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Satori - Winslow, D: Satori - Satori

Titel: Satori - Winslow, D: Satori - Satori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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fluchte angewidert.
    Bao Dai lächelte bloß, aber Nikolai entgingen seine vor Zorn und Frustration geröteten Wangen nicht. Er blickte Solange an, die sich jedoch hastig abwandte, zur Bar ging und Bao Dai einen weiteren Whiskey brachte.
    Nikolai sah auf seinen Stapel Chips. Sie entsprachen einem Wert von über zweitausend Piastern – ungefähr einhundertzwanzigtausend Dollar.
    Der Button lag jetzt vor Bay Vien. Er verlangte einen frischen Kartensatz und sagte Seven Card Stud an. Der Kartengeber mischte und Bay Vien hob ab.
    Nikolai warf einen Blick unter seine beiden verdeckten Karten.
    Wenig vielversprechend – Kreuz-Vier und Kreuz-Fünf.
    Seine erste offene Karte war ein Herz-Bube.
    Bao Dai zeigte eine Karo- D ame und setzte.
    Nikolai blieb im Spiel.
    Die nächste Runde brachte ihm die Kreuz-Acht und Bao Dai die Pik-Dame. Der Kaiser sah auf, lächelte ihn an und erhöhte um dreihundert Piaster. Nikolai warf die Chips in die Mitte, um seine nächste Karte zu sehen.
    Ein Kreuz-Bube.
    »Bube-Paar«, sagte der Kartengeber.
    Haverford stieg aus.
    Bao Dai zog eine Zwei. Immer noch triumphierend setzte er weitere fünfhundert Piaster. Nikolai ging mit und bekam eine Kreuz-Sechs.
    Der Kaiser zog die Kreuz-Dame.
    »Dame-Drilling.«
    Solanges Augen wirkten fast traurig. Bao Dai setzte noch einmal fünfhundert, lehnte sich zurück und sah Nikolai an. »Bevorzugen Sie immer noch Spiele, bei denen die Spieler direkt gegeneinander antreten?«
    Nikolai war nicht sicher, ob er gegen einen Spieler oder einen Spieler im Verein mit der Spielbank antrat, aber er antwortete: »Ja, an meinen Vorlieben hat sich nichts geändert.«
    »Also dann …«
    Bay Vien stieg aus.
    Auch Signavi warf das Handtuch. »Nicht mein Abend, ich seh’s ein.« Er stand auf, ging an die Bar und ließ sich einen Pernod einschenken.
    »Bleiben also nur noch wir beide«, sagte Bao Dai zu Nikolai.
    »So wie vorgesehen«, erwiderte dieser. Dreist sah er Solange direkt ins Gesicht, sie wandte sich ab.
    »Die Dame ist müde, denke ich«, sagte Bao Dai. »Lassen wir dies die letzte Runde sein?«
    »Von mir aus«, sagte Haverford. Bay und Signavi stimmten rasch zu.
    Bao Dai zog eine Augenbraue hoch und sah Nikolai erneut an.
    »Solange es einen Gewinner und einen Verlierer gibt«, sagte Nikolai.
    »Ich denke, dafür kann ich garantieren.«
    Ich frage mich, ob du das kannst, dachte Nikolai, der sich darüber im Klaren war, dass der Verbündete und Geschäftspartner des Kaisers, dem das Casino und auch der Kartengeber gehörten, gerade einen frischen Satz bestellt hatte. Ich habe heute Abend ein Vermögen gewonnen, und mir bleibt immer noch genug, um ein neues Leben zu beginnen.
    Der Kaiser hat bereits einen Drilling aufgedeckt. So aggressiv, wie er setzt, hat er eine weitere Karte unter den Ver deckten. Ich kann nur dann überhaupt noch an seine offenen Karten herankommen, wenn ich eine Kreuz-Sieben ziehe. Die Chancen stehen niederschmetternd gegen mich.
    Bao Dai hob die Hand und strich Solange über die Finger.
    Nikolai warf seine Chips in die Mitte.
    Die Karte wurde gegeben.
    Bao Dai griff nach seiner verdeckten Karte.
    Nikolai sagte: »Wir wollen beide nicht nachsehen.«
    »Wie bitte?«
    »Wir wollen beide nicht nachsehen, Eure Exzellenz«, schlug Nikolai vor und schob all seine Chips in die Mitte. »Und dies soll die letzte Runde bleiben.«
    »Das ist der helle Wahnsinn«, sagte Haverford.
    Solanges grüne Augen funkelten wie Smaragde.
    »Der könnte längst vier Damen da drunter haben und es wissen«, zischte Haverford.
    Nikolai war sich dessen bewusst. Er betrachtete Bay, um herauszufinden, ob das Spiel manipuliert war.
    Er vermochte es nicht zu sagen.
    Bao Dai holte tief Luft und schob seine Chips in die Mitte.
    »Ich gehe mit«, sagte er. Dann sah er Bay an und fragte: »Bin ich hier kreditwürdig?«
    »Selbstverständlich«, sagte Bay in scherzhaftem Ton, doch sein Gesicht wirkte angespannt, so als hoffte er, der Kaiser würde nicht tun, was er befürchtete.
    Doch er tat es.
    »Ich gehe mit«, wiederholte Bao Dai, »und erhöhe auf zweitausend Piaster.«
    »Die habe ich nicht.«
    »Ich weiß«, sagte Bao Dai vergnügt. »Ich habe Sie gewarnt, kein Limit. Das Traurige ist, dass Sie in diesem Kreis gar nichts zu suchen hatten. Ich habe mit Ihnen gespielt wie mit einer … Marionette.«
    Bay wirkte angewidert. Signavi tat, als habe er etwas Interessantes auf dem Tisch entdeckt, während Haverford den Fußboden scheinbar ungemein faszinierend fand.
    Sie

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