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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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Nischen, in denen man inspizieren konnte, was man aus einer Handtasche gefischt hatte – für Angehörige meines Berufs war es ein Paradies. Ich hörte, wie einer der Besucher sagte, dass die Theater und Konzerthallen hervorragend seien, aber das waren nicht die Orte, die Leute wie ich zu sehen bekamen. Für uns passierte die Action abseits der Bühne.
    Phee, gib uns nicht auf, ehe du uns überhaupt eine Chance gegeben hast . Yves Bitten klang immer verzweifelter.
    Ich folgte einem Schild zu den Damentoiletten eine Treppe tiefer und verschwand darin. Ein billiger Rückzug, stimmt schon, aber ich bezweifelte, dass sie sich hier so ohne Weiteres Zutritt verschaffen würden. Ich stand am Waschbecken und betrachtete mein Gesicht im Spiegel. Eine verrückt aussehende Vogelscheuche starrte mir entgegen. Ich brauchte dringend eine Generalüberholung, wenn ich vermeiden wollte, dass sich die Köpfe nach mir umdrehten. Ich hatte meine Tasche in der Wohnung der Benedicts liegen lassen und musste nun versuchen, mit Wasser, Seife, Papierhandtüchern und meinen Fingern das Bestmögliche herauszuholen. Ich glättete mein Haar und spritzte mir ein bisschen Wasser ins Gesicht. Dann erinnerte ich mich wieder an meinen Eyelinerstummel und die Tube Lipgloss – ein klarer Vorteil altbackener Klamotten sind die geräumigen, unförmigen Taschen. Mit einem Hauch von Schminke sah ich gleich schon wieder mehr wie ich selbst aus. Dann zog ich mich in eine der Kabinen zurück, wo ich meinen Rock abstreifte und meine Shorts darunter zum Vorschein kamen. Ich knöpfte meine weiße Bluse auf und knotete sie unterhalb der Brust zusammen. Ich fühlte mich wie eine dieser Blitz-Verwandlungskünstlerinnen – tada!, tschüs Wendy, du Weichei, und hallo Phee, du Verführerin. Ich rollte den Rock zusammen und klemmte ihn mir unter den Arm mit dem Plan, mir die nächstbeste Plastiktüte zu krallen, um ihn darin zu verstauen.
    Ich warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel und war mit meiner Wandlung äußerst zufrieden. Zwei ältere Damen kamen herein und runzelten angesichts meines Bauchfrei-Looks missbilligend die Stirn. Jepp, alles richtig gemacht.
    Phee, wir wissen, dass du im Barbican Centre bist.
    Woher wussten sie das? Oder war das einfach ins Blaue hinein geraten, in der Hoffnung, mich austricksen zu können? Diese Fragen mischten sich unter die Zweifel, die meinen Kopf Karussell fahren ließen. War Davonlaufen das Richtige gewesen? Hatte ich eine andere Wahl gehabt? Meinen Seelenspiegel zu verlassen, auch wenn es nur zu seinem Besten geschah, fühlte sich so an, als würde ich mir einen meiner Arme abschneiden.
    Okay, jetzt hör auf mit dem Scheiß und triff dich mit uns. Ich stehe neben dem Geschäft im Erdgeschoss.
    Ja, ja, und seine Brüder bewachten die Ausgänge. Ich war nicht von gestern.
    Soll ich etwa betteln? Er wurde allmählich sauer – und ich konnte es ihm nicht verdenken. Ich hatte ihn an empfindlicher Stelle getroffen, hatte an seinem Selbstvertrauen in puncto Mädchen gekratzt und das tat mir leid. Er war perfekt, so wie er war, es gab für ihn keinen Grund, dermaßen unsicher zu sein. Aber er durfte nicht mir gehören. Kannst du uns nicht eine winzige Chance geben?
    Sorry, nee. Nicht in meiner Welt. Seine einzige Chance war, sich von mir fernzuhalten, damit mein Leben seines nicht noch infizieren würde.
    Ich blickte zum letzten Mal in den Spiegel. Ich würdedas hinkriegen. Als ich die Damentoilette verließ und auf direktem Weg den Ausgang ansteuerte, schickte ich einen letzten Gruß.
    Werde glücklich, Yves.
    Riesenfehler. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Yves stand unmittelbar gegenüber von den Damentoiletten mit verschränkten Armen da, flankiert von seinen Brüdern. Er hatte mich dazu überlistet, ihn mit meinen Gedanken zu mir zu führen.
    Reizend. Mir gefällt der neue Look. Er hörte sich allerdings nicht so an, als würde ihm meine Aufmachung gefallen. Er hörte sich eher so an, als sollte man ihn besser fesseln und ihm eine Beruhigungsspritze verpassen.
    Wie hast du mich gefunden?
    Einzigartige Energiesignatur, weißt du noch?
    Ich überlegte schnell, welche Möglichkeiten ich hatte. Zurück ins Klo gehen und warten, bis sie verschwunden waren? Nee, sie waren mir ja gerade bis hierher gefolgt. Mit ihnen gehen und zulassen, dass der Seher Tony heute Abend etwas antun würde und letztendlich auch den Benedicts, wenn er mich holen käme? Sie paralysieren? Zu viele Leute ringsherum und sie wüssten sich

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