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Satori - Winslow, D: Satori - Satori

Titel: Satori - Winslow, D: Satori - Satori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Geld.«
    »Encore« , sagte Nikolai. »Straight up.«
    » Mon pote , Sie werfen Ihr Geld zum Fenster raus!«
    »Ein Vermögen!«
    Nikolai sah zu Bay, der mit den Schultern zuckte.
    Der Croupier beendete das Setzen.
    Die Kugel rollte.
    Sprang …
    Landete auf der Zwölf …
    Und sprang auf die …
    Zehn.
    Bay wandte sich vom Tisch ab, legte seinen Arm um die Frau an seiner Seite und ging zur Bar.
    Nikolai nahm seine Chips im Wert von knapp über hunderttausend Dollar.
    Bay hatte die Bazookas bis auf den letzten Cent bezahlt.
    Der Neuankömmling mit der Glückssträhne war in aller Munde.
    Nikolai ging zur Bar und bestellte Getränke.
    »Gut gespielt«, sagte De Lhandes.
    »Allerdings«, setzte Haverford trocken hinzu.
    »Bei den blau geäderten heiligen Brüsten von Jane Russell«, schwärmte De Lhandes, »das war spektakulär! Einen Augenblick lang dachte ich, die zugegebenermaßen fettverstopften Arterien meines schweren Herzens – die eher einer Gänsestopfleber als Blutgefäßen ähneln – würden platzen! Thors pochender Schwengel, Mann, Sie haben mir einen Schrecken eingejagt! Aber ich bin glücklich, glücklich – nein, außer mir vor Freude – über Ihren beispiellosen Gewinn. Santé! «
    »Santé« , sagte Nikolai.
    »Niemand knackt diese Spielbank«, sagte De Lhandes.
    Es sei denn, dachte Nikolai, der Casinobetreiber schuldet dir eine große, illegale Summe und lässt sich was einfallen, wie er sie schlau, unterhaltsam und konspirativ auszahlen kann.
    Die Geschäfte mit dem Glücksspiel hier waren so krumm wie die Hinterbeine eines Straßenköters.
    Am Eingang des Casinos kam es erneut zu Tumult und Stimmengewirr. Die Sicherheitsleute eilten dem Lärm draußen entgegen. Durch die Tür sah Nikolei einen Konvoi großer glänzend schwarzer Limousinen vorfahren. Capitaine Signavi erschien, dann eine Abordnung von Soldaten der Binh Xuyen, die einer nach dem anderen mit Maschinenpistolen bewaffnet aus dem vorderen Wagen stiegen, während andere eilig eine Absperrkette zwischen Wagen und Tür bildeten.
    »Ja, ist es möglich?«, fragte De Lhandes sarkastisch. »Königlicher Besuch!«
    Ein dritter Wagen fuhr vor, Soldaten öffneten die Tür im Fond und ein Vietnamese mittleren Alters im weißen Smoking stieg aus, während sich die Wachleute so beflissen umsahen, als säßen ihre Köpfe auf Kugellagern.
    »Das ist Bao Dai«, erklärte Haverford Nikolai. »Der Playboy-Kaiser.«
    Er bewegte seine Finger und ahmte einen Puppenspieler nach.
    Bao Dai drehte sich um und griff noch einmal ins Innere des Wagens, offenbar um einem weiteren Fahrgast beim Aussteigen zu helfen.
    »Ich hoffe, es ist seine neueste Geliebte«, sagte De Lhandes. »Ich habe gehört, sie soll fantastisch aussehen.«
    Nikolai beobachtete, wie die Frau elegant aus dem Wagen glitt.
    Sie sah wirklich fantastisch aus.
    Es war Solange.

117
    Sie trug ein schwarzes Abendkleid, tief dekolletiert, wie es gerade Mode war, und die blonden Haare hochgesteckt, so dass ihr langer Hals zur Geltung kam. Nur eine einzige Strähne floss ihr auf die Schulter.
    Solange nahm den ihr von Bao Dai angebotenen Arm und erlaubte ihm, sie durch den Gang zu geleiten, den die Soldaten gebildet hatten, während jeder einzelne von ihnen vergeblich versuchte, die große elegante Französin, die jetzt die Geliebte des Kaisers war, nicht anzustarren.
    »Ich habe gehört, sie ist ›Filmschauspielerin‹«, sagte De Lhandes. »Zumindest bezeichnet sie sich als solche.«
    »In dem Film würde ich auch gerne mitspielen«, sagte Haverford.
    Nikolai konnte sich gerade noch davon abhalten, ihm eine Ohrfeige zu verpassen, aber nicht verhindern, dass ihm das Blut ins Gesicht schoss und auf seinen Wangen brannte. Als die Röte nachließ, erlaubte er sich, Blickkontakt zu Haverford aufzunehmen, doch falls der Amerikaner sich schämte, so ließ er es sich nicht anmerken.
    »Ich habe nichts damit zu tun«, raunte er Nikolai zu.
    Wenn nicht er, fragte sich Nikolai, wer dann?
    »So ein Kaiser hat kein schlechtes Leben«, behauptete De Lhandes, als Bao Dai mit Solange das Kasino betrat.
    Nikolai sah zu, während Bao Dai ihr verschiedene wichtige Männer vorstellte, und beobachtete, wie sie ihnen ihre Hand zum Handkuss reichte, wie sie lächelte, kurze geistreiche Bemerkungen machte und alle betörte. Sie schien sich in dieser Gesellschaft wohlzufühlen, für Nikolais Geschmack ein wenig zu wohl, und er ärgerte sich über sich selbst, weil er so empfand …
    Mach dir nichts vor, sagte er

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