Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

saved by an Angel

Titel: saved by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
Vom Netzwerk:
Gregory, »aber du liebst mich, stimmt’s, Ivy? Du würdest nie etwas tun, was mir schadet.«
    War er wirklich ein solcher Ignorant? War er dermaßen wahnsinnig? Nein, er wollte sie warnen.
    Er legte ihr die Hand auf den Hals. Er strich mit dem Daumen über ihre Kehle, dann fühlte er ihren Puls. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Was hab ich dir gesagt? Es pulsiert heiß und heftig«, stellte er fest. Dann nahm er die Hand von ihrer Kehle und strich über die offene Bluse. Ivy lief es eiskalt den Rücken herunter.
    »Gänsehaut.« Das schien ihm zu gefallen. »Wenn du keine Gänsehaut mehr bekommst, wenn ich dich anfasse, wenn meine Küsse dich nicht mehr anmachen, dann weiß ich, dass sich deine Gefühle geändert haben.«
    Er glaubte es tatsächlich!
    »Und das wäre zu schade«, flüsterte er und fuhr immer noch mit seinem Finger über die Knopfleiste. »Dann müsste ich mir etwas überlegen.« Er lag schwer auf ihr und presste seinen Mund auf ihren.
    Spiel mit, dachte Ivy. Spiel, um am Leben zu bleiben. Engel, wo seid ihr? Sie erwiderte seinen Kuss, obwohl sich alles in ihr dagegen sträubte. Sie küsste ihn noch einmal. Engel, helft mir doch! Gregorys Küsse wurden leidenschaftlicher, drängender.
    Sie stieß ihn weg, was ihn unerwartet traf. Sie schubste ihn zur Seite und rollte sich vom Bett. Sie konnte es nicht mehr zurückhalten - Ivy übergab sich auf den Teppich.
    Als sie zu würgen aufhörte, drehte sie sich zu Gregory, mit der einen Hand wischte sie sich den Mund ab, mit der anderen hielt sie sich an einem Stuhl fest. Sein Gesichtsausdruck war völlig verändert. Jetzt wusste er Bescheid. Der Vorhang war gelüftet worden, die Spielchen hatten ein Ende. Er hatte erkannt, was sie von ihm hielt. In seinen Augen spiegelte sich, was er nun von ihr dachte.
    Bevor einer von beiden etwas sagen konnte, flog die Zimmertür auf. Suzanne stand in der Türöffnung. »Ich habe euch beide vermisst«, begann sie und sah zu dem zerwühlten Bett. Dann bemerkte sie die Schweinerei auf dem Boden. »Oje!«
    Gregory war vorbereitet. »Ivy hat zu viel getrunken.«
    »Hab ich nicht. Ich hab überhaupt nichts getrunken!«, widersprach Ivy schnell.
    »Sie verträgt keinen Alkohol«, redete Gregory weiter, ging auf Suzanne zu und wollte sie berühren.
    Ivy folgte ihm. »Suzanne, hör mir bitte zu.«
    »Ich hab mir Sorgen um sie gemacht und -«
    »Ich hab gerade mit dir geredet«, erinnerte Ivy Suzanne. »Ich hab gerade mit dir geredet - hattest du da den Eindruck, ich bin betrunken?«
    Suzanne starrte sie bloß an.
    »Antworte mir!«, verlangte Ivy. Suzannes abwesender Blick jagte ihr Angst ein. Was sie vor sich sah, hatte die Gedanken ihrer Freundin schon vergiftet.
    »Hübsche Bluse«, bemerkte Suzanne. »Hast du die Knöpfe nicht gefunden?«
    Ivy zog die Bluse um sich.
    »Ich bin nach oben gegangen, um nach ihr zu sehen«, fuhr Gregory fort, »und sie, na ja -« Er hielt inne, als wäre es ihm peinlich. »Sie hat mich angebaggert. Vermutlich überrascht dich das nicht.«
    »Nein«, erwiderte Suzanne mit eiskalter, unnahbarer Stimme.
    »Suzanne«, bettelte Ivy, »hör mir zu. Wir sind schon so lange befreundet und du hast mir vertraut -«
    »Dieses Mal hat sie es echt drauf angelegt«, sagte Gregory stirnrunzelnd. »Lag vermutlich am Alkohol.«
    Dieses Mal?, überlegte Ivy. »Ich schwör dir, Suzanne, er lügt!«
    »Hast du ihn geküsst?«, wollte Suzanne wissen, ihre Stimme bebte. »Hast du?« Sie sah hinüber zu dem zerwühlten Bett.
    »Er hat mich geküsst!«
    »Und du willst meine Freundin sein«, schrie Suzanne. »Wir wissen doch beide, dass du seit Tristans Tod hinter Gregory her bist.«
    »Er ist hinter mir her, seit -« Ivy sah, wie Gregory sie aus dem Augenwinkel beobachtete, und sie brach mitten im Satz ab.
    Sie wusste, sie hatte den Kampf verloren.
    Suzanne zitterte so sehr, dass sie die Worte kaum herausbekam. »Verschwinde«, sagte sie mit leiser, heiserer Stimme. »Verschwinde von hier, Ivy. Und lass dich nie wieder blicken.«
    »Ich mach das hier weg -«
    »Verschwinde! Verschwinde einfach!«,brüllte Suzanne.
    Sie konnte nichts mehr tun. Ivy ließ ihre Freundin zurück, die sich weinend an Gregory klammerte.

 
11
     
     
     
     
     
     
    Ivy verschwendete keinen Gedanken daran, wie sie nach Hause kommen würde. Sie schlich sich in ein Badezimmer und spülte den Mund mit Zahncreme aus. Nachdem sie die Bluse zugeknöpft und in den Rock gesteckt hatte, rannte sie die Treppe hinunter, schnappte sich ihre

Weitere Kostenlose Bücher