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saved by an Angel

Titel: saved by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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zwang sie, den Becher in die Hand zu nehmen, anschließend öffnete sie die linke Hand und Ivy sah die runde orangefarbene Pille. Sie warf Gregory einen Blick zu, dann starrte sie wieder auf die Tablette.
    »Was ist das?«, fragte Suzanne. »Sag mir, was ist das da in meiner Limo?«
    »Sieht wie eine Vitamintablette aus«, stammelte Ivy.
    »Eine Vitamintablette!«, rief Suzanne mit einem hysterischen Lachen, doch Ivy sah die Tränen in den Augen ihrer Freundin. »Das ist echt gut«, stammelte Suzanne. »Vitamine. Was hattest du vor, Ivy? Wolltest du mich auf einen netten kleinen Trip schicken, so wie Eric? Du bist verrückt. Du bist eine neurotische, verrückte, eifersüchtige Hexe.« Sie warf die orangefarbene Tablette in die Limonade. »Hier, das Vitamin ist wieder drin. Und jetzt trink es. Runter damit.«
    Ivy starrte auf den kupferfarbenen Becher. Sie wusste, dass Gregory sie hereingelegt hatte, und vermutlich war es harmlos, aber sie konnte das Risiko nicht eingehen.
    »Schluck es runter«, verlangte Suzanne, Tränen liefen über ihr Gesicht. »Schluck die Vitamintablette.«
    Ivy legte ihre Hand über den Becher und schüttelte den Kopf. Sie sah, wie Suzannes Mund zuckte.
    Suzanne drehte sich um, wand sich unter Gregorys Arm durch und rannte ins Erdgeschoss. Gregory lief ihr hinterher. Ivy ließ sich auf die Treppe fallen und legte den Kopf auf die Knie. Sie ließ ihren Tränen freien Lauf, auch wenn sie wusste, dass Gregory sie über die Schulter hinweg beobachtete und sich an ihrem Anblick weidete.

 
13
     
     
     
     
     
     
    Tristan hatte geglaubt, er würde sich gut fühlen, wenn er Ivy vor Will warnte. Immerhin hatte er mit seinem Misstrauen richtig gelegen. Will gab nicht zu, was er wusste, und er verriet ihnen nicht, woher er es wusste. Nun konnte Ivy nur noch Tristan trauen. Er hätte sich klug und siegreich fühlen sollen - oder zumindest zufrieden sein sollen. Aber er fühlte nichts dergleichen. Egal, wie sehr sie einander brauchten und liebten, Ivy und er standen an verschiedenen Ufern eines Flusses, den sie nicht überqueren konnten.
    Am Montagabend kam ihm die Welt grauer und kälter vor. Er stand vor Carolines dunklem Haus und spürte den Herbst mit seiner melancholischen Stimmung nahen. Als Tristan durch die Wände schlüpfte, kam er sich nicht wie ein Engel vor, der denen half, die er liebte, sondern wie ein Eindringling, wie ein Geist, der herumspukte. Er wäre gern bei Ivy gewesen, aber er traute sich nicht in ihre Nähe. Er wusste, dass die Informationen über Will sie verletzt und geärgert hatten. Was konnte er jetzt tun, um sie zu trösten?
    »Tristan?«
    Er drehte sich überrascht um. »Tristan?«
    Er sehnte sich so sehr danach, Ivys Stimme zu hören, dass er sie tatsächlich zu hören glaubte.
    »Bist du da drinnen?«, rief sie. »Lass mich rein.«
    Tristan eilte zur Tür, konzentrierte sich schnell, damit seine Finger Gestalt annahmen. Als er den Riegel zur Seite schieben wollte, glitten sie immer wieder ab. Ob es wohl merkwürdig für Ivy aussah, als die Tür des dunklen Hauses langsam aufging?
    Ivy trat ins Haus und blieb in dem mondhellen Fleck stehen, der durch den Türspalt fiel. Ihr Haar schimmerte in dem silbrigen Licht und ihre Haut wirkte geisterhaft blass. Einen kurzen Augenblick lang glaubte Tristan, etwas Schreckliches und Wunderbares wäre geschehen: Sie wäre auch ein Geist wie er selbst. Doch dann, als sie sich ihm zuwandte, sah er, dass ihre Augen zwar voller Liebe waren, ihn aber nicht bewusst wahrnahmen, sondern so, wie man eben ein Leuchten zur Kenntnis nimmt.
    Ich liebe dich, dachten sie gleichzeitig und er konnte problemlos in ihre Gedanken schlüpfen.
    »Es tut mir leid, Tristan«, sagte sie leise. »Es tut mir leid, dass ich dich einfach so rausgeworfen habe.«
    Er war froh, mit ihr zusammen zu sein, so froh, dass sie gekommen war, dass er für einen Moment kein Wort herausbrachte. »Ich weiß, dass ich dir wehgetan habe mit dem, was ich dir über Will berichten musste«, sagte er schließlich.
    Sie antwortete mit einem leichten Schulterzucken und schloss die Tür hinter ihnen. »Du musstest mir die Wahrheit sagen.«
    Dem schwachen Schulterzucken konnte Tristan entnehmen, dass es ihr noch immer keine Ruhe ließ. Ich sollte sie ermutigen, darüber zu reden, dachte er. Ich sollte ihr klarmachen, dass sie sich wieder verlieben wird, dass sie eines Tages jemand anderen lieben wird -
    »Ich liebe dich, Tristan«, sagte Ivy. »Bitte, vergiss das nie, egal, was

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