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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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Ich war voller Angst, was Yves für morgen geplant hatte. Genau wie sein Bruder gesagt hatte: Yves war zwar superintelligent, aber war er auch gerissen? Das war nicht ein- und dasselbe, aber Yves neigte dazu, von sich zu glauben, er wäre schlauer als alle anderen. Ich würde mir einen eigenen Plan zurechtlegen müssen, während Yves und Victor mit ihren Plänen beschäftigt waren.



Kapitel 17
    Unsere Verabredung am London Eye war viel zu schnell herangerückt. Trotz der ganzen Anspannung waren die vergangenen achtundvierzig Stunden eine Oase in der Wüste meines Lebens gewesen und ich hatte kein Verlangen danach, mich wieder der Karawane des Sehers ins Nirgendwo anzuschließen; aber was blieb mir anderes übrig? Während des Frühstücks spürte ich, wie der vom Seher in mein Hirn eingepflanzte Zwang, zum Treffen zu erscheinen, mich antrieb wie ein Elektroschocker. Jedes Mal, wenn ich über Alternativen nachdachte, gab es in meinem Hirn einen Kurzschluss und ich fand mich an der Tür wieder, auf dem Weg nach draußen. Nur Yves kannte den Grund für mein sonderbares Verhalten; die anderen Benedicts waren alle viel zu taktvoll, um etwas dazu zu sagen, aber bestimmt dachten sie, dass ich der unhöflichste Gast war, den sie je beherbergt hatten – und dazu noch einer, der fies zu Yves war.
    »Jetzt beruhige dich mal wieder, Phee«, raunte Yves mir zu, als ich nach einem erneuten gescheiterten VorstoßRichtung Tür meinen Kopf an seine Brust legte. »Alles wird gut.«
    Ich glaubte ihm einfach nicht. In der Nacht war ich zu dem Schluss gekommen, dass der einzige Erfolg versprechende Plan war, Yves daran zu hindern, dem Seher irgendwelche Informationen auszuhändigen. Ich konnte weder Dragon noch Unicorn oder – Gott bewahre! – den Seher angreifen, aber Yves wäre völlig überrumpelt, wenn ich mich gegen ihn stellen würde. Ich würde ihm bei erstbester Gelegenheit das Material abknöpfen, ohne dass es jemand mitkriegte.
    Da waren wir also, genau dort, wo wir hatten sein sollen: 10:15 Uhr an einem böigen Morgen in der Warteschlange des London Eye. Kleine weiße Wellenkämme bildeten sich auf dem Fluss, dort, wo der Wind gegen die Strömung anblies, Möwen mühten sich, in der Luft gleitend ihre Position zu halten. Ich musste mit meinem Vorhaben warten, bis wir dem Seher gegenüberstanden; ich wollte vermeiden, dass Yves das Treffen womöglich abblies, falls er noch vorher bemerken würde, was ich getan hatte.
    Wir hatten keine Ahnung, wie sich der Seher den Ablauf dieses Rendezvous vorstellte, und so taten wir das Naheliegende und kauften Karten für eine Fahrt mit dem überdimensionierten Riesenrad, das Aussicht bot auf Westminster, Big Ben und den Westminster Palace. Wir näherten uns gerade dem Anfang der Schlange, als Dragon und Unicorn plötzlich neben uns auftauchten.
    »Wie schön, dass ihr’s geschafft habt.« Dragon schenkteuns ein Zahnpastalächeln. »Wir haben eine Privatgondel für unsere kleine Feier reserviert.«
    Sie zogen uns aus der Schlange heraus und führten uns hinüber zum V IP-Eingang. Ich hielt Abstand zu Unicorn.
    Lass dich nicht von ihm berühren , warnte ich Yves. Er ist ein Lebenszeitdieb.
    Alles in Ordnung, Schatz. Meine Abschirmung ist aktiv.
    Sorge einfach dafür, dass sie voll aufgedreht ist, du Wahnsinnstyp.
    Sie lotsten uns an den Sicherheitsleuten vorbei und dann kamen wir zum Seher, der bereits in einer durchsichtigen Gondel saß. Die Türen schlossen sich hinter uns und die Gondel fing an, sich langsam in Bewegung zu setzen.
    »Hervorragend. Es freut mich zu sehen, dass ihr pünktlich seid. Andererseits hätte Phoenix schon dafür gesorgt, stimmt’s, meine Liebe?« Die gehässige Stimme des Sehers kroch an mir hoch wie ein Heer von Ameisen, die ihre Beute in wenigen Minuten bedecken und auffressen konnten.
    Ich murmelte etwas und rückte näher an Yves heran, fuhr mit der Hand über die Gesäßtasche seiner Jeans, in der Hoffnung, er würde das als Geste der Zuneigung verstehen und nicht bemerken, dass ich ihn in Wahrheit abtastete. Eine volle Umdrehung des London Eye dauerte dreißig Minuten und es gab keinen Fluchtweg für uns, keine Chance auf Hilfe, bis wir wieder unten ankämen. Jetzt verstand ich, warum der Seher diesen öffentlichen Ort als Treffpunkt gewählt hatte. Er hatte dafür sorgen wollen, dass wir außer Reichweite für die anderen Benedictswaren; hier gab es kein Herankommen an uns, wir waren isoliert wie Fische in einem Aquarium. Und doch, für mich war das

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