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saved by an Angel

Titel: saved by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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    »Für wen hältst du mich eigentlich?«, unterbrach Lacey sie. »Für Dr. Doolittle, der sämtliche Tiersprachen spricht? Oder für Schneewittchen? Siehst du vielleicht Vögelchen auf meinen Händen landen?«
    »Ich kann nicht mal deine Hände sehen«, erinnerte Ivy sie.
    »Ich bin ein Engel und ich kann ebenso wenig mit einer Katze reden wie du.«
    Ella fing zu schnurren an.
    »Aber ich verrate dir, was ich tun kann«, meinte Lacey etwas sanfter. »Was ich tun werde. Falls es funktioniert«, fügte sie hinzu. »Es ist eine Art Experiment.«
    Ivy wartete geduldig.
    »Leg dich zuerst mal hin«, befahl Lacey. »Entspann dich. Entspann dich! Nein, warte. Hol eine Kerze.«
    Ivy stand auf und wühlte in ihren Schubladen herum, schließlich hielt sie eine alte Weihnachtskerze hoch, die Philip ihr irgendwann geschenkt hatte. »Wo soll ich sie hinstellen?«
    »Irgendwohin, wo du sie sehen kannst«, antwortete Lacey.
    Ivy stellte die Kerze auf den Nachttisch und zündete sie an. Ella sprang auf, als hätte man ihr einen Stoß versetzt und hinkte ans andere Ende des Betts.
    »Jetzt leg dich so hin, dass deine Füße neben Ella liegen«, wies Lacey sie an.
    Ivy machte es sich, wie befohlen, so gut es ging auf dem Bett bequem - im Zimmer verlosch das Licht.
    »Schau auf die Kerze. Entspann dich!«, bellte Lacey.
    Ivy musste lachen. Lacey war nicht gerade ein Profi darin, anderen Entspannung zu vermitteln. Doch nachdem sie ein paar Minuten in die warme, flackernde Kerze gestarrt hatte, entspannte sich Ivy schließlich.
    »Gut. Wehr dich jetzt nicht gegen mich«, sagte Lacey mit ruhigerer Stimme. »Sieh weiter auf die Kerze. Lass deine Gedanken, deine Seele darauf zutreiben, lass deinen Körper zurück. Lass ihn bei mir, damit ich meine Arbeit machen kann.«
    Ivy beobachtete, wie sich die Flamme fortwährend veränderte. Sie stellte sich vor, wie sie als Motte darauf zufliegen und die Flamme umkreisen würde. Plötzlich spürte sie, wie ihre Fußsohle heiß wurde. Sie hatte das Gefühl, als hielte eine brennende Hand ihren Fuß umfasst, sie kämpfte gegen den Reflex, ihn wegzuziehen. Sieh auf die Kerze, sieh auf die Kerze, redete sie sich zu, während die Hitze immer glühender wurde. Gerade als sie dachte, sie könne es nicht länger aushalten, ließ das Brennen nach. Sie spürte etwas Kühles, dann kribbelte es leicht.
    »Fertig.« Laceys Stimme klang so schwach, dass Ivy sich anstrengen musste, sie zu hören. Ivy konnte Lacey nun selbst in der Dunkelheit kaum noch schimmern sehen. Sie setzte sich schnell auf. »Bist du okay?«
    Lacey antwortete nicht auf die Frage. »Schalt das Licht an«, sagte sie mit dünner Stimme.
    Ivy erhob sich und trat ohne nachzudenken auf ihren verletzten Fuß. Sie spürte keinen Schmerz, nicht einmal ein Kribbeln. Sie schaltete das Licht an, dann setzte sie sich schnell hin und hob ihren Fuß. Die Sohle war glatter als ihre Handfläche, glatter als die Sohle ihres anderen Fußes, und zeigte keine Spuren von Schnittverletzungen. Auch Ellas Pfote war geheilt.
    »Ja! Oh ja!«, gratulierte Lacey sich selbst. »Lacey, du bist gut!«, lobte sie, doch ihre Stimme krächzte immer noch wie die einer alten Frau, ihr lila Schimmer lag flach auf dem Boden.
    »Lacey, was hast du?«, fragte Ivy. »Geht’s dir gut?«
    Wieder keine Antwort.
    »Red mit mir«, verlangte Ivy.
    »Müde.«
    »Tristan«, rief Ivy leise in den Raum, innerlich rief sie jedoch sehr laut. »Bitte, komm. Mit Lacey stimmt etwas nicht. Du musst ihr helfen, Tristan. Engel, helft Lacey!«
    »Bin bloß müde«, murmelte Lacey.
    »Du hättest das nicht versuchen sollen. Du hast dich übernommen«, stellte Ivy erschrocken fest. »Ich weiß nicht, wie ich dir helfen kann. Sag mir, was ich tun soll.«
    »Geh. Gregory ist gerade in Philips Zimmer. Geh.«
    Ivy rührte sich nicht.
    »Nimm Ella mit«, sagte Lacey schwach. »Zeig es ihm. Das wird lustig.«
    »Nein. Ich lass dich nicht in diesem Zustand allein.«
    »Mach schon! Dann hat es sich wenigstens gelohnt.«
    »Sturer Engel«, brummte Ivy. Sie nahm Ella hoch und ging widerstrebend zur Tür. Hinter sich hörte sie Lacey leise sagen: »Du schaffst es, Ivy, du schaffst es.«
    »Was hast du gesagt?«, rief Ivy.
    Doch Lacey wiederholte es nicht.
    Ivy ging in Philips Zimmer, Ella lag wie ein Baby über ihrer Schulter. Als Gregory sie sah, leuchteten seine Augen auf. Er hofft, dass ich wie eine Verrückte losbrülle und ihn beschuldige, dachte Ivy. Sie lächelte ihn an, er sah zu Boden. Sein Lächeln

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