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Saupech (German Edition)

Saupech (German Edition)

Titel: Saupech (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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angenehmen Nachmittag miteinander. Dorli gewann den Eindruck, dass Lore schön langsam der tausend nervigen Ausreden ihres Bruders überdrüssig wurde.
    Hoffentlich ließen sie sich nicht scheiden!
    Doch von der Grete wusste Lore nichts, außer dass sie, kurz bevor sie verschwand und der Hias starb, ihren monatlichen Termin zur Fußpflege abgesagt hatte. Ohne Angabe von Gründen. Die Frage war: warum?

14
    »Herr Kinaski, in Anbetracht dessen, dass wir es hier möglicherweise mit einem Serienmörder zu tun haben, rollen wir alte Vermisstenfälle wieder auf. Können Sie mir sagen, wie und wann Ihr Bruder verschwand?«
    »Meine Güte, das ist jetzt dreiundzwanzig Jahr her. Glauben S’, dass sein Verschwinden mit den Mordfällen von jetzt zusammenhängt?«
    »Auszuschließen ist in so einem Fall gar nichts.«
    Kaum hatte der Polizist ausgesprochen, wurde die Tür aufgerissen und jemand stürzte ins Büro.
    »Sag, Karli, hast du –«
    Dorothea Wiltzing unterbrach sich mitten im Satz, als sie plötzlich Leo Bergler vor sich stehen sah. »Oh, der Herr Bezirksinspektor! Da komm ich später wieder.«
    »Bezirksinspektor war einmal. Jetzt Oberleutnant.«
    »Sind S’ jetzt vielleicht beim Militär?«
    »Nein. So heißt mein neuer Dienstgrad. Ich habe mich weitergebildet und werde demnächst auch noch die Fachhochschule besuchen. Ich will weiter nach oben.«
    »Na, da gratulier ich.«
    »Der Herr Leutnant –«, setzte Karl an.
    »Ober«, unterbrach Leo Bergler.
    »Servieren tun S’ jetzt auch noch? Echt vielseitig.«
    Dorotheas Kommentar war trocken wie ein Wüstensturm. Sie hatte sichtlich Mühe, sich das Lachen zu verbeißen, was Karl Kinaski wieder ein wenig aufheiterte.
    »Oberleutnant meinte ich selbstverständlich.«
    Der Kripomann vom LKA war verschnupft über so viel Missachtung seiner Bedeutung.
    »Jedenfalls werden jetzt die alten Vermisstenfälle wieder aufgerollt.« Karl zuckte mit den Schultern. »Der Herr Kommissar meint, wenn wir einen Serienmörder haben sollten, dann könnten die Leut, die seit Jahren hier verschwinden, Opfer eines verrückten Killers worden sein. Aber der Klausi ist ja schon seit dreiundzwanzig Jahr weg. Das ist eine lange Zeit.«
    »Wenn wir es mit einem Serientäter zu tun haben, wer kann schon wissen, wann der begonnen hat?«
    Leo Bergler schielte missmutig zu Dorli. »Sie will ich ohnehin als Nächste befragen. Sie haben ja wieder mal die Leichen gefunden.«
    »Nein, nein, das ist zu viel der Ehre. Nur einen, den alten Hias. Das ist der Pecher. Den Kopf im Fassl hat der Karl gefunden und die alte Dame aus Wien sogar die Polizei.«
    »Wie auch immer. Halten Sie sich bitte zur Verfügung.«
    »Ich arbeite nach wie vor gegenüber am Gemeindeamt. Wenn Sie mit dem Karl fertig sind, finden S’ mich dort. Und zu dir, Karli, komm ich später noch einmal.«
    »Was wolltest denn?«
    »A Pechsalben für die Lore. Sie hat sich’s Kreuz verrenkt.«
    »Was ist eine Pechsalbe?«, fragte Leo Bergler.
    »Eine durchblutungsfördernde Heilsalbe für solche Anlässe wie Hexenschuss, Muskelkater und andere schmerzhafte Verspannungen. Und garantiert ohne schädliche Nebenwirkungen. Wollen S’ einen Prospekt?«
    Karl Kinaski hielt dem Oberleutnant ein Faltblatt unter die Nase.
    »Interessant. Vielleicht sollten S’ mir auch eine herrichten. Ich hab mir beim Schießen die Schulter verrissen.«
    »Gern! Wart einen Moment, Dorli, die Salbe kannst gleich mitnehmen.«
    Karl stand auf und ging zu einem Schrank an der Wand, nahm zwei Cremetiegel heraus und reichte einen Dorli, den anderen dem Oberleutnant.
    »Danke. Die Lore hat gesagt, sie zahlt dir’s morgen, wenn sie der Frau Lang im Nebenhaus die Pediküre macht.«
    »Ist schon gut.«
    Während Dorli die Pecherei verließ, setzte Leo Bergler die Befragung bereits fort, ohne dass er gefragt hätte, was er für die Salbe zu bezahlen hätte.
    »Und jetzt wieder zu Ihrem Bruder. Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen? Hat er jemals die Absicht geäußert, ins Ausland zu gehen?«
    »Der Klausi wollt am Abend des 8.   Mai 1989 noch kurz beim Kirchenwirt auf ein Krügerl reinschauen. Ich war zu müd und bin gleich heim. Und das war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen hab.«
    »Hätte er einen Grund gehabt, abzuhauen?«
    »Na ja, wie man’s nimmt. Die Gundi, die spätere Frau vom Bürgermeisterssohn, hat behauptet, sie sei von ihm schwanger. Der Klaus hat gemeint, das sei nicht möglich, er habe immer verhütet. Er hat aber nie vom Weggehen gesprochen. Er wollte

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