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Savannah

Savannah

Titel: Savannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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    Trey zog sich einen zweiten Schaukelstuhl ans Fenster und setzte sich Savannah gegenüber. »Was ist es dann?«
    »Ich werde heiraten«, sprudelte es aus ihr heraus. »Ich will keine Barfrau und keine Saloon-Sängerin mehr sein.«
    Jeder andere wäre wahrscheinlich wütend gewesen, aber Trey war nicht nur ihr Geschäftspartner, sondern auch ihr Freund, der ihr so nahe wie ein Bruder stand. Sie sah sofort, dass er sie verstand - wahrscheinlich, weil er selbst mit Rachel so glücklich war. »Doc Parrish?«
    Sie nickte. Pres hatte also die Wahrheit gesagt. Alle hatten es gewusst, nur sie selbst nicht.
    Trey strahlte übers ganze Gesicht. »Das ist ja wunderbar. Meinen herzlichen Glückwunsch.«
    »Aber unsere Partnerschaft... ich meine ...«
    Trey nickte nachdenklich. »Ich kann dir deinen Anteil ausbezahlen, wenn du bereit bist zu warten, bis ich das Geld zusammenhabe. Aber du kennst das Geschäft und du weißt, dass das lange dauern kann. Wenn du das nicht möchtest, könnten wir jemanden aus Great Falls oder aus Choteau kommen lassen, der deinen Platz einnimmt. Ihm oder ihr müssten wir dann natürlich ein Gehalt bezahlen.«
    Plötzlich wurde Savannah wieder von Panik erfasst. Wenn es ihr nun nicht gefiel, eine Arztfrau zu sein? Angenommen, es gefiel ihr nicht, Prescott Parrishs Frau zu sein? Wenn sie nun ihren Anteil an Trey oder einen anderen Interessenten verkaufte, hätte sie gar keinen Ort mehr, wo sie Zuflucht finden konnte.
    Aber das war Unsinn. Sie hatte doch bewiesen, dass sie für sich selbst sorgen konnte, ob sie mm mittellos war oder ein dickes Bankkonto in Denver oder San Francisco besaß. Nein, sie musste weder sich selbst noch der Welt etwas beweisen. Sie würde Pres heiraten, weil das genau das war, was sie tun wollte.
    »Savannah?«, fragte Trey und ihr wurde bewusst, dass sie seine Frage nicht beantwortet hatte, ob er sich um einen Angestellten kümmern sollte, weil sie ihren Anteil nicht verkaufen wollte - auch wenn es eine Weile dauern würde, bis sie ihr Geld sah.
    »Nein«, sagte sie fest, nachdem sie noch einmal kurz nachgedacht hatte. »Eine Ehe kann nicht funktionieren, wenn man nur mit einem Bein dazu steht und sich mit dem anderen abzusiche rn versucht, falls etwas Unvorhergesehenes passiert. Ich verkaufe an dich, Trey. Ich weiß, dass du fair bist und mich nicht übers Ohr hauen wirst - andernfalls wäre ich ja nie bei dir als Partner eingestiegen. Mach mir ein vernünftiges finanzielles Angebot und nenn mir deine Bedingungen. Wenn wir uns geeinigt haben, ist die Sache erledigt und es ist mir egal, wie lange du brauchst, um mir meinen Anteil zu zahlen.«
    Treys Augen funkelten und es versetzte Savannah doch einen leichten Stich, als ihr klar wurde, dass Trey den Brimestone Saloon wahrscheinlich schon seit langem allein besitzen wollte. »Ich muss natürlich erst mit Rachel reden«, sagte er mit kaum verhüllter Zufriedenheit, »aber ich denke, dass wir den Verkauf als abgeschlossen ansehen können.«
    Savannah beugte sich vor und gab ihrem lieben Freund einen leichten Kuss auf die Stirn. »Danke, Trey«, sagte sie leise.
    Nun gab es kein Zurück mehr, sagte sie sich selbst. Es war Zeit, die alten Dämonen hinter sich zu lassen, wie Pres ' es gesagt hatte, und statt dessen nach vorne zu blicken.

7
     
    Es war eine bescheidene ruhige Hochzeit, die drei Tage nach Prescotts ungewöhnlichem Antrag vor dem Kamin in der Halle der Springwater-Station stattfand. Jacob McCaf frey führte die Trauung durch, Rachel und Trey fungierten als Zeugen und June, die Kinder, Emma, Toby und Christabel sowie eine stille, nachdenkliche Miranda waren die einzigen Hochzeitsgäste.
    Savannah fühlte sich während der kurzen Zeremonie, die sie ein Leben lang binden würde, ganz benommen im Kopf, so als müsste sie mit verbundenen Augen über einen unbekannten Weg gehen. Als alles vorüber war und Pres sie herzhaft auf den Mund geküsst hatte, um den Bund fürs Leben zu besiegeln, sah sie alles wie durch einen Schleier hindurch und über den normalen Geräuschen in der Halle, der Station und der Wildnis, von der sie umgeben waren, schien ein dumpfes Dröhnen zu liegen, das die bekannten Geräusche verfremdete und dämpfte.
    Pres, ganz der korrekte Doktor, aß von dem Hochzeits-Kuchen und nahm die Glückwünsche freundlich und offen entgegen - wie es seinem Naturell entsprach, das Savannah erst langsam zu entdecken begann. Seine Aufmerksamkeit war jedoch inzwischen auf Christabels verkrüppelten Fuß

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