Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
machen, müssen Sie wissen.«
    »Den Teufel würde es. Ich werde mich hüten, auf der Erde
    damit hausieren zu gehen, dass ich mich Nanobots auch nur
    auf eine Million Lichtjahre genähert hätte.«
    »Sie müssen den Job auch nicht annehmen, wenn Sie nicht
    wollen«, sagte Holly. »Wir werden Sie zu nichts zwingen. Sie
    dürfen auch weiterhin in der Instandhaltung bleiben.«
    »Verbindlichen Dank«, knurrte er.
    Er war noch immer unschlüssig, als Cardenas eintraf. Sie
    schien sich über ihn aber auch nicht im Klaren zu sein.
    »Mr. Tavalera, ich kann nicht mit jemandem arbeiten, der
    sich vor einer Umgebung mit Nanomaschinen fürchtet.«
    »Ich fürchte mich nicht vor ihnen. Ich fürchte mich nur
    davor, dass ich nicht wieder nach Hause darf, wenn man
    herausfindet, dass ich mit Ihnen zusammengearbeitet habe.«
    »Verlangen Sie einfach eine komplette Untersuchung«, sagte
    Cardenas. »Dann wird man schon feststellen, dass Sie keine
    Nanobots im Körper haben.«
    »Ja«, sagte er widerstrebend. »Vielleicht.«
    »Wir müssten die Zusammenarbeit mit Dr. Cardenas auch
    gar nicht in Ihrer Akte erwähnen«, sagte Holly. »Die irdischen
    Behörden werden nur erfahren, dass Sie während des
    Aufenthalts im Habitat in der Instandhaltung gearbeitet
    haben.«
    »Wären Sie dazu in der Lage?« Sogar Cardenas schaute
    ungläubig.
    »In besonderen Fällen wäre ich dazu in der Lage«, sagte
    Holly und fragte sich zugleich, wie sie Morgenthau daran
    hindern könnte, ihre fleischige Nase in Tavaleras offizielles
    Dossier zu stecken.
    »Das würden Sie für mich tun?«, fragte Tavalera.
    »Sicher würde ich das tun«, sagte Holly.
    Er war noch nicht ganz überzeugt, doch dann drehte er sich
    plötzlich zu Cardenas um und sagte: »Ich schätze, wenn Sie
    Mist machen und Killer-Nanos freisetzen, würde sowieso die
    ganze Belegschaft des Habitats dran glauben müssen. Da kann
    ich genauso gut mit Ihnen zusammenarbeiten. Ist auf alle Fälle
    besser als die Wartung von landwirtschaftlichem Gerät.«
    Cardenas schaute Holly an und brach in Gelächter aus. »Sie
    sprühen geradezu vor Begeisterung, Mr. Tavalera.«
    Auf seinem Pferdegesicht erschien ein verkniffenes Grinsen.
    »Stimmt, der bin ich: Mr. Begeisterung.«
    »Mal ernsthaft«, sagte Holly zu ihm, »wollen Sie nun mit Dr.
    Cardenas zusammenarbeiten oder nicht?«
    »Ich werde es tun. Wieso auch nicht? Was habe ich denn
    schon zu verlieren?«
    »Sind Sie mit ihm einverstanden?«, wandte Holly sich an
    Cardenas.
    Cardenas lächelte ihren neuen Assistenten an und sagte: »Na
    ja ‒ wir werden uns schon irgendwie zusammenraufen.«
    Sie erhob sich, und Tavalera folgte ihrem Beispiel mit einem
    schüchternen Lächeln. Er sieht gleich viel besser aus, wenn er
    lächelt, sagte Holly sich.
    Cardenas streckte die Hand aus. »Willkommen im Nanolab,
    Mr. Tavalera.«
    Seine langfingrige Hand umschloss die ihre. »Raoul«, sagte
    er. »Ich heiße Raoul.«
    »Ich sehe Sie morgen um acht im Nanolabor«, sagte
    Cardenas.
    »Achthundert. In Ordnung. Ich werde da sein.«
    Cardenas ging. Tavalera verharrte noch für einen Moment
    unsicher vor Hollys Schreibtisch. »Danke«, sagte er dann.
    » Da nada «., erwiderte Holly.
    »Sie werden mir diesen Gefallen wirklich tun und die Sache
    nicht in meinem Dossier erwähnen?«
    »Bestimmt.«
    Er zappelte noch für eine Weile herum und sagte dann:
    »Äh… ob Sie heute mit mir zu Abend essen wollen? Ich meine,
    ich wollte mich dafür erkenntlich zeigen, was Sie für mich
    getan haben…«
    Holly unterbrach ihn, bevor er es noch vermasselte. »Ich
    würde mich freuen, mit Ihnen zu Abend zu essen, Raoul.«
    Zwei Wocher, später lud Cardenas Edouard Urbain ins Labor
    ein, um ihm zu zeigen, welche Fortschritte sie bei der
    Dekontamination von Gaetas Anzug gemacht hatte. Tavalera
    saß an der Hauptkonsole, die an der dem Eingangsbereich
    entgegen gesetzten Wand aufgestellt war.
    »Vergessen Sie nicht, Raoul«, sagte Cardenas, »dass wir Dr.
    Urbain gegenüber ehrlich sein wollen. Wir haben nichts zu
    verbergen.«
    Er nickte, und ein leises Lächeln spielte über sein Gesicht.
    »Ich habe auch nichts zu verbergen, weil ich von nichts weiß.«
    Cardenas lächelte ihn an. »Sie lernen schnell, Raoul. Ich bin
    sehr beeindruckt von Ihnen.« Er hat viel mehr auf dem Kasten,
    als ich es ihm zugetraut hätte, sagte sie sich. Vielleicht haben
    ein paar Verabredungen mit Holly dazu geführt, dass er sich
    hier wohier fühlt.
    Als der Chef Wissenschaftler mit

Weitere Kostenlose Bücher