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Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Titel: Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Blum
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Rädern entfernt und hielt genau auf die bitteren Pflanzen zu. Er beugte sich über eine und roch an ihr. Lächelnd zog er einen kleinen Gegenstand aus seiner Jacke und schnitt die Blüte der Pflanze ab.
    Im nächsten Moment preschte die Bache vor. Che stieß einen entsetzten Schrei aus, Brunst knurrte aus vollem Hals, und Cecile quiekte, als hätte man sie aufgespießt. Die Weißen machten panisch kehrt und rannten in den Wald zurück. So schnell sie konnten, suchten sie ihr Heil in der Flucht, aber die Schwarzen stürmten ihnen nach, dass der Boden zu beben schien. Ein wildes Gegrunze und Gekeife erfüllte den Wald, Äste brachen, Zweige knackten, und auch Kroll, aufgeschreckt von diesem animalischen Lärm, rannte zu seinem Wagen, sprang hinein und raste davon.

11
     
    Auf wackligen Beinen erreichte Kim, nachdem Lunke ihr den Weg gezeigt hatte, die Wiese. Bei ihrem Abschied hatte er ein wenig schuldbewusst ausgesehen. Kim war immer noch übel, als hätte sie mit den seltsamen Pflanzen ein verheerendes Feuer geschluckt, daher überließ sie es Doktor Pik, die anderen, die augenscheinlich noch durch den Wald irrten, in Empfang zu nehmen. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als sich im Schatten des Hauses hinzulegen und von niemandem gestört zu werden. Sie musste schlafen und neue Kräfte sammeln. Erst danach würde sie ein paar Dinge durchdenken können. Eines aber wusste sie genau: Niemals wieder würde sie diese bitteren Pflanzen fressen – da konnte Lunke ihr erzählen, was er wollte.
    Als sie sich auf ihrem Lieblingsplatz niederließ, unter dem Apfelbaum, der dem Haus am nächsten war, registrierte sie aus den Augenwinkeln, dass Che und Brunst durch das Loch wankten. Che hatte zwei blutige Striemen, die über seine linke Flanke liefen, und Brunst war so außer Atem, dass er nach drei Schritten auf der Wiese zusammensank und sich nicht mehr regte, obwohl Doktor Pik ihm gut zuredete, sich vor der heißen Sonne in Sicherheit zu bringen, die ihm die Haut versengen würde.
    Geschieht ihnen recht, dachte Kim. Warum hatten sie auch nicht aufgepasst und waren ohne jede Vorsicht in das Revier der wilden Schwarzen eingedrungen?
    Sie schloss die Augen, schreckte aber im nächsten Moment wieder auf. Ein riesiges Motorenungetüm fuhr auf den Hof. Genau auf so einen Transporter hatte man sie damals gesperrt, und wäre dieses Metallmonstrum nicht verunglückt, wäre sie aller Wahrscheinlichkeit nach im Schlachthaus gelandet. Panik erfasste sie. Was wollte dieser Transporter hier? Plötzlich fiel ihr noch etwas anderes ein: Wo war eigentlich Cecile? Hatte sie etwas übersehen, oder waren Che und Brunst tatsächlich ohne die Kleine zurückgekehrt?
    Kim richtete sich mühsam auf, um zu Doktor Pik und den anderen zu traben, als sie bemerkte, dass zwei Männer über die Wiese auf sie zuhielten. Einer trug einen weißen Kittel, und der andere war Ebersbach. Der Kommissar deutete auf sie. Er lächelte falsch.
    »Das ist der Anführer der Schweine«, erklärte er mit lauter Stimme. »Ich will, dass Sie das Tier einfangen und untersuchen. Finden Sie heraus, was mit diesem Schwein nicht stimmt.«
    »Das Tier sieht wie ein ganz normales Hausschwein aus«, erwiderte der Mann im weißen Kittel mit teilnahmsloser Stimme. »Ist übrigens eine Sau, vielleicht ein bis zwei Jahre alt. Gefährlich sind solche Tiere für gewöhnlich nicht, wenn sie gesund sind. Man sollte sich nur nicht beißen lassen.«
    Ebersbach schüttelte den Kopf. Die grauen Haare standen nach allen Seiten ab. Er schwitzte wieder, dass der Kragen seines Hemdes sich ganz dunkel verfärbt hatte. »Treffen Sie alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen. Ich möchte nicht, dass etwas schiefgeht.«
    Der Kittelmann winkte einen anderen heran, der einen blauen Overall trug und eben erst aus dem Transporter gestiegen war. Mit zwei langen glänzenden Stangen näherte sich der Mann im Overall.
    Kim bemerkte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. Sie fühlte sich unendlich schwach, und nun wollte man sie auch noch einfangen. Was für ein schrecklicher Tag!
    Während Ebersbach sich langsam zurückzog, ohne sie aus den Augen zu lassen, begannen die beiden Männer sie zu umrunden und ihr mit den Stangen leichte Schläge zu versetzen, um sie in Richtung Transporter zu treiben.
    Ihr Herz pochte immer lauter. »Hilfe!«, schrie sie, als könnte sie auf diese Weise ihre Panik loswerden, und sah sich nach den anderen um. Doktor Pik und Che blickten mit verständnislosen Mienen zu ihr

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