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Saufit: Von einem, der auszog, nie wieder krank zu werden (German Edition)

Saufit: Von einem, der auszog, nie wieder krank zu werden (German Edition)

Titel: Saufit: Von einem, der auszog, nie wieder krank zu werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Jacobs
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meine, wer stemmt schon freiwillig eine Hantel, die zuvor von Tausenden anderer schwitziger Hände gestemmt wurde? Die National Athletic Trainers’ Association befasst sich mit diesem Thema in einem Bericht, der mich wohlig schaudern lässt. Darin ist zu lesen, dass in Fitness-Studios und Gyms Hautkrankheiten weitverbreitet sind: Sie machen gut die Hälfte aller Infektionskrankheiten aus, unter denen Sportler leiden. Der Bericht listet so unerfreuliche Dinge auf wie Fußpilz, Hautpilz, Furunkel, Eiterflechten, Ringelflechten, Herpes und multiresistente Staphylokokken. Kein Wunder, dass da die New York Times warnte: »Achten Sie darauf, sich im Fitness-Studio nicht mehr als einen Muskelkater zu holen.«
    So weit also die Ausreden zum Thema Sport, die mein innerer Schweinehund bis dato immer wieder gerne zum Besten gab. Und das ganz ohne Scham, denn diese drei Argumente haben durchaus einiges für sich.
    Bis zum Ende von Project Health muss ich diese Argumente allerdings einmotten.

    Oder aber entkräften. Was ich durchaus könnte, schließlich ist Jim Fixx nur ein einziger Datensatz – und damit kein sehr aussagekräftiger Fall, oder? Statistisch gesehen erhöht Sport die durchschnittliche Lebenserwartung. Unabhängig davon ist körperliche Fitness auch einfach ein gutes Gefühl. Wenn ich also abwarte und frittierte Schokoriegel in mich hineinfuttere, bis der medizinische Fortschritt meinen Fitnessmangel behebt, bringe ich mich selbst um die Freude, mich wohl in meiner Haut zu fühlen. Außerdem steigert regelmäßige Bewegung die Leistungsfähigkeit im Alltag; ich werde also bei Aussaat und Ernte und auch im Dienste der Gemeinschaft mehr geben und ganz allgemein klarer denken können.
    Obendrein empfehlen nahezu sämtliche ernstzunehmenden Quellen regelmäßige Bewegung. Bewegung, Bewegung, Bewegung. Tausende Male habe ich das inzwischen gelesen. Bewegung verringert die Anfälligkeit für Herzkrankheiten und Krebs. Sie wirkt stressmindernd und verbessert die Konzentrationsfähigkeit. Sie ist wie Fluctin und Sortis und Ritalin in einem.
    Andererseits ist Bewegung im Kampf gegen die Pfunde erstaunlicherweise nicht sonderlich hilfreich. Denn ein anständiger Work-out macht hungrig. Das Ende vom Lied: Wir hauen ordentlich rein.
    Aber die Vorteile? Sie sind allesamt gründlich dokumentiert.
    Strittig ist einzig und allein die Frage, wie viel und welche Art von Bewegung es sein sollte. Bei dieser Debatte geht es allerdings ziemlich hoch her.
    Das Institute of Medicine, eine Einrichtung der US -amerikanischen Akademie der Wissenschaften, empfiehlt »täglich 60 Minuten körperliche Aktivität mittlerer Intensität (z. B. Laufen/Joggen in einer Geschwindigkeit von umgerechnet 5 bis 6,5 Stundenkilometern), oder aber kürzere Phasen größerer Anstrengung (z. B. 30 Minuten Joggen mit 8,5 km/h)«. Das Institute of Medicine befasst sich mit der empirisch nachweisbaren Wirksamkeit medizinischer Behandlungsmethoden – da gibt es für diese Empfehlung bestimmt ein paar handfeste Gründe.
    Der beliebte TV -Arzt Dr. Oz, Star der gleichnamigen Medizinsendung und auch im wirklichen Leben Arzt, ist in seinem Buch DU – Eine Bedienungsanleitung nicht ganz so streng zu uns. Drei Mal pro Woche 20 Minuten Ausdauertraining plus ein bisschen Krafttraining reichen seiner Ansicht nach aus, um den Körper jung zu halten. Wesentlich mehr und intensivere Anstrengung führt hingegen, so schreibt er, zu vorzeitiger Alterung, weil der Körper verstärkt unter Abnutzungserscheinungen leidet.
    Drei Mal pro Woche 20 Minuten. Dafür könnte ich Dr. Oz küssen.
    Die Frage nach dem Wievielmal wäre also hiermit geklärt. Bleibt die Frage nach dem Was. Einige Studien befürworten Langstreckenläufe. Andere wiederum warnen, Langstreckenläufe könnten Herzmuskelschäden verursachen.
    Immer mehr Wissenschaftler empfehlen inzwischen Intervalltraining: gemäßigtes Traben mit kurzen Zwischensprints. Wieder andere lehnen jede Form von Ausdauertraining ab. Sie raten dazu, ausschließlich Krafttraining zu machen, und das bis zum akuten Muskelversagen. Doch dazu später mehr.
    Zunächst will ich es mit der Empfehlung des Institute of Medicine versuchen: tägliches Ausdauertraining, angereichert mit einigen Einheiten Krafttraining. Also werde ich meinen inneren Schweinehund bezwingen und mich den 45 Millionen Amerikanern anschließen, die Mitglied in einem Fitness-Studio sind.
    Beim ersten Mal tut’s noch weh
    Ich entscheide mich für ein Fitness-Studio mit dem

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