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Satori - Winslow, D: Satori - Satori

Titel: Satori - Winslow, D: Satori - Satori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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welches haben – und ich bin in Saigon, mit Bay Vien als Gönner und Schutzpatron.
    Gut und gut.
    Und Solange ist wahrscheinlich ebenfalls in der Stadt.
    Noch besser.
    Trotzdem ist meine Situation nicht ungefährlich.
    Haverford sitzt in der Bar gegenüber auf der anderen Straßenseite, offensichtlich völlig unbesorgt, entdeckt zu werden. Er weiß, dass ich lebe und wo ich bin. Peking und Moskau werden es bald erfahren, wenn sie es nicht schon wissen, und sie könnten Leute beauftragen, mich zu töten oder zu entführen. Die Chinesen sind dabei die größere Bedrohung, da die Russen nicht so ohne weiteres Agenten nach Saigon schmuggeln können.
    Die Tage meiner Tarnung als »Guibert« sind gezählt. Wenn ich jemals wieder aus Saigon herauskommen möchte, brauche ich eine neue Identität, und zwar schnell. Aber vor meiner Abreise habe ich ein paar Dinge zu erledigen.
    All das ist aber noch einige Züge entfernt, ermahnte er sich. Im nächsten Teil des Spiels geht es darum herauszufinden, was Mancini will.
    Der Korse begrüßte ihn herzlich.
    »Monsieur Guibert«, sagte Mancini. Er küsste Nikolai auf beide Wangen, tätschelte ihm die Schulter und fuhr fort: »Willkommen, willkommen.«
    Mancini roch nach Eau de Cologne und Tabak.
    »Danke, Monsieur Mancini.«
    »Bitte, nennen Sie mich Mathieu.«
    »Ich heiße Michel.«
    Der Besitzer des Continental war klein, wirkte aber ungeheuer kräftig. Er hatte ein breites Kreuz und die hängenden Schultern eines ehemaligen Boxers. An seinen Schläfen glänzten silbrige Strähnen in seinem ansonsten dichten schwarzen Haar, das er streng mit Pomade zurückgekämmt hatte. Sein cremeweißer Baumwollanzug und das weiße, mit Monogramm bestickte Hemd waren gut geschnitten, und er sah, dass Nikolai dies auch aufgefallen war.
    »Ich mache Sie mit meinem Schneider bekannt«, sagte Mancini. »Ein Vietnamese im Botany, auf der Catinat.«
    »Ich wäre Ihnen sehr dankbar.«
    »Sind Sie neu in Saigon?«
    »Zum ersten Mal hier.«
    »Dann dürfen Sie sich auf ein wunderbares Erlebnis freuen«, sagte Mancini. »Die Stadt ist wunderschön, einfach wunderschön. Und sie hat viele Annehmlichkeiten zu bieten.«
    Und welche davon, fragte sich Nikolai, wirst du mir ans Herz legen?
    »Pastaga?« , fragte Mancini und verwendete den in Marseille üblichen Begriff für Pastis. Er suchte in Nikolais Augen nach einem unverständigen Zucken.
    »Ich könnte einen Pastis vertragen«, erwiderte Nikolai. Solange hatte das Wort viele Male mit ihm geübt und ihn mit dem dicken gelben Likör, einem nahen Verwandten des Absinth, vertraut gemacht.
    »Ah, Sie stammen aus dem Süden«, sagte Mancini.
    »Montpellier«, sagte Nikolai und beschloss, die Turtelei zu beenden.
    »Aber das wussten Sie doch schon.«
    »Ich weiß alles, junger Mann«, sagte Mancini freundlich. »Kommen Sie. Ich werde Sie nicht mit dem Mist beleidigen, den wir den colons servieren. Hier draußen haben wir das einzig Wahre.«
    Als er Nikolai von der Bar in den Privatgarten geleitete, sagte Mancini: »Ich stamme ursprünglich aus Korsika. Aber das wussten Sie nun wiederum. Wussten Sie aber auch, dass die Korsen die besten Auftragskiller der Welt sind?«
    »Ist das so?«, gab Nikolai die Frage zurück. Er überlegte, was die Ninja wohl dazu sagen würden.
    »Betrachten Sie’s als eine Tatsache.«
    Oder als Warnung, dachte Nikolai.
    Sie gingen in einen schmalen Garten, in dem mehrere ältere Herren an zwei weißen schmiedeeisernen Tischen saßen. Sie trugen allesamt weiße Hemden mit kurzen Ärmeln und entweder weiße oder helle khakifarbene, locker geschnittene Hosen. Zwei von ihnen schützten sich mit breitkrempigen Hüten vor der Sonne.
    Nikolai wusste, dass er die Union Corse vor sich hatte.
    Mancini zog sein Jackett aus, hängte es über eine Stuhllehne und setzte sich. Er machte Nikolai Zeichen, es ihm gleichzutun.
    »Das ist mein neuester Gast«, sagte Mancini, als Nikolai einen Stuhl heranzog. »Michel Guibert.«
    Er stellte jeden einzelnen der fünf Männer vor – Antonucci, Guarini, Ribieri, Sarti, Luciani –, jeder von ihnen reichte ihm grimmig nickend die Hand. Mancini schenkte Nikolai ein Glas Pastis ein, und die Männer beobachteten den jungen Franzosen, der jetzt die Karaffe mit Wasser vom Tisch nahm und sein Getränk damit verdünnte. Dann hob er das Glas, sagte »salut« und nahm einen Schluck. Seine augenscheinliche Vertrautheit mit dem pastaga schien die Gruppe zu entspannen, die Männer lehnten sich zurück, tranken und

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