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Satori - Winslow, D: Satori - Satori

Titel: Satori - Winslow, D: Satori - Satori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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mir Angst ein. Sehr schlimm.«
    »Bleib trotzdem hier.«
    Er ging hinauf an Deck und sah die Toten. Ein flaches Sumpfboot schaukelte an der Seite. Hinter sich hörte er Schritte, fuhr herum und sah Solange, das mit dunklem, bereits geronnenem Blut verkrustete Messer noch in der Hand.
    »Ich hab dir gesagt …«
    »Du hast mir nichts zu sagen«, sagte sie, nahm einem toten Soldaten die Maschinenpistole ab und warf sich den Gurt über die Schulter. »Weder hier noch im Baskenland.«
    Sie blieb stehen, als sie das Geräusch von Bootsmotoren und das Klatschen von Schiffsrümpfen auf dem Wasser hörten.
    Sie kamen, und sie kamen schnell.
    »Dann bleib wenigstens in Deckung«, sagte er.
    Nikolai rannte noch einmal die Treppe hinunter.
    Unten brach er eine Kiste auf, nahm eine der Bazookas, fand das Lösungsmittel und wischte rasch die schützende Schmierschicht ab.
    Selbst im Laderaum konnte er die Motoren näher kommen hören.
    Er fand ein Dreibein, nahm die Bazooka in die andere Hand und eilte damit die Treppe hinauf.
    »Mon dieu« , sagte Solange, »und was hast du damit vor?«
    »Schraub den Lauf auf das Dreibein«, sagte er. »S’il te plaît.«
    Er rannte erneut in den Frachtraum, fand die Munition und kam mit zwei Granaten wieder herauf. »Acht Pfund hochexplosive Panzerabwehrraketen mit einer Geschwindigkeit von über hundert Metern pro Sekunde, die auch noch auf eine Entfernung von mehr als achtzig Metern dreißig Zentimeter dicke Panzerungen durchdringen. Jedenfalls wurde mir das gesagt.«
    »Männer.«
    Jetzt konnte er die Scheinwerfer des ersten Boots und die Soldaten vorne am Bug sehen. Das Boot schien schwer beladen mit Männern.
    Nikolai schob die Sprengladung in die Röhre, legte sich hin, justierte das Dreibein und nahm sein Ziel ins Visier. Er wartete, bis das Boot in Reichweite war, holte tief Luft und drückte beim Ausatmen ab.
    Die Ladung schoss heraus, zischte durch die Nachtluft und tauchte hinter dem rasend schnellen Boot ins Wasser.
    Solange stellte das Maschinengewehr auf Automatik.
    Nikolai richtete sich auf, lud erneut und brachte sich in Position. Er justierte, wartete und feuerte.
    Das Boot explodierte in einer scharlachroten Flamme.
    Brennende Männer schrien und sprangen ins Wasser.
    Solange zuckte zusammen.
    Das nächste Boot kam mit Tempo heran.
    Nikolai rannte los, um Munition zu holen, kam zurück und zielte. Das Boot war so nah, er konnte es kaum verfehlen.
    So nah, dass er das Gesicht von Bay Vien erkannte.

157
    Bays Männer luden die Kisten auf das Sumpfboot, während Bay selbst das Massaker auf und unter Deck in Augenschein nahm. »Sie haben diese acht Männer getötet?«, fragte er.
    Nikolai nickte.
    »Sie beide?« Nikolai nickte erneut.
    »Hmm.«
    »Wie haben Sie uns hier gefunden?«, fragte Nikolai.
    »De Lhandes hat der Folter nicht standgehalten.«
    »Ist er tot?«
    »Er wird sich erholen«, erwiderte Bay.
    »Gut«, antwortete Nikolai. Er war seinem Freund nicht böse, dass er ihn unter der Folter verraten hatte.
    Bay brüllte seine Männer an, sie sollten sich beeilen.
    »Wir haben nicht viel Zeit«, erklärte er. »Sie werden mit mehr Männern zurückkommen. Auf den Frachter können wir sie jetzt nicht mehr bringen. Polizei und Soldaten überprüfen jedes Schiff. Der ganze Hafen ist voll. Vielleicht können wir die Frau an Bord schmuggeln, aber Sie nicht.«
    »Ohne ihn gehe ich nicht«, sagte Solange.
    »Wohin bringen Sie uns?«, fragte Nikolai.
    »Flussaufwärts«, sagte Bay, »ins Delta. Liefern die Waffen an die Viet Minh und finden dann einen Weg, Sie außer Landes zu bringen. Könnte eine Weile dauern.«
    »Wir haben Zeit«, sagte Nikolai.
    Aber sicher war er sich nicht.

158
    » B azookas?«, fragte Diamond.
    Signavi bestätigte, dass zwei voll besetzte Boote versenkt und seine Männer in den Sumpf der Attentäter gekippt worden waren.
    Dieser verfluchte Nikolai Hel, verdammt soll er sein und in der Hölle schmoren, dachte Diamond.
    Und verdammt soll auch dieser Verräter Haverford sein, der seine Finger mit im Spiel gehabt haben musste.
    »Wissen Sie, wohin er will?«, fragte Signavi.
    »Er bringt sie zu den Viet Minh«, sagte Diamond. »Guibert ist ein Agent der Chinesen.«
    »Sie haben gesagt, er sei ein amerikanischer Drogenfahnder.«
    »Wachen Sie endlich auf«, sagte Diamond. »Ich habe gelogen.«
    Egal, was er war, der Mann musste gefunden und getötet werden. Signavi befehligte die militärische Operation, die das Delta absuchen und Guibert mitsamt den Waffen

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