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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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was er gegen Wilmot
    hätte verwenden können. Obwohl sie schwor, dass sie jeden
    Abend getreulich seine Telefonate und Computer-Dateien
    durchforstete, hatte sie nichts Brauchbares gefunden.
    Ich schaffe es auch ohne ihre Hilfe, sagte Eberly sich, als er
    einen Termin mit dem Verwaltungschef vereinbarte. Ein Mann
    vermag alles zu erreichen, wenn er vom Willen zum Erfolg
    beseelt ist.
    Wie er jedoch vor Wilmots Schreibtisch saß und sah, wie die
    stahlgrauen Augen des Professors ihn kühl musterten, fragte
    Eberly sich, wer von ihnen den stärkeren Willen hatte.
    »Ihre Position als Leiter der Human Resources gibt Ihnen
    mitnichten das Recht, sich in die Belange anderer Abteilungen
    einzumischen, oder?«, sagte Wilmot.
    »Das ist keine Einmischung«, sagte Eberly unwirsch. »Es ist
    eine Angelegenheit von hoher Dringlichkeit.«
    Mit dem Namensgebungs-Wettbewerb und der folgenden
    Wahl hatte er einen großen Erfolg erzielt, sagte Wilmot sich.
    Diese Veranstaltung, die er draußen im Park organisiert hatte,
    war ein spektakuläres Ereignis. Das ist ihm zu Kopf gestiegen.
    Er glaubt, er habe schon alle Abteilungen im Sack und will
    mich nun als Leiter des gesamten Habitats ablösen. Na warte,
    Bürschchen, ich werde dir schon zeigen, wo Barthel den Most
    holt.
    »Dringlichkeit?«, fragte er bemüht ruhig und sachlich. »In
    welcher Hinsicht?«
    »Berkowitz ist inkompetent. Wir beide wissen das.«
    »Ach ja? Und ich dachte, in der Kommunikationsabteilung
    sei alles in Butter.«
    »Weil Dr. Vyborg die ganze Arbeit macht«, sagte Eberly.
    »Vyborg. Dieses kleine Kriechtier.«
    Eberly verkniff sich eine patzige Erwiderung. Er will mich
    nur provozieren, wurde er sich bewusst. Dieser alte Mann will
    mich dazu verleiten, im Zorn einen Fehler zu machen.
    Er holte tief Luft und sagte in einem ruhigeren Ton: »Vyborg
    ist ein sehr fähiger Mann. Er leitet de facto die
    Kommunikationsabteilung, während Berkowitz sich auf
    seinen Lorbeeren ausruht und Däumchen dreht.«
    »Genauso wie Ms. Morgenthau Ihr Büro leitet, könnte man
    meinen«, sagte Wilmot mit dem Anflug eines Lächelns.
    Eberly erwiderte das Lächeln. Du wirst mich nicht aus der
    Fassung bringen, sagte er sich. Ich werde dir nicht in die Falle
    gehen.
    »Vyborg ist ehrgeizig«, sagte er. »Er hat mich um Hilfe
    gebeten. Er ist frustriert und hat das Gefühl, dass sein
    Engagement nicht gewürdigt wird.«
    »Wieso kommt er dann nicht zu mir? Sie können doch nichts
    für ihn tun.«
    »Ich habe ihm versprochen, Ihnen seine Situation zu
    schildern«, sagte Eberly. »Vyborg scheut davor zurück,
    Berkowitz zu übergehen und sich direkt an Sie zu wenden. Er
    befürchtet, dass Berkowitz ihm einen Strick daraus drehen
    würde.«
    »Wirklich?«
    »Berkowitz ist eine Drohne, und wir beide wissen das.
    Vyborg erledigt die ganze Arbeit für ihn. «
    »Solang in der Kommunikationsabteilung alles glatt geht,
    habe ich keine Veranlassung, Berkowitz von seinem Posten zu
    entfernen. Bei dieser Diskussion geht es eigentlich um die
    Management-Methoden dieses Mannes. Seinen Untergebenen
    mag er vielleicht wie eine Drohne erscheinen, aber solange die
    Abteilung reibungslos funktioniert, macht er seinen Job richtig
    ‒ jedenfalls, was mich betrifft.«
    Eberly lehnte sich zurück und zermarterte sich das Hirn. Das
    ist eine Prüfung, wurde er sich bewusst. Wilmot stellt mich auf
    die Probe. Er spielt mit mir. Wie soll ich ihm begegnen? Wie
    bringe ich ihn nur dazu, meine Forderung zu erfüllen?
    Wilmot studierte derweil Eberlys Gesicht. Was hat er
    überhaupt mit der Kommunikationsabteilung zu schaffen?
    Hegt er einen persönlichen Groll gegen Berkowitz? Oder eine
    persönliche Beziehung mit Vyborg? Ich wünschte, der alte
    Diego Romero würde noch unter uns weilen; er hat bis zu
    seinem Tod die verschiedenen Gruppen in der Abteilung
    integriert.
    Schließlich wartete Eberly mit einer neuen Variante auf.
    »Wenn es Ihnen nicht möglich ist, Berkowitz zu entfernen,
    könnten Sie ihn doch vielleicht befördern?«
    »Ihn befördern?«, fragte Wilmot mit einem Stirnrunzeln.
    Eberly beugte sich auf dem Stuhl vor. »Anscheinend wird
    dieser Gaeta doch die Erlaubnis bekommen, zur Oberfläche
    von Titan hinabzusteigen.«
    »Dieser Stuntman?«
    »Ja. Dr. Cardenas hat Urbain davon überzeugt, dass sie
    Gaetas Anzug gründlich zu dekontaminieren vermag. Damit
    ist er imstande, auf der Oberfläche von Titan zu landen, ohne
    den dortigen Lebensformen zu schaden.«
    »Davon hat Urbain mir aber noch

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