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Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Titel: Saubande: Ein Schweinekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Blum
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auch dazugehört, aber was hatte das alles mit dem toten Munk zu tun?
    Als sie mit Cecile zurückgekommen war, hatte im Haus kein Licht mehr gebrannt, nur über dem Eingang hatte eine Lampe geleuchtet und riesige Schatten auf den Hof geworfen. Alles war still gewesen, ja, beinahe stiller als still.
    Plötzlich jedoch vernahm sie Musik. Verwundert hob sie den Kopf. Irrte sie sich, oder sang da ein Mensch mit lauter, schmeichelnder Stimme? Cecile war mittlerweile auch eingeschlafen und murmelte undeutliche Worte vor sich hin, als würde sie all ihre Abenteuer des Tages noch einmal durchleben und sich im Traum selbst erzählen. Nein, stellte Kim fest, sie irrte sich nicht. Draußen sang ein Mensch, genauer gesagt sang ein Mann von seiner großen, übergroßen Liebe und von einer schönen Frau namens Julia, die er unbedingt zurückgewinnen musste, sollte sein Leben nicht verwirkt sein.
    Trotz ihrer Müdigkeit erhob Kim sich und trabte aus dem Stall. Geräuschlos näherte sie sich dem Zaun auf der Hofseite, aber der Mann, der da auf einem wuchtigen Wagen saß, der im Licht der Lampe silbern glänzte, hätte sie ohnehin nicht bemerkt. Er sang sich nicht die Kehle aus dem Leib, wie Kim vermutet hatte, sondern hockte auf der Motorhaube und starrte stumm und reglos zu einem Fenster hinauf. Die Stimme drang aus einem winzigen Gerät, das er in der Hand hielt.
    »Julia«, schallte es über den Hof, »Julia, ohne dich bin ich verloren, aber mit dir wie neugeboren …«
    Dann flammte ein Licht auf, und das Fenster, auf das der Mann starrte, wurde geöffnet.
    Dörthe tauchte schläfrig und mit zerzausten Haaren auf. »Gerald, bist du verrückt geworden?«, rief sie wütend. »Was soll dieses alberne Theater?«
    Der Mann schaltete das Gerät ab – ein letztes gedehntes »Julia« hallte durch die Nacht, dann sprang er von der Motorhaube herunter und ging in Richtung Fenster. »Darling«, sagte er, »ich musste dich einfach sehen. Es hat ein paar Missverständnisse gegeben … Ich verstehe ja, dass du sauer bist, aber diese neue Situation … Ich musste mich erst …«
    »Weiß deine Frau, dass du hier bist?«, fragte Dörthe. Sie klang nun nicht mehr ganz so wütend.
    »Ich bin nicht gekommen, um über Helga zu sprechen.« Der Mann zögerte. Kim sah nun, dass er eine ungesund wirkende braune Gesichtsfarbe hatte, als würde er sich zu viel in der Sonne aufhalten, und dass seine zurückgekämmten Haare glänzten, als wären sie nass. »Es geht doch um uns – um unsere Zukunft, wo Munk nun …«
    »Du hättest der Polizei sagen müssen, dass ich bei dir war.« Dörthe lehnte mit verschränkten Armen im Fenster. »Damit hättest du mir ein unangenehmes Verhör erspart.«
    »Es ist nicht so einfach, wie du denkst«, erwiderte der Mann. »Meine Wähler … Ich kann es mir zurzeit einfach nicht leisten …« Er machte ein Zeichen zur Tür. »Willst du mich nicht hereinbitten … Wir könnten über alles reden.«
    »Nein«, sagte Dörthe. »Ich kann dich nicht hereinbitten. Ich habe Besuch. Roberts Zwillingsbruder ist ganz unvermutet aufgetaucht.«
    »Der Mörder?« Der Mann runzelte vor Entsetzen die Stirn. »Der Bruder, der im Gefängnis war? Du schläfst mit einem Mörder unter einem Dach?« Seine Stimme klang nun nicht mehr so fest und zuversichtlich wie noch Momente zuvor.
    »Er sagt, dass er unschuldig ist, dass man ihm eine Falle gestellt hat.« Dörthe flüsterte beinahe, so dass Kim noch näher an den Zaun herantreten musste.
    »Der Mann ist gemeingefährlich – er hat seine Frau umgebracht.« Der Mann machte zwei Schritte auf die Tür zu. »Ich will, dass du sofort mit mir kommst. Wir suchen uns ein verschwiegenes Hotel und besprechen alles. Hat der alte Maler, ich meine, hat Robert Munk eigentlich ein Testament hinterlassen?«
    Dörthe lachte. »Darum geht es also? Das Testament! Braucht der Herr Doktor Michelfelder vielleicht noch ein paar tausend Euro für die klamme Wahlkampfkasse? Bedaure, aber ich kann dir nichts mehr geben.« Mit einer schnellen Bewegung trat sie zurück und schlug das Fenster zu. Einen Moment später erlosch das Licht.
    Kims Augen wanderten zu dem Mann. Er fuhr sich nervös über das Haar, dann schritt er erst zu seinem Wagen, im nächsten Moment wieder zurück in Richtung Haustür. Unschlüssig verharrte er, in der Hand das Gerät, aus dem die Musik gekommen war. Im Licht der einzigen Lampe wirkte sein Gesicht plötzlich wie versteinert.
    »Dörthe!«, rief Michelfelder flehend. »Wir sind doch ein

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