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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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    müssen«, sagte Eberly, wobei er noch immer Ausschau nach
    Lauschern hielt. »Vyborg löchert mich ständig mit der
    Forderung, Berkowitz zu entfernen und ihn als Leiter der
    Kommunikationsabteilung einzusetzen. Ich habe entschieden,
    dass der Weg zu Berkowitz über Wilmot führt.«
    »Über Wilmot?«
    »Berkowitz ist ein unauffälliger ehemaliger Netzwerk-
    Manager. Er scheint keine offensichtlichen Laster zu haben.
    Jedoch führt er die Kommunikationsabteilung an einer so
    langen Leine, dass Vyborg der eigentliche Leiter der ganzen
    Abteilung ist.«
    »Sammi will aber die Verantwortung und den Titel«, sagte
    Morgenthau. »Ich kenne ihn. Er will den Respekt und die
    Macht.«
    »Ja. Und er ist sehr ungeduldig. Wenn das, was er mit dem
    alten Romero gemacht hat, jemals aufgedeckt wird…«
    »Es würde nicht auf Sie zurückfallen«, versicherte sie ihm.
    »Das ist ausgeschlossen.«
    »Vielleicht. Trotzdem sollte Berkowitz entfernt werden.«
    »Und zu diesem Zweck wollen Sie über Wilmot gehen?«,
    fragte Morgenthau.
    »Das ist natürlich nicht der einzige Grund«, fuhr Eberly fort.
    »Wilmot glaubt, dass er das Habitat im Griff hätte. Es wird der
    Tag kommen, wo ich ihn eines Besseren belehren muss.«
    »Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Menschen von einem
    gottlosen Säkularisten regiert werden«, echauffierte
    Morgenthau sich.
    »Ich brauche Munition, ein Pfund, mit dem ich Wilmot
    gegenüber zu wuchern vermag.«
    »Ein Zuckerbrot oder eine Peitsche?«, fragte Morgenthau.
    »Entweder oder. Nach Möglichkeit beides.«
    »Wir brauchen jemanden, der seine persönlichen Dateien
    und Telefongespräche kontrolliert.«
    Eberly nickte. »Das muss unter völliger Geheimhaltung
    stattfinden. Nicht einmal Vyborg darf wissen, dass wir in
    Wilmots Dateien stöbern.«
    »Wer soll das sonst übernehmen?«
    »Sie«, sagte Eberly so dezidiert, dass kein Spielraum für
    Widerspruch blieb. Morgenthau sank das Herz; sie sah lange,
    öde Nächte vor sich, in denen sie die Telefongespräche und
    Unterhaltungsvideos des Professors sondierte.
    Sie schwieg und dachte angestrengt nach, während sie
    langsam den Weg entlanggingen.
    »Nun?«, fragte Eberly.
    »Das dürfte sehr langweilig werden. Er ist doch nur ein
    ältlicher Akademiker. Ich bezweifle, dass sich bei ihm etwas
    Brauchbares finden wird.«
    Eberly zögerte keinen Sekundenbruchteil. »Dann werden wir
    eben etwas nachhelfen müssen. Obwohl ich es vorziehen
    würde, eine Schwäche von ihm zu finden, die er wirklich hat.
    Falsche Anschuldigungen in die Welt zu setzen könnte sich als
    Bumerang erweisen.«
    »Lassen Sie mich mit Vyborg darüber sprechen.«
    »Nein«, sagte Eberly schroff. »Das bleibt unter uns. Es darf
    niemand sonst eingeweiht werden. Jedenfalls nicht im
    Moment.«
    »Ja«, sagte sie zögerlich. »Ich verstehe.«
    Die ganze lange Zeit auf dem Rückweg zu ihren Büros in
    Athen fragte Morgenthau sich, wie es um Eberlys Engagement
    für ihre Sache bestellt war. Es geht ihm lediglich um die
    Erfüllung seines persönlichen Machtstrebens, sagte sie sich.
    Aber er hat das Charisma, um sich zum Führer dieser
    zehntausend Leute aufzuschwingen. Ich werde mich mit ihm
    arrangieren müssen. Wilmot ist durch und durch ein gottloser
    Säkularist: ein Atheist oder bestenfalls ein Agnostiker. Es wird
    doch etwas geben, womit man ihn drankriegen kann. Ich muss
    etwas finden, das ihm das Genick bricht.
    287 Tage bis zur Ankunft
    »Ich habe nicht mit ihm geschlafen, wenn es Sie beruhigt«,
    sagte Kris Cardenas.
    Holly schaute in ihre kornblumenblauen Augen und befand,
    dass Kris die Wahrheit sagte. Sie verbrachte zwar jede Menge
    Zeit mit Manny Gaeta, aber sie beharrte darauf, dass es rein
    dienstlich sei. Auf der anderen Seite hatte Manny Holly seit
    jenem Abend, als er Kris nach Hause begleitet hatte, sie nicht
    mehr um eine Verabredung gebeten oder im Büro bei ihr
    vorbeigeschaut, ja sie nicht einmal mehr angerufen.
    Und Malcolm war so kühl und distanziert wie immer. Rein
    dienstlich, alles rein dienstlich. Von einem Liebesleben kann
    nicht die Rede sein, sagte Holly sich.
    »Ich sage Ihnen die Wahrheit, Holly«, versicherte Cardenas
    in einer Fehldeutung von Hollys Schweigen.
    »Ich weiß, Kris«, sagte sie, wobei sie eher verwirrt als
    unglücklich war. »Im Grunde würde ich es Ihnen auch nicht
    übel nehmen, wenn Sie es getan hätten. Er ist nun mal ein Don
    Juan.«
    Die beiden Frauen saßen bei einem späten Mittagessen in der
    fast leeren Cafeteria; die

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