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Saupech (German Edition)

Saupech (German Edition)

Titel: Saupech (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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zu klopfen.
    Heiliger Bimbam, der Trottel hatte nicht einmal abgesperrt!
    Dorli konnte nur vermuten, was Gundl sah. Für einige Sekunden blieb sie wie ein Ölgötze in der Tür stehen. Doch dann schrie sie mit hochrotem Kopf.
    »Bist deppat, du alter Trottel? Du Lustmolch! Was machst denn da? Und du Schlampen, schleich di. Du bist kündigt!«
    Barbara Schöne humpelte auf einem hochhackigen Schuh, den anderen Fuß schuhlos, und obenherum nackig aus dem Bürgermeisterbüro und versuchte, wenigstens den Rock über den Hintern zu bekommen. Dann kreuzte sie die Arme über der Brust.
    »Du Trampel kannst mi gar net kündigen. Das kann nur der Willi!«, zischte sie Gundl im Vorbeigehen zu.
    »Für di immer no der Herr Bürgermeister. Und du hast gar ka Ahnung, was i alles kann.« Sie wandte sich an den Willi. »Ist der Hatschen kündigt?«
    »Ja«, hörte Dorli die leise Antwort. Sie konnte sich ein süffisantes Lächeln nicht verkneifen, als die Schöne an ihr vorbeirauschte, ihre Handtasche packte, die Jacke über ihre nackten Brüste zog und zur Tür stolzierte. Dort drehte sie sich noch einmal zu Dorli um.
    »Wir zwa san a no lang net fertig. Warum bist eigentlich net verreckt in dem alten Bunker? Welcher Trottel hat di dort rausg’holt?«
    Dann war das wirklich die Schöne gewesen, die sie dort niedergeschlagen hatte? Dorli konnte nicht glauben, was sie da hörte. Hatte die Wahnsinnige sie umbringen wollen?
    »Aber warum? Hab ich Ihnen jemals was getan?«
    »Jemals? Dauernd! Immer muasst du die Beste sein. Alles können, alles wissen. Mi behandeln alle außer dem Willi wie den letzten Dreck.«
    »Das ist doch überhaupt nicht wahr!« Und selbst wenn, dann hätte sie sich das redlich verdient. Sie benahm sich ja auch reichlich seltsam.
    »Wos haßt, des is net wahr? I hab Augen im Kopf, und hören tua i a recht guat. Und wia du dann in den Bunker g’nasert hast, da hob i net lang nachdenkt und hob da mit an Prügel ane überzogen.«
    Welche Überraschung! Die Schöne hatte nicht lange nachgedacht. Na, womit denn auch?
    »Und ich sollte dort sterben?«
    »Blödsinn. I hab glaubt, du wirst da was brechen und a paar Wochen in Krankenstand sein.«
    Immerhin wollte sie sie nicht umbringen. Wie tröstlich!
    »Und wieso haben S’ dann die Falltür zuag’macht und die Erde drüber g’schoben?«
    »No, dass länger dauert, bis di ana findt!«
    Bei Barbara Schönes geistigen Fähigkeiten fast überzeugend.
    »Was macht denn jemand wie Sie überhaupt im Wald?«
    »Giftpülz zertreten. Hob nur net glaubt, dass’d jemand abgeh’n kenntast.«
    So eine falsche Schlange!
    »Ich kann mich nicht erinnern, Ihnen das Du-Wort angeboten zu haben. Auf Nimmerwiedersehen.«
    Die Schöne rauschte zur Tür hinaus. »Trottelhaufen!«, schrie sie und kleschte die Tür zu, sodass wieder mal der Verputz bröckelte.
    Wenn das so weitergeht, müssen wir im Sommer noch neu ausmalen. Wozu hatten Türen eigentlich Schnallen, wenn sie keiner benutzte?
    Dass die Schöne sie in den Bunker befördert hatte, war kaum zu glauben. So viel kreatives Potenzial hätte sie der Trutschen gar nicht zugetraut. Und es ärgerte Dorli maßlos, dass sie eigentlich gar nichts tun konnte. Wer würde ihr schon glauben, dass sie von der süßen, kleinen Babsi zur Strecke gebracht worden war? Das ganze Dorf würde über sie lachen, und so manch einer würde es ihr wahrscheinlich sogar von Herzen gönnen. Und der Rest der Leute würde sie dafür verachten, wenn sie wegen so einer »Kleinigkeit« die Polizei einschaltete. Himmelherrgottsakrament!
    Inzwischen war die Bürotür des Bürgermeisters wieder geschlossen, aber Dorli konnte die Gundl keifen hören und den Bürgermeister mit reumütiger, leiser Stimme antworten. Eigentlich schade, dass die Schöne weg war. Jetzt hatte Dorli keine Chance, ihre Stellung aufzugeben. Andererseits wusste sie ohnehin nicht, wo sie sonst arbeiten sollte. Abwarten und Tee trinken. Wer wusste schon, was noch alles passierte.

38
    Dorli war weder zu dem Treffen mit Lupo gekommen, noch hatte sie angerufen, weil es nach der Gemeinderatssitzung schon zu spät dafür war. So hatte er sich heute gemeldet. Er hatte in der Gegend zu tun und würde am Abend auf einen Sprung vorbeischauen.
    Als er kam, holte Dorli die Hundeleine vom Haken im Vorzimmer, und zu dritt machten sie sich forschen Schrittes auf in den Wald.
    Idefix hopste fröhlich vor ihnen her. Zwei ältere Frauen kamen ihnen entgegen. Jede trug zwei große Säcke mit Bockerln.
    »Was

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