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Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)

Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothea Böhme
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Schwimmhalle, nur Bingo-Abende und eine Bibliothek.«
    »Was hat
das jetzt mit Moschik zu tun?«
    »Chef, wir
haben Abwechslung! Wir haben Morde und Entführungsfälle und Drogen. Aber die normalen
Lendnitzer?« Huber schüttelte mitleidig den Kopf.
    Reichel
wies ihn nicht darauf hin, dass Klagenfurt kaum eine halbe Stunde entfernt lag.
Der Postbus fuhr zweimal am Tag. »Der Mann hat einen schweren Schlag auf den Kopf
bekommen. Das würde Sie auch von den Socken hauen.« Huber zuckte mit den Schultern.
»Wir konzentrieren unsere Ermittlungen jetzt auf Frau Bachmaier und diese Sache
mit den Drogen, von der die Alte gesprochen hat«, wechselte Reichel das Thema. »Das
vermisste Schwein wartet auch noch auf uns. Und was ist mit den anderen Angestellten?«
Huber zog fragend die Augenbrauen hoch. »Die wollten Sie doch wegen der Gammelfleisch-Sache
ins Revier holen. Rufen Sie da mal an, Huber.« Sein Assistent nickte und griff zu
seinem Handy.
    »Mörder!«
Harald Moschik riss die Tür zu Zimmer 214 auf. Blass stand der Koch in seinem Krankenhausnachthemd
auf zittrigen Beinen im Flur.
    »Mörder!
Mörder!« Im nächsten Augenblick nahm er Anlauf, flitzte an Reichel und Huber vorbei,
ließ Dr. Weisshaupt und zwei verdutzte Krankenpfleger hinter sich und raste dem
Ausgang zu. Die Krankenschwester an der Aufnahme versuchte halbherzig, ihm den Weg
zu versperren, doch Moschik schlug zwei Haken, rannte eine alte Frau mit Krückstock,
einen Mann mit Tropfständer und die Putzfrau mitsamt ihrem Wagen um, dann war er
draußen.
    »Ähm.« Huber
leckte sich nervös über die Lippen. Reichel winkte ab.
    »136«, flüsterte
er und setzte laut hinzu: »Lassen Sie’s gut sein. Das hier fällt glücklicherweise
nicht in unsere Zuständigkeit.« Er lächelte Dr. Weisshaupt, der hinter Moschik her
an ihm vorbeischoss, freundlich an. »Der taucht schon irgendwo wieder auf. Und wenn
nicht …« Reichel zuckte mit den Achseln.
     
    *
     
    Resigniert zuckte Johann die Achseln.
Woher die vielen Leichen kamen, die überall im Schlosshotel auftauchten, wollte
er gar nicht wissen. Es reichte ihm, dass er bei jedem der Todesfälle unter dringendem
Tatverdacht stand. Er parkte direkt vor dem Müllverschlag. Johann hatte seine Mutter
nach dem Auto gefragt, worauf sie abwesend genickt hatte. Sie war weiterhin in ihre
Gedanken verstrickt, ob sie Rache an Martin Ammerschmidt nehmen oder sich einfach
mit dem Studienrat vergnügen sollte.
    »So langsam
will ich sie aber wirklich kennenlernen«, hatte sie gesagt. Daraufhin hatte Johann
verlegen gegrinst und nicht geantwortet. Es war wohl besser, seine Mutter in dem
Glauben zu lassen, er hätte eine Freundin. Johann hatte keine Lust, sie darüber
aufzuklären, dass er das Auto mal wieder für einen Leichentransport benötigte.
    Der Tote
befand sich noch immer genau da, wo er vorher gelegen hatte. Johann zog die mitgebrachten
Gummihandschuhe an und machte sich an die Arbeit. Es dauerte seine Zeit, bis er
die Leiche im Kofferraum verstaut hatte. Der Mann war zwar nicht so dick wie Bachmaier,
aber größer – und vor allem war er noch nicht zerlegt. Die kleinen Stücke, in die
Bachmaier zerteilt gewesen war, hatte er stapeln können.
    Der Tote
war schwer und Johann kam ins Schwitzen. Es war nicht einfach, ihn in den Kofferraum
zu hieven, die Beine zu knicken und den Deckel zuzuschlagen. Die Leiche ließ sich
einfach nicht zusammenklappen, ständig schaute eines der Gliedmaßen über den Rand.
    Verärgert
bog Johann schließlich die widerspenstige rechte Hand hinter den Rücken des Mannes.
Es gab ein Knirschen, bei dem Johann zusammenzuckte, aber endlich blieb der gesamte
Tote im Kofferraum. Erleichtert knallte Johann die Heckklappe zu.
    Auf dem
Weg zum Anwesen des Bauern fragte Johann sich, wie tief so eine Jauchegrube eigentlich
war und wie viele Leichen sich da noch verstecken ließen, bis sie überlief.
    Er stellte
das Auto kurz hinter dem Moser-Hof am Straßenrand ab und blickte sich um. Glücklicherweise
war wieder weit und breit niemand zu sehen. Aufgrund des Geschreis, das aus dem
Bauernhaus zu hören war, nahm Johann an, dass Elena und ihr Mann für den Moment
beschäftigt waren. Das Moulin Rouge wirkte so tot wie immer, nur die Lämpchen blinkten
stumm vor sich hin. Johann öffnete vorsichtig den Kofferraum und wiederholte die
ihm schon fast vertraute Prozedur: Leiche über den Zaun werfen und hinterherspringen.
Zur Jauchegrube zerren, Luft anhalten, Leiche über den Rand schubsen. Wie

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