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Satori - Winslow, D: Satori - Satori

Titel: Satori - Winslow, D: Satori - Satori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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aber das Versprechen muss sich erst einmal erfüllen – eine heikle Aussicht.
    Auch kann ich mich auf Haverfords Zusage, mir einen neuen Pass zu besorgen, nicht verlassen. Genauso gut könnte er mich in eine Falle locken und erneut versuchen, mich umzubringen. Und selbst wenn nicht, wäre er eine Spur, der die CIA nachgehen könnte. Dann sind da noch die Papiere, die ich von den Viet Minh bekommen soll, aber will ich ihnen und den Chinesen wirklich die Möglichkeit geben, mich aufzuspüren? In beiden Fällen wäre ich meinem Wandergefängnis nicht entronnen. Aber beide sollen denken, dass ich auf den Pass von ihnen angewiesen bin.
    Oder besser wir .
    Solange war so schwer zu durchschauen. Sie hätte eine hervorragende Go-Spielerin abgegeben – vielleicht wird sie das noch, dachte er, falls sie sich entscheidet, mit mir zu kommen und wir es schaffen. Aber sie schien völlig gleichgültig, eiskalt und wütend – genauer gesagt: außer sich vor Zorn –, als ich Bao Dai das Geld abgenommen habe.
    Hat sie nur gespielt? Das theatralische Talent einer erstklassigen Kurtisane präsentiert? Oder ist sie wirklich mit Bao Dai zusammen und fertig mit mir? Jedenfalls hat sie mir nicht den geringsten Anlass gegeben, etwas anderes zu vermuten – und dann wiederum, wenn man ihre Situation bedenkt, musste sie vorsichtig sein. Oder war ich derjenige, dem ihre »theatralischen Talente einer erstklassigen Kurtisane« galten?
    Er empfand seine Zweifel als erstaunlich schmerzhaft und zwang sich, seine Gedanken auf die Position der weißen Steine zu konzentrieren, die ihn noch immer umstellten.
    Sie waren zahlreich, und sie befanden sich in Bewegung.
    Fangen wir mit Haverford und den Amerikanern an. Trotz seiner Beteuerungen ist es am wahrscheinlichsten, dass er es war, der mich in Peking hatte töten lassen wollen, und nun ist er erstaunt und bestürzt darüber, dass ich überlebt habe. Jetzt, da ich in Saigon aufgetaucht bin, tun wir zumindest so, als wären wir Freunde und Verbündete.
    Aber werden die Amerikaner einen weiteren Versuch unternehmen?
    Wenn ja, welche Amerikaner? Sehr wahrscheinlich war Diamond für das Attentat im Steingarten in Tokio verantwortlich (die Zeit dort kam Nikolai jetzt vor wie aus einem anderen Leben). Würde er in Saigon einen weiteren Versuch wagen, mit oder ohne Haverfords Zustimmung?
    Dann waren da noch die Franzosen, zweifellos machte der Gedanke an einen Fremden in der Nähe ihrer Opium-Schmuggel-Geschäfte sie äußerst nervös. Sie werden misstrauisch werden, vielleicht auf fatale Weise, und wenn die Armee nicht eingreift, dann tun es die Behörden, vor allem angesichts des Chaos, das sich auf ihren Schreibtischen ausbreitet, sobald man in Moskau und Peking mitbekommt, dass Michel Guibert lebt und sich in Saigon aufhält.
    Und was ist mit der Union Corse? Der Opiumhandel ist die Quelle ihres Wohlstands, und sie finanzieren damit ihre Hotels, Clubs und Restaurants. Doch selbst wenn sie sich kooperativ geben und wie es ihrer Art entspricht einen »Anteil am Geschehen« fordern, ist »korsisch« praktisch synonym mit »verräterisch«.
    Und wo wir gerade über die Bereitschaft sprechen, andere zu verraten, dachte Nikolai, kannst du Bay Vien wirklich vertrauen, einem Mann, der bereits in der Vergangenheit die Seiten gewechselt hat und es zweifelsohne wieder tun wird? Sein Bündnis mit Bao Dai ist zwar zeitlich begrenzt, aber wird er dich nicht vielleicht trotzdem verraten? Und wenn ja, an wen? Bao Dai wäre naheliegend, aber du darfst nicht vergessen, dass Bay immer noch Chinese ist, auch wenn er schon vor vielen Generationen aus seiner Heimat vertrieben wurde. Cholon ist chinesisch, und sicher wimmelt es dort von Spionen, die von Peking aus gelenkt werden, auch wenn Bay selbst keiner von ihnen ist.
    Peking wird es ganz sicher auf mich abgesehen haben.
    Ebenso Moskau. Selbst wenn Leotow die Nerven noch nicht verloren und Kontakt aufgenommen hat, werden sie schon bald mitbekommen – wenn sie es nicht schon getan haben –, dass sich Woroschenins Mörder in Saigon aufhält. Der KGB kann sich nicht erlauben, so etwas ungesühnt zu lassen. Sie werden kommen. Wenn nicht hierher, dann woandershin, und sie werden unerbittlich sein.
    »Michel Guibert« muss verschwinden, und zwar schnell.
    Hoffentlich, dachte er, wird Solange Picard mit ihm untertauchen.
    Jetzt kommt es ganz darauf an, was morgen passiert.
    Ironischerweise hängt meine Zukunft von Juri Woroschenin ab.
    Er schob das Spielbrett in

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