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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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›Sonnenaufgang‹
    öffneten, die Leiter, die in den Vorratsraum der Cafeteria
    führte. Sie hörte, dass Leute in der Küche direkt über ihr
    zugange waren: Töpfe schepperten und Worte wurden
    gewechselt. Ein Roboter rollte aus der Küche zu ihr herunter
    und an ihr vorbei. Er fuhr zu einem Regal und holte mit den
    Greifarmen einen Karton mit Obstkonserven heraus. Dann
    vollführte er eine exakte Hundertachtzig-Grad-Wende, rollte
    wieder an ihr vorbei und durch die Doppeltür in die Küche.
    Holly ging auf Zehenspitzen zum Wandtelefon in der Nähe
    der Küchentür und setzte einen kurzen Anruf an Kris ab.
    Irgend jemand muss wissen, dass ich am Leben bin und von
    Kananga gejagt werde, sagte sie sich.
    Nachdem sie Kris ihre Botschaft übermittelt hatte, ging sie
    zur Falltür zurück, stieg die Leiter hinunter und rannte fast
    einen Kilometern durch den Haupttunnel, bevor sie sich
    keuchend auf den Boden fallen ließ.
    Du hohles Hirn, sagte sie sich. Du warst im Vorratsraum und
    hast dir nicht einmal etwas zu essen besorgt. Wie kann man
    nur so blöd sein!
    Der Magen pflichtete ihr mit einem Knurren bei.
    »Sie hat angerufen?«, fragte Kananga wie elektrisiert. »Wann?
    Von wo aus?«
    Seine Adjutantin, die das schwarze Gewand und die Hose
    trug, die Kananga seinen Sicherheitsleuten vorgeschrieben
    hatte, erwiderte: »Aus dem Vorratsraum der Cafeteria, Sir.
    Etwa vor einer Stunde.«
    »Vor einer Stunde?«, knurrte Kananga und erhob sich von
    seinem Stuhl.
    Die Frau warf einen Blick auf ihren Palmtop. »Genau vor
    zweiundfünfzig Minuten, Sir.«
    »Und das sagen sie mir erst jetzt?«
    »Wir hatten zu diesem Zeitpunkt nur eine Rumpfbesatzung,
    Sir. Sie vermochte nicht jedes Telefon im Habitat in Echtzeit zu
    überwachen. Es ist…«
    »Ich will, dass sofort ein automatisiertes Programm
    implementiert wird. Verwenden Sie ihren Stimmabdruck als
    Auslöser für einen automatischen Alarm. Unverzüglich!«
    »Yessir.«
    »Diese Frau ist eine gefährliche Psychopathin. Sie muss
    ergriffen werden, bevor sie noch jemanden tötet!«
    Die Adjutantin hastete aus Kanangas Büro und entzog sich
    seinem zürnenden Blick.
    Er setzte sich wieder hin. Die Cafeteria. Natürlich. Sie muss
    schließlich etwas essen. Wir werden einfach Teams in der
    Cafeteria und den Restaurants stationieren. Früher oder später
    wird sie einen Ort aufsuchen müssen, wo es etwas zu essen
    gibt. Und wenn sie dort auftaucht, sitzt sie in der Falle.
    Gaeta war noch nie in einem Blizzard gewesen und hatte auch
    noch nie versucht, sich durch Schneeverwehungen zu
    kämpfen, während ein eisiger Wind ihm entgegenwehte und
    ihm spitze Eiskörner ins Gesicht prasselten.
    Für eine halbe Minute hielt er den schlimmsten Sturm aus,
    den Fritz' Genie zu entfachen vermochte. Eiskristalle stoben
    um ihn herum und hüllten ihn in einen gleißenden weißen
    Wirbel. Dazu wurde er mit Stahlkugeln beschossen, die so laut
    gegen den gepanzerten Anzug knallten, dass ihm rasch
    bewusst wurde, das würde er nicht aushalten. Die größte
    Sorge bereitete ihm indes das Helmvisier. Er wusste zwar,
    dass es kugelsicher war, aber bis zu welchem Kaliber? Es war,
    als ob er mit einem Maschinengewehr beharkt wurde, das
    überschall-schnelle Edelstahlkugeln verschoss.
    Aber er hielt es aus. Er hielt sich auf den Füßen und machte
    sogar ein paar Schritte in Richtung der Quelle, hinein ins
    blendende Weiß, das gegen ihn anbrandete. Das Donnern der
    Kugein war aber so laut, dass er Probleme hatte, Fritz'
    Countdown im Helmlautsprecher zu hören.
    Er vermochte nicht mehr zu tun, als dazustehen und es über
    sich ergehen zu lassen. Und auf die beleuchteten Displays zu
    schauen, die über die Innenseite des Visiers verteilt waren.
    Jedes verdammte Licht war grün, und jeder Monitor zeigte
    ihm, dass der Anzug normal funktionierte. Ups! Ein gelbes
    Licht ging an. Nichts von Belang, wie er sah; bei einem
    Kniegelenk hatte die Schmierung ausgesetzt. Die Reserve-
    Schmierung setzte ein, und das Licht wechselte wieder auf
    Grün.
    Der Lärm war ohrenbetäubend. Als ob ein riesiger Schwarm
    verrückter Spechte den Anzug attackierte. Wieso, zum Teufel,
    setze ich mich diesem Mist überhaupt aus, fragte Gaeta sich.
    Wieso verbringe ich mein Leben damit, mich derart
    malträtierten zu lassen? Wieso nehme ich nicht das Geld, das
    ich bei dieser Aktion verdiene, und höre damit auf, solange
    noch alles an mir dran ist.
    Die klassische Antwort ertönte in seinem Kopf: was denn ‒
    sich vom Showbiz

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