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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Transportmittel?«
    Holly lachte. »Sie wollen mir doch nicht etwa erzählen, dass
    Sie schon müde sind!«
    »Nee, eigentlich nicht. Ich sagte mir nur, dass es langsam
    Abendessenszeit wird und dass ich vorher noch duschen und
    mich umziehen sollte, wissen Sie.«
    Holly spürte, wie ihr Puls sich beschleunigte. Versuchte er
    vielleicht, mich in sein Apartment zu locken?
    »Ich bin mit Dr. Cardenas zum Abendessen verabredet«,
    erklärte er, »und ich will einen guten Eindruck bei ihr
    machen.«
    Hollys Gesicht verdüsterte sich. »Mit Dr. Cardenas?«
    Er musste ihre Enttäuschung bemerkt haben. Sie wurde sich
    bewusst, dass sogar ein Blinder sie gesehen hätte.
    »Es geht bei diesem Gespräch darum, dass sie Nanoroboter
    programmieren will, um meinen Anzug zu dekontaminieren«,
    erklärte er. »Sie ist so sehr damit beschäftigt, ihr Labor
    einzurichten, dass ich nur beim Abendessen die Möglichkeit
    habe, mich mit ihr zu unterhalten.«
    »Aha.«
    »Es ist rein dienstlich.«
    »Ja. Ich verstehe.«
    Gaeta warf ihr einen verschmitzten Lausbubenblick zu.
    »Möchten Sie mitkommen? Oder bringen Sie doch einen
    Freund mit; dann wären wir zwei Pärchen.«
    Plötzlich wurde Holly sich bewusst, dass sie gar keinen
    Freund hatte, den sie zu dieser Verabredung mitbringen
    könnte. Sie hatte wohl viele Bekannte, aber die meisten von
    ihnen waren Kollegen aus dem Büro. Seit der Ankunft im
    Habitat hatte sie ihr ganzes Denken und Handeln auf Eberly
    ausgerichtet. Bis zu diesem Tag, als Gaeta in ihrem Büro
    erschienen war.
    Und nun das.
    »Nein«, sagte sie mit fester Stimme. »Aber trotzdem danke.
    Ich habe noch viel nachzuarbeiten.«
    Er nickte zerknirscht. »Ich habe Sie von ihrer Arbeit
    abgehalten, was?«
    »Das ist schon in Ordnung«, sagte Holly. »Es war ein
    schöner Nachmittag.«
    Sie machte im Tunnel kehrt und ging in die Richtung zurück,
    aus der sie gekommen waren. Gaeta holte sie schnell ein.
    »Vielleicht möchten Sie morgen mit mir zu Abend essen?«,
    schlug er vor.
    Hollys Miene hellte sich wieder auf. »Morgen? Sicher, wieso
    nicht.«
    »Großartig«, sagte er und lächelte sie an.
    Im Apartment angekommen zog Gaeta sich aus, duschte und
    befand, dass der Epilationseffekt noch so weit vorhielt, dass
    eine Rasur im Moment nicht erforderlich war. Während er sich
    mit einem Auge auf die Digitaluhr neben dem Bett ankleidete,
    wies er das Telefon an, eine Nachricht an Wendell Sloane in
    Selene zu schicken. »Mr. Sloane«, sagte er leicht unbehaglich
    wegen der formalen Anrede. »Status-Bericht betreffend Ms.
    Lane. Keine besonderen Vorkommnisse. Sie arbeitet noch
    immer in der Personalabteilung. Sie scheint keinerlei
    persönliche Bindungen zu haben; keinen festen Freund und
    auch sonst ein kaum ausgeprägtes Sozialleben. Ich habe heute
    mit ihr zu Mittag gegessen. Sie ist wirklich eine patente junge
    Dame: Sehr intelligent und sehr engagiert. Sie scheint mit ihrer
    Arbeit hier im Habitat glücklich zu sein. Sagen Sie ihrer
    Schwester, dass sie sich keine Sorgen zu machen braucht, was
    sie betrifft. Aber ich werde sie wunschgemäß trotzdem im
    Auge behalten. Ich wollte Sie nur wissen lassen, dass es hier
    keine Probleme gibt.«
    Das müsste die Großkopferten in Selene für eine Weile
    zufrieden stellen. Ohne ihre Unterstützung wird dieser ganze
    Titan-Stunt den Bach runtergehen. Die Astro Corporation war
    nämlich der größte Geldgeber für Manuel Gaeta und sein
    Team.
    Sammi Vyborg saß steif am Schreibtisch und schaute durch
    die offene Tür des winzigen Büros ins größere Büro auf der
    anderen Seite des Gangs. Es gehörte seinem unmittelbaren
    Vorgesetzten, Diego Romero.
    Vyborg schaute auf die Digitaluhr in der Ecke des
    Schreibtischs, die unablässig Zahlen abspulte. Es ist doch
    jeden Tag das Gleiche, sagte Vyborg sich missmutig. Den
    Morgen bringt er damit zu, Betriebsamkeit vorzutäuschen,
    und dann macht er den ganzen Nachmittag blau. Ich sitze hier
    vor einem Berg Arbeit, und er macht sich nachmittags einen
    schönen Lenz. Er ist der zweite Mann in der Abteilung und
    arbeitet nur halbtags ‒ wenn's hoch kommt.
    Mach dich nicht verrückt, ermahnte Vyborg sich. Mach dich
    locker. Es wird Zeit, diesen inkompetenten, faulen Hund
    gegen den Direktor auszuspielen. Mit ein bisschen Glück
    bringe ich sie beide zu Fall.
    Romero trat auf den Gang hinaus und schloss die Bürotür
    hinter sich. Als er sich umdrehte, sah er, dass Vyborg ihn
    beobachtete.
    »Buenos tardes «, sagte er mit einem Lächeln und

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