Saufit: Von einem, der auszog, nie wieder krank zu werden (German Edition)
es häufig zu Netzhautablösungen.«
»Und was ist vom direkten Kontakt zwischen Augen und Häkelnadeln zu halten?«
»Den sollten Sie möglichst auch vermeiden.«
Mehr Sicht!
Zwischenbilanz: Ich habe eine Menge nützlicher Antworten auf die Frage erhalten, wie ich mein Augenlicht erhalten kann. Aber wie sieht es eigentlich mit einer Verbesserung meiner Augen aus? Mit der Steigerung meiner Sehkraft? Ist das möglich?
Natürlich könnte ich mir die Augen lasern lassen – eine Option, die ich zunächst durchaus in Erwägung zog. Doch kürzlich habe ich einen der Erfinder der Lasik-Technologie kennengelernt. Und wissen Sie was? Er trägt immer noch eine Brille. Er will das Risiko nicht eingehen. Das gab mir dann doch zu denken.
Von der Lasik mal abgesehen, gibt es eine ganze Reihe anderer potentiell sehkraftsteigernder Methoden. Hier die drei aussichtsreichsten: Einbildung, Videospiele und Augentraining.
Fangen wir mit der Einbildung an. 2010 führte die Harvard-Psychologin Ellen Langer eine faszinierende Untersuchungsreihe durch und berichtete darüber im Fachblatt Psychological Science . Aus ihren Studienergebnissen zieht sie den Schluss, dass man tatsächlich besser sieht, wenn man glaubt , besser zu sehen. Was längst nicht so seltsam ist, wie es klingt. Denn Wissenschaftler wissen schon lange, dass das, was wir sehen, nicht einfach auf der Informationsübermittlung von den Augen an das Gehirn beruht. Vielmehr ist das Ganze eine Zweibahnstraße. Es kommt ganz darauf an, was das Gehirn aus der übermittelten Information macht.
In einem von Langers Experimenten mussten die Probanden Sehtafeln lesen. Einige waren normal aufgebaut, mit den größten Buchstaben oben. Andere wiederum waren genau umgekehrt angeordnet: Die größten Buchstaben standen am weitesten unten. Die Probanden, die die umgekehrte Sehtafel lesen mussten, erzielten in der kleinsten Buchstabenreihe bessere Ergebnisse als diejenigen, die sich an der klassischen Sehtafel versuchten.
Langer und ihr Team führten dieses Ergebnis darauf zurück, dass die Probanden automatisch davon ausgingen , die erste Reihe lesen zu können.
Was auch die ungeheure Beliebtheit pseudowissenschaftlich begründeter Sehschulen im Internet erklären könnte: Sie wissen schon, das sind diese Websites, die einem vollmundig versprechen, man könne seine Brille irgendwann wegwerfen, wenn man nur lange genug trainiert. (Folgen Sie mit den Augen einer imaginären Acht! Und nun schauen Sie auf Ihren Daumen. Dann auf die Wand. Und dann wieder auf Ihren Daumen!) Solche Kurse verbessern nicht unbedingt Ihre Sehkraft. Aber sie haben zur Folge, dass Sie darauf vertrauen, Ihre Sehkraft verbessern zu können. Dieses Vertrauen, für das es keinen nachweisbaren Grund gibt, führt zu nachweisbaren Sehkraftverbesserungen.
Der zweite Punkt auf der Liste: Videospiele. Laut einer Studie der University of Rochester wiesen diejenigen Probanden, die Ego-Shooter-Videospiele spielten, eine im Verhältnis zur Vergleichsgruppe um 58 Prozent gesteigerte Kontrastempfindlichkeit auf, konnten also deutlich mehr Grautöne voneinander unterscheiden. Eine Tatsache, die auch in der realen Welt von Bedeutung ist. Bei Nachtfahrten kommt der Kontrastempfindlichkeit eine entscheidende Rolle zu. Also habe ich Videospiele in meine Liste gesunder Laster aufgenommen, auf der schon Nickerchen, Drinks, Schokolade und ungemachte Betten stehen – Letzteres, weil die feuchte Wärme unter Bettdecken und Bettüberwürfen Milben besonders gut gedeihen lässt.
Einbildung und Videospiele hätten wir damit abgehakt. Bleibt das Augentraining. Ich stieß auf eine internetgestützte Sehschule mit dem Namen Vizual Edge . Sowohl das Militär als auch eine Handvoll Profimannschaften (etwa Baseballteams wie die San Diego Padres und die Houston Astros) arbeiten mit dieser Methode. Sie basiert auf der Annahme, dass sich Sehschärfe, Augenbeweglichkeit und Tiefenschärfe durch entsprechende Übungen verbessern lassen. Anders als ähnliche Anbieter stellt Vizual Edge Kurzsichtigen keine Heilung in Aussicht, sondern verspricht lediglich genaueres Sehen und schnellere Wahrnehmung. Und das Unternehmen kann auf Studien verweisen, die derartige Verbesserungen belegen. In einer Untersuchung, die die Texas A&M University 2010 mit College-Baseballspielern durchführte, waren die Spieler, die mit Vizual Edge trainierten, die besseren Schlagmänner.
»Das Ganze ist wie Krafttraining für die Augen«, erklärt Dr. Barry Seiller, ein
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