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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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uns.«
    Sprach's, drehte sich um und verließ das Apartment. Eberly
    wurde sich bewusst, dass er Recht hatte. Sie hatten nun schon
    eine größere Entfernung von der Erde zurückgelegt als je ein
    Mensch zuvor. Sie hatten die Grenzen des erforschten Raums
    hinter sich gelassen und stießen ins Unbekannte vor.
    Mit einem Stirnrunzeln kontrollierte Eberly die Vordertür.
    Sie war gut verschlossen. Und doch war Kananga gekommen
    und gegangen, als ob sie weit offen gestanden hätte.
    425 Tage nach dem Start
    Holly wachte langsam aus etwas auf, das ein Traum gewesen
    zu sein schien.
    Manny war natürlich weg. Er war gegangen, nachdem sie es
    hier in ihrem Bett miteinander getrieben hatten. Er hatte sie im
    Liebestaumel benommen und erschöpft zurückgelassen; sie
    spürte noch die Wärme durch die Berührungen seiner Hände,
    der Küsse und seines Körpers, der sich an sie geschmiegt
    hatte.
    Sie schaute lächelnd zur Decke empor. Dann kicherte sie. Ich
    muss Don Diego unbedingt sagen, was für ein tolles Chili er
    da gekocht hat. Ein richtiges Aphrodisiakum.
    Ein Blick auf die Digitaluhr auf dem Nachttisch sagte ihr,
    dass sie eigentlich aufstehen, duschen, sich ankleiden und ins
    Büro gehen müsse. Trotzdem blieb sie in Gedanken versunken
    auf den zerknitterten, verschwitzten Laken liegen.
    Doch dann schoss ihr etwas durch den Kopf und riss sie aus
    ihren Nachbetrachtungen. Malcolm! Was, wenn er es
    herausfindet? Ich wollte ihn doch nur eifersüchtig machen und
    seine Aufmerksamkeit auf mich lenken. Nun wird er mich
    hassen!
    Das Telefon summte.
    »Kein Bild«, sagte Holly scharf. »Antworten.«
    Malcolms Gesicht erschien in der Luft überm Fußende des
    Bettes. Sie stieß einen stummen Schrei aus. Er weiß Bescheid!
    Er hat es herausgefunden! Holly setzte sich ruckartig auf und
    krallte die Finger in die Laken, obwohl sie wusste, dass Eberly
    sie nicht sehen konnte. Schuldgefühle schlugen in Wellen über
    ihr zusammen und löschten alle anderen Empfindungen aus.
    »Holly, sind Sie da?«, fragte Eberly und schielte leicht, als ob
    dadurch ihr Bild in seinem Apartment sich manifestieren
    würde.
    »Ja, Malcolm«, sagte sie bemüht ruhig. »Ich… bin heute
    Morgen etwas spät dran.«
    »Noch mal zu diesem Mann, den Gaeta gestern Abend an
    Bord des Habitats gebracht hat«, sagte Eberly und ignorierte
    das Zittern in ihrer Stimme. »Er wird so lange im Habitat
    bleiben, bis jemand sich bereit erklärt, ein Schiff zu schicken
    und ihn abzuholen.«
    Er weiß es nicht!, sagte sie sich; sie war so erleichtert, dass sie
    fast wieder in die Kissen gesunken wäre. Mit Mühe und Not
    vermochte sie Eberlys Projektion mit einem »Ja?« zu
    antworten.
    »Ich möchte, dass Sie ihn befragen, sobald die Sanitäter die
    Quarantäne aufgehoben haben. Wir brauchen ein
    vollständiges Dossier über ihn.«
    Er weiß es nicht, sagte sie sich erneut. Es ist alles in
    Ordnung. Er weiß nichts davon. »Ich verstehe. Natürlich.«
    »Gut. Veranlassen Sie gleich alles.«
    Hollys Verstand begann wieder zu arbeiten. »Haben Sie
    Morgenthau schon Bescheid gesagt?«, fragte sie.
    Seine Brauen zogen sich etwas zusammen. »Sagen Sie ihr
    Bescheid.«
    Sie nickte. »Alles klar. Gut. Ich werde sie informieren. Sie
    will nämlich über alles informiert werden, müssen Sie
    wissen.«
    »Sie werden sich darum kümmern«, sagte er beinahe schroff.
    »Geht klar.«
    Nun schien er doch die Zurückhaltung in ihrer Stimme zu
    bemerken. »Holly, wäre es Ihnen lieber, wenn ich mit
    Morgenthau spreche?«
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals. »Ach, Malcolm, ich will
    Sie damit doch nicht behelligen.« Innerlich war sie jedoch
    schier aus dem Häuschen. Ihm liegt etwas an mir! Ihm liegt
    wirklich etwas an mir!
    »Ich werde sie anrufen«, sagte er und lächelte sie an. »Wenn
    Sie dann im Büro sind, wird sie schon Bescheid wissen.«
    »Danke, Malcolm!«
    »Keine Ursache«, sagte er. Dann brach er die Verbindung ab,
    und der Bildschirm wurde dunkel.
    Holly blieb im Bett sitzen. Sie fühlte sich plötzlich elend, weil
    sie mit einem anderen Mann geschlafen hatte, und hatte
    schreckliche Angst, dass Malcolm es herausfinden könnte.
    Als Ruth Morgenthau an jenem Morgen im Büro erschien, saß
    sie Sammi Vyborg schon vor ihrem Schreibtisch sitzen und auf
    sie warten.
    »Ich dachte, Sie würden den Vorbeiflug am Jupiter
    beobachten«, sagte sie, ging um den Schreibtisch herum und
    sank schwer auf den gepolsterten Stuhl.
    Vyborg beugte sich nach vorn. »Durch die Heldentat

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