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Saupech (German Edition)

Saupech (German Edition)

Titel: Saupech (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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gut aufgelegt. Aber in seiner geistigen Entwicklung auf dem Stand eines Vierjährigen stehen geblieben. Da wurde lange gesucht und ermittelt, aber es fand sich nicht der kleinste Hinweis, was mit dem Buben geschehen sein könnte. Der ist nämlich bestimmt nicht davongelaufen. Im Polizeiarchiv müsste es noch die Akten drüber geben.«
    Dorli nahm einen Schluck Mineralwasser. Die Lust auf Kaffee war ihr vergangen.
    »Der Nächste war dann Klaus Kinaski. Er war eine Zeit lang hinter fast jeder Schürze her. Dann hat die Gundi behauptet, von ihm schwanger zu sein. Daher nahmen viele an, er sei deswegen abgehauen. Ich denke, dass das gar nicht gestimmt hat, denn Kind hat sie jedenfalls keines bekommen. Dafür hat sie sich dann den Sohn vom Bürgermeister geangelt. Und von dem war sie angeblich auch schon vor der Hochzeit schwanger. Allerdings hat sie eine Tragezeit wie ein Elefant, denn es hat dann zwei Jahre gedauert, bis das Baby zur Welt gekommen ist.«
    »Nette Dame. Ist der Sohn vom Bürgermeister mit ihr glücklich geworden?«
    »Fragen S’ ihn. Er ist jetzt unser Ortschef.«
    »Oh! Na, lieber nicht. Wer verschwand dann?«
    »Eine Serviererin aus dem Gasthaus in Edelbachklamm. Das ist gerade mal zehn Kilometer entfernt. Ich glaube, sie hat Renate geheißen. Aber da müssen Sie den Bertl Wagner fragen, der kann in den Akten nachschauen. Kurz darauf verschwand der kleine Bub einer Schaustellerfamilie, die mit ihrem Fahrgeschäft beim Berndorfer Kirtag war. Und danach noch ein schwachsinniger Bub, der Steinbauer Erwin vom Steinbauerhof in Langebichl. Das ist das große Restaurant gleich rechts, wenn man von da Richtung Wiener Neustadt fährt.«
    »Sind das alle?«
    »Zumindest alle, von denen ich weiß. Falls sich hier in der Gegend wirklich ein Serienkiller betätigen sollte, dann kann er ja auch in anderen Orten sein Unwesen getrieben haben.«
    »Dem werde ich nachgehen. Ich werde mir die Akten von allen Verschwundenen aus den letzten fünfundzwanzig Jahren im Umkreis von hundert Kilometern ausheben lassen.«
    Leo Bergler lehnte sich in seinem Sessel zurück und musterte Dorli aufmerksam.
    »Sie haben also den Grebenzer Hias gefunden und überdies einen Zusammenhang mit dem Mord an Frau Leni Dürauer hergestellt. Haben Sie sich eigentlich schon einmal überlegt, ob Sie nicht lieber zur Polizei gehen sollten, statt da auf dem Gemeindeamt zu versauern?«
    Das klang ja fast wie ein Kompliment. Und das aus dem Mund Leo Berglers! Dorli lächelte säuerlich.
    »Wenn ich zehn Jahre jünger wär, würde ich darüber nachdenken. Nein, ich bin einfach zu alt, um nochmals von vorn anzufangen.«
    Aber vielleicht bleibt mir eines nicht allzu fernen Tages gar nichts anderes übrig , ergänzte sie im Stillen den Satz.
    »Schade. Ich denke, Sie hätten gute Voraussetzungen für den Job. Sie beobachten genau und ziehen daraus die richtigen Schlüsse. Aber das ist Ihr Bier. Zwei Fragen hab ich jetzt noch. Die erste, kennen Sie die Kollegen des Herrn Grebenzer? Und die zweite, haben Sie eine Ahnung, wo seine Frau ist?«
    »Die Kollegen kann ich Ihnen nennen. Burli, Knopferl, Tobsi und Stanko. Die richtigen Namen und ihre Adressen kriegen Sie sicher vom Karl Kinaski. Dadurch, dass sie nur in der Saison da sind und da fast immer im Wald, hab ich zu denen kaum Kontakt gehabt. Und von der Grete weiß ich gar nichts, außer dass sie seit drei Wochen verschwunden ist.«
    »Danke, das war’s fürs Erste. Sollten Sie von der Frau Grebenzer etwas hören, lassen Sie es mich wissen.«
    Im Hinausgehen deutete Bergler eine Verbeugung Richtung Barbara Schöne an.
    »Gnädigste, Sie sollten unbedingt etwas für Ihre Nerven tun. Wenn Ihnen schon die Kaffeetasse aus der Hand fällt, dann leiden Sie sicher an einer massiven neurologischen Fehlfunktion. Habe die Ehre, die Damen!«
    Barbara Schöne blickte ihm mit offenem Mund entgeistert hinterher. »Wie meinen …?«, stotterte sie ihm hinterdrein. Da klappte schon die Türe zu.
    Und Dorli bemerkte bei sich, dass der Bursche neben seiner Überheblichkeit und dem ausgeprägten Ego doch auch etwas sehr Positives besaß: nämlich eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe. Er hatte also das kleine Attentat durchaus mitbekommen. Und eine Art von Humor, die ihr gut gefiel.

17
    Lupo hatte seiner Auftraggeberin Bericht erstattet.
    »Wenn ich Sie recht verstehe, dann scheint es so zu sein, dass meine Tante nicht das primäre Opfer, sondern nur zur falschen Zeit am falschen Ort war?«
    Agnes Schneider fuhr sich

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