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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Unregelmäßigkeiten in dieser
    Abteilung bemerken, informieren Sie mich sofort darüber.
    Pronto. Don Diego ist aber ein Sonderfall. Lassen Sie ihn in
    Ruhe.«
    Vyborg erkannte, dass er verloren hatte. Er nickte und erhob
    sich vom Stuhl. »Ich verstehe. Es tut mir Leid, Sie belästigt zu
    haben.«
    »Sie haben mich nicht belästigt«, sagte Berkowitz großmütig.
    »Meine Bürotür steht Ihnen immer offen, Sammi.«
    Vyborg schaute sich im Büro des Direktors um. Es war viel
    größer als seins. Es hatte sogar ein Fenster, das auf den Park
    und den dahinter liegenden schimmernden See hinausging.
    Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging hinaus; ich
    werde sie beide irgendwie loswerden müssen, sagte er sich.
    Als er sich wieder in seinem Büro befand, hatte Vyborgs
    Laune sich wieder beträchtlich gebessert. Berkowitz wollte
    Don Diego erlauben, häretisches Gedankengut zu verbreiten,
    sagte er sich. Dadurch wird Berkowitz genauso schuldig wie
    der alte Mann selbst. Vielleicht kann ich beide mit einem
    Streich erledigen.
    Doch als er sich wieder an den Schreibtisch setzte, trübte
    seine Stimmung sich erneut ein. Das heißt, dass ich warten
    muss, bis wir den Saturn erreicht haben. Das dauert mir aber
    zu lang. Ich kann nicht monatelang oder gar über ein Jahr
    warten. Ich muss sie sofort loswerden.
    318 Tage nach dem Start
    Als Holly am nächsten Morgen in ihr Büro kam, hatte sie
    bereits eine Nachricht auf dem Computerbildschirm:
    KOMMEN SIE SOFORT ZU MIR. MORGENTHAU.
    Holly grämte sich noch immer, Ruth Morgenthau an Eberlys
    Schreibtisch sitzen zu sehen. Obwohl es nun schon fast zwei
    Monate her war, seit Eberly das Büro verlassen hatte,
    erwartete Holly noch immer, Malcolm dort zu sehen. Als sie
    die Tür zum Büro des Direktors öffnete, saß allerdings
    Morgenthau hinterm Schreibtisch. Ihr teigiges Gesicht war
    düster und ausdruckslos.
    »Wo waren Sie gestern Nachmittag?«, fragte Morgenthau
    barsch, bevor Holly sich noch zu setzen vermochte.
    Holly versteifte sich. »Ich habe mir den Nachmittag frei
    genommen. Ich habe die Arbeit abends zu Hause erledigt.«
    »Waren Sie krank?«, fragte Morgenthau.
    Holly sagte sich, dass sie mit einer simplen Lüge diese
    Unterhaltung zu beenden vermochte. »Nein«, erwiderte sie
    stattdessen. »Ich… ich musste einfach mal für eine Weile aus
    dem Büro 'raus; das ist alles.«
    »Finden Sie, dass Sie zu hart arbeiten?«
    »Mir gefällt meine Arbeit.«
    Morgenthau trommelte mit ihren Wurstfingern auf der
    Schreibtischplatte herum. Trotz der verabredeten
    Kleiderordnung prangten Diamantringe an den Fingern der
    Frau, und ihr Gewand leuchtete in allen Farben des
    Regenbogens. Holly bemerkte, dass der Schreibtisch mit
    Papieren übersät war. Malcolm indes war immer sehr auf
    Ordnung bedacht gewesen.
    »Bitte setzen Sie sich doch, Holly«, sagte Morgenthau.
    Holly nahm einen der Stühle vorm Schreibtisch. Ärger
    keimte in ihr auf. Ich habe das Recht, einen Nachmittag frei zu
    nehmen, wenn ich das will, sagte sie sich. Ich leite schließlich
    dieses verdammte Büro. Ich mache die ganze Arbeit. Ich kann
    gehen und ein wenig Spaß haben, wenn ich will. Aber sie
    sagte nichts und setzte sich brav hin.
    Morgenthau schaute sie für eine Weile an und sagte dann:
    »Sie wissen, und ich weiß, dass eigentlich Sie dieses Büro
    leiten. Ich bin nur eine Galionsfigur für Malcolm, während Sie
    die eigentliche Arbeit tun.«
    Holly hätte ihr fast von ganzem Herzen beigepflichtet, hielt
    aber an sich.
    »Ich habe aber nichts gegen dieses Arrangement«, fuhr
    Morgenthau fort. »Ich finde es sogar recht befriedigend.«
    Holly nickte skeptisch und rechnete mit noch Schlimmerem.
    »Aber«, sagte Morgenthau, »Sie müssen mich nicht mit der
    Nase darauf stoßen. Sie müssen mir zumindest nach außen hin
    den Respekt für meine Position erweisen.«
    »Aber das tue ich doch!«
    »Gestern haben Sie es jedenfalls nicht getan. Es steht Ihnen
    nicht zu, sich den Nachmittag frei zu nehmen, ohne mir
    vorher Bescheid zu sagen. Im Grunde müssten Sie mich sogar
    um Erlaubnis fragen, aber ich will mal nicht gar so kleinlich
    sein. Aber wie sieht das denn aus, wenn jemand wie Professor
    Wilmot eine Auskunft von mir haben möchte und ich ihm
    sage, meine Assistentin wird die Information beschaffen, aber
    meine Assistentin ist überhaupt nicht an ihrem Schreibtisch?
    Sie ist nicht einmal im Büro? Und ich weiß auch nicht, wo sie
    ist?«
    »Sie hätten mich doch anrufen können. Ich habe

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