wenig enttäuscht. Er hatte sich vorgebliche, dunkle Magie und geheimnisvolle Pulver erhofft, doch dies hier war eine Luxusoase für Reiche.
Als eine Frau hinter dem Empfangstisch auftauchte, sah er seine Meinung bestätigt. Hübsch, jung und sinnlich.
Die junge Frau begutachtete Simon und ignorierte Ariels Anwesenheit. Ihr Blick zeigte deutlich, wie gut ihr gefiel, was sie sah – und das Simon von ihr weitaus mehr haben konnte, als das übliche Standardprogramm.
„Sie wünschen?“ Die Frage galt eindeutig ihm. Ebenso wie ihr vielversprechendes, einnehmendes Lächeln mit dem die Frau gekonnt und verführerisch ihre dunklen langen Haare über ihre Schultern warf.
Ihr Blick war eindeutig. Er symbolisierte: Komm doch her, wenn du dich traust.
Simon erwiderte ihr Lächeln nicht. Er kannte seine Wirkung auf Frauen. Deswegen beobachtete er Ariel und ihre Reaktionen.
Zu seinem Bedauern wirkte sie nicht eifersüchtig. Es schien ihr nicht einmal aufzufallen, dass sie ignoriert wurde.
Er presste seine Lippen zusammen. Es missfiel ihm, wie wenig sein Charme und sein Aussehen Wirkung zeigten.
Als Simon nicht auf die junge Bedienstete oder ihre Frage reagierte, wandte sich die Dunkelhaarige Ariel zu. „Tut mir Leid, wir bedienen keine Frauen!“
Ariel ging nicht auf dieses Statement ein, sondern nickte höflich. „Wir wollen zu Diana!“
Die junge Frau runzelte ihre Stirn und ließ ihren Blick über Ariel gleiten, als sähe sie diese erst jetzt wirklich. Ihr Gesichtsausdruck wirkte abwertend, als sie die Haarfarbe registrierte und Ariels schäbige Kleidung.
„Wie ich bereits sagte: Wir …!“, weiter kam sie nicht, als Ariel sie unterbrach.
„Sehr freundlich von Ihnen! Sagen Sie ihr bitte: Ariel möchte sie sprechen!“
Die junge, sehr hübsche Bedienstete mit den erlesenen Kleidern warf Ariel einen mörderischen Blick zu, einen hoffnungsvollen Richtung Simon und verschwand wortlos hinter ihrem Vorhang.
Als sie kurz darauf wieder zurückkam, war der Blick mit dem sie Ariel bedachte wütend.
„Folgen Sie mir bitte!“, forderte sie Ariel auf. Die Dunkelhaarige war sogar zu frustriert, um Simon mit einem charmanten Blick zu bedenken.
Rasch setzte er sich in Bewegung, um Ariel und der Brünetten zu folgen. Mit geziert kleinen Trippelschritten geleitete sie die Beiden durch den schmuckvollen Gang.
Simon schmunzelte, während er die beiden Frauen miteinander verglich. Ariel schien sich ihrer Schönheit nicht bewusst zu sein, ihre Bewegungen waren frei von Zwängen oder dem Versuch unbedingt Wirkung erzielen zu wollen. Mit weit ausgreifenden Schritten marschierte sie hinter der zierlichen Angestellten her und entsprach nur ihren eigenen Normen.
Ihre roten Haare wurden durch das Weiß der Wände genauso betont, wie von dem leuchtenden Blau der Bordüre und der Decke. Sie funkelten als hätten sie ein Eigenleben entwickelt, von dem Ariel nichts ahnte und welches ihr gottgeweihtes Leben in Aufruhr versetzen würde.
Simon, der sich an Wärme und Feuer erinnert fühlte, lächelte wohlig.
Er beobachtete, wie der Novizin die Blicke der Männer im Wartezimmer folgten und schloss dichter auf, um den Fremden zu symbolisieren, dass Ariel zu ihm gehörte. Sie schien weder das eine noch das andere zu bemerken, wohl aber die Bedienstete.
Simon
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