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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Bildschirm. Sie
    spürte seinen warmen Atem im Nacken und fühlte seine
    Körperwärme.
    »Unglaublich«, sagte er ehrfurchtsvoll. »Sie haben Recht.«
    »Ich habe es Ihnen doch gesagt, oder? Ich habe mir den
    ganzen Grundriss des Habitats eingeprägt. Jeden einzelnen
    Zentimeter.«
    Gaeta legte sich die Hand aufs Herz und machte eine leichte
    Verbeugung. » Perdone mi, Senorita. Ich bitte um Verzeihung,
    dass ich an Ihnen gezweifelt habe.«
    » Da nada «, sagte Holly, womit ihre Spanischkenntnisse aber
    auch schon erschöpft waren. Sie schwor sich, irgendwann die
    Sprache gründlicher zu lernen.
    Ihr Abenteuer hatte vor der Mittagspause begonnen, als
    Gaeta in Hollys Büro gekommen war und um eine
    Genehmigung für eine Exkursion außerhalb des Habitats
    ersucht hatte.
    »Muss den Anzug testen«, erklärte er. »Wir haben schon ein
    halbes Dutzend Änderungen daran vorgenommen und
    müssen ihn nun im harten Vakuum testen.«
    Holly schaute vom Bürostuhl zu ihm auf und bemerkte, dass
    seine Augen die dunkelsten waren, die sie jemals gesehen
    hatte.
    »Da müssen Sie sich an die Sicherheitsabteilung wenden«,
    sagte sie. »Dies ist die Personalabteilung.«
    Gaeta zuckte leicht die Achseln. »Ja, ich weiß, aber ich sagte
    mir, dass Sie mir vielleicht helfen könnten. Ich kenne
    niemanden in der Sicherheitsabteilung, und wir beide haben
    uns zumindest schon kennen gelernt.«
    Irgendwie hatte sie den Eindruck, dass das eine Lüge war.
    Oder vielleicht ein Vorwand, um mich zu sehen?, fragte Holly
    sich. Ohne lang zu überlegen, rief sie im Sicherheitsbüro an
    und vereinbarte einen Gesprächstermin für Gaeta.
    Dann lud er sie zum Mittagessen ein, und sie unterhielten
    sich über seinen Plan, auf die Oberfläche des Titan
    abzusteigen, und das Leben im Habitat; und ehe sie es sich
    versah, erzählte Holly ihm ihre Lebensgeschichte ‒ oder
    zumindest den Teil, an den sie sich erinnerte.
    »Nehmen wir uns den Nachmittag doch frei«, schlug er
    plötzlich vor.
    Holly nahm einen Schluck Kaffee und sagte sich, dass auf
    dem Schreibtisch zu viel Arbeit auf sie wartete; auf der
    anderen Seite war Manny nicht unattraktiv, und wenn er
    lächelte, leuchteten diese dunklen Augen auf wie Kerzen auf
    einer Geburtstagstorte.
    »Und was sollen wir tun?«, fragte sie.
    Er breitete die Hände aus und grinste sie an. »Nichts. Einfach
    nur herumhängen. Für ein paar Stunden einmal gar nichts
    tun.«
    »Ich hätte eine bessere Idee«, sagte Holly und stellte die
    Kaffeetasse mit einem leisen Klirren ab.
    »Welche denn?«, fragte er.
    »Wir gehen auf eine Erkundungstour«, sagte Holly.
    Also führte sie ihn zu einer Einstiegsluke, die in die
    Rückseite des Verwaltungsgebäudes eingelassen war, und
    dann die Metallleiter hinunter in den Versorgungstunnel.
    »Wie der Abstieg zu den Morlocks«, murmelte er, als sie die
    Leiter hinunter kletterten.
    »Ohrlocks?«, fragte Holly verständnislos.
    Gaeta lachte nur.
    Während sie durch den Tunnel gingen, sich unterhielten,
    sich umschauten und Entdeckungen machten, wurde Holly
    sich bewusst, dass sie mit diesem Mann allein war und
    niemand wusste, wo sie war. Was soll ich tun, wenn er sich an
    mich ranmacht?, fragte sie sich. Und ein anderer Teil ihres
    Bewusstseins fragte, was soll ich machen, wenn er sich nicht
    an dich ranmacht?
    Er ist schon ein Hengst, sagte Holly sich, während sie durch
    den Tunnel marschierten. Er war nicht viel größer als sie, aber
    kräftig und muskulös. Sie hatte unter dem wachsamen Blick
    ihrer Schwester noch nie die Gelegenheit zu sexuellen
    Experimenten gehabt ‒ obwohl sie nach dem zu urteilen, was
    Pancho ihr erzählt hatte, schon in der Schule etliche
    ›Spielgefährten‹ und sogar ernsthafte Liebschaften gehabt
    hatte. Das war aber gewesen, bevor sie gestorben war.
    Soll ich Malcolm ein bisschen eifersüchtig machen?, fragte sie
    sich. Er beachtet mich gar nicht. Vielleicht wird er Notiz von
    mir nehmen, wenn er sieht, dass ich mich mit diesem
    Prachtkerl treffe. Vielleicht…
    »Wie gut kennen Sie eigentlich Dr. Cardenas?«, fragte Gaeta,
    als sie an einer Tunnelgabelung anhielten.
    Holly zögerte für einen Moment und rief das mental
    abgespeicherte Tunnel-Netzwerk auf. »In dieser Richtung«,
    sagte sie mit einem Fingerzeig, »geht es zu den Farmen. Und
    in dieser Richtung zu den Fabriken.«
    Er kratzte sich am Kinn. »Wir müssen dann den ganzen Weg
    zum Dorf zurückgehen?«
    »Sicher. Es sind nur ein paar Kilometer.«
    »Gibt es denn kein

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