Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
Holly.
    Tavalera grinste sie an. »Ja. Der nächste Teich ist
    vierhunderttausend Kilometer entfernt.«
    »Wir haben aber ein Schwimmbad in der Grand Plaza!«
    »Affenge… äh, tolle Sache.«
    Holly ignorierte den Fauxpas, den er sich fast geleistet hätte,
    und fuhr fort: »Es hat olympische Ausmaße. Und bis zu
    dreißig Meter hohe Sprungtürme.«
    »Keine zehn Pferde würden mich dorthin bringen«, sagte
    Tavalera kopfschüttelnd. »Niedrige Schwerkraft hin oder her.«
    Er will einfach nur nach Hause, erkannte Holly. Er will heim.
    Das Bewusstsein stimmte sie traurig, dass sie kein Zuhause
    hatte, zu dem sie zurückkehren konnte. Dies ist mein Zuhause,
    sagte sie sich. Dieses Habitat. Für immer.
    266 Tage bis zur Ankunft
    Wenn es schon getan werden muss, sagte Wilmot sich, dann
    sollte man es schnell hinter sich bringen.
    Das war ein Diktum, das er in seiner langen akademischen
    Laufbahn schon oft zu seinem Vorteil beherzigt hatte. Oft
    verknüpfte er es auch mit einem von Churchills alten
    Aphorismen: Wenn man schon jemanden töten muss, kostet es
    nichts, höflich zu sein.
    Also lud er Gaeta und Zeke Berkowitz in der Privatsphäre
    seines Apartments zum Abendessen ein. Berkowitz war
    natürlich ein alter Freund, und zu Wilmots Freude erschien er
    genau pünktlich ‒ noch vor dem Stuntman.
    Als Wilmot dem Nachrichtendirektor einen ordentlichen
    Whisky einschenkte, grinste Berkowitz ihn an und sagte
    launig: »Muss wohl eine ziemlich schlechte Nachricht sein,
    wenn der erste Drink schon so groß ausfällt.«
    Wilmot lächelte leicht verlegen und reichte Berkowitz das
    Glas. »Du steckst noch immer die Nase überall rein, was,
    Zeke?«
    Berkowitz zuckte die Achseln. »Ich wäre ein lausiger
    Nachrichtenmann, wenn ich nicht wüsste, was Sache ist.«
    Wilmot schenkte sich ein noch volleres Glas ein.
    »Es geht das Gerücht um«, sagte Berkowitz, der noch immer
    an der kleinen Bar des Apartments stand, »dass ich die
    Karriereleiter hinauffallen soll.«
    »Leider ja«, bestätigte Wilmot mit einem knappen Nicken.
    Bevor Berkowitz nachzuhaken vermochte, hörten sie ein
    Klopfen an der Tür. »Das wird Gaeta sein«, sagte Wilmot und
    ging zur Tür.
    Gaeta trug ein Arbeitshemd aus Twill und Jeans ‒ die
    formellste Kleidung, die er besaß. Der Stuntman schaute ernst,
    fast missmutig, als Wilmot ihn Berkowitz vorstellte und ihn
    fragte, was er trinken wollte.
    »Bier, falls Sie welches haben«, sagte Gaeta mit unverändert
    ernster Miene.
    »Wäre Ihnen Boss Ale recht?«, fragte Wilmot.
    Nun musste Gaeta doch grinsen. »Das wäre mir sehr recht,
    danke.«
    Wilmot bedeutete seinen beiden Gästen, in den Sesseln im
    Wohnzimmer Platz zu nehmen. Nachdem sie es sich bequem
    gemacht hatten, sagte er zu Gaeta: »Ich habe Sie hergebeten,
    weil ich Ihnen Zeke als Vollzeit-Mitarbeiter für die
    Öffentlichkeitsarbeit überstellen möchte.«
    Berkowitz nickte wissend. Der Stuntman wirkte indes
    überrascht.
    Als Wilmot das Tablett mit dem Abendessen an den Tisch
    trug, schienen die beiden Männer aber schon miteinander
    übereingekommen zu sein.
    »Wenn Urbain oder die IAA oder wer auch immer mich
    daran hindern wollen, auf Titan zu landen, werde ich eben
    durch die Ringe fliegen«, sagte Gaeta.
    Berkowitz beschrieb mit der Gabel eine spiralförmige
    Bewegung. »Durch die Ringe? Wahnsinn. Das wäre eine
    Sensation.«
    »Glauben Sie, dass Sie mir etwas Sendezeit verschaffen
    könnten?«
    »Selbst ein hirntoter Archivar wäre in der Lage, Ihnen dafür
    Sendezeit zu verschaffen. Ich meine, jeder hat die Aufnahmen
    der automatisierten Sonden gesehen, die zur Titan-Oberfläche
    hinuntergeschickt wurden. Faszinierende Bilder, gewiss, aber
    der Reiz des Neuen ist nun verflogen. Bei den Ringen ist aber
    noch niemand gewesen.«
    »Es hat aber auch noch kein Mensch einen Fuß auf Titan
    gesetzt«, sagte Wilmot.
    »Ich weiß. Aber die Ringe! Die Leute werden sich die Finger
    danach lecken. Ich könnte jetzt schon eine Auktion starten und
    genug Geld zusammenbekommen, um Ihre ganze Crew und
    noch ein paar Leute zu bezahlen.«
    Gaeta lehnte sich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck
    im Sessel zurück. Wilmot sah, dass Berkowitz so glücklich war
    wie ein Kind mit einem neuen Spielzeug. Der Professor
    verspürte Erleichterung. Nun kann ich Eberly und dieser
    Kreatur Vyborg geben, was sie wollen, ohne irgend jemandes
    Gefühle zu verletzen. Eine Situation, von der beide Seiten
    profitieren. Umso besser.
    Pancho Lane spürte förmlich, wie

Weitere Kostenlose Bücher