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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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davor, diesen Ring von Savants zu zerschlagen.«
    »Ja, ich weiß. Aber seit ich Phee getroffen hab, ist eben alles anders.« Yves war offenbar stinksauer, denn er ließ die Kerze auf dem Tisch in Sekundenschnelle herunterbrennen, mit einer dreißig Zentimeter hohen Flamme, so als müsste er irgendetwas mit seinen erhitzten Emotionen tun. Allmählich begriff ich, dass er mit seiner Art von Fähigkeit immer vor der Wahl stand: Entweder blieb er gelassen und cool oder er musste ein Ventil für seine Gefühle finden. Ansonsten würde vermutlich jemand verletzt.
    Victor schritt unruhig im Raum auf und ab. »Sie ist nur ein kleiner Teil des Ganzen. Ich verstehe ja, dass du sie retten willst – natürlich ist sie für dich absolut vorrangig –, aber es steht einfach zu viel auf dem Spiel und dasweißt du. Wir müssen bei dieser Operation genau nach Plan vorgehen. Ich kann nicht zulassen, dass irgendein Amateur sein eigenes Ding macht. Das ist der sichere Weg, dass einer von uns dabei umkommt.«
    »Ich bringe niemanden in Gefahr.«
    »Bullshit. Du bringst dich selbst in Gefahr – und das lasse ich nicht zu. Meinetwegen kannst du vor den anderen weiter den Geheimniskrämer spielen, aber ich muss wissen, was du vorhast. Dad hat dich gewarnt – du machst womöglich alles zunichte, zerstörst die monatelange Arbeit von Ermittlern überall auf der Welt. Ich kann die Sache nicht durchziehen, wenn wir uns gegenseitig im Weg stehen. Jetzt red schon, verdammt noch mal!«
    Ich wusste, dass ich besser in mein Zimmer gehen sollte; womöglich würde mir etwas zu Ohren kommen, was ich dem Seher morgen auf keinen Fall würde verraten wollen, aber die Neugierde war stärker. Die Kerze war mittlerweile nur noch eine heiße Wachslache. Yves ließ jetzt einen Feuerkreis auf seiner Handfläche rotieren. »Ich kann nicht.«
    »Mensch, Yves, kapierst du’s nicht? Es geht hier nicht um deinen Seelenspiegel – es geht hier um dich und deine arrogante Haltung, dass du, ein Junge von siebzehn Jahren, dich für schlauer hältst als alle anderen. Blick den Tatsachen ins Gesicht, Brüderchen: Das bist du nicht.«
    Yves starrte mit trotziger Miene ins Leere.
    »Hörst du mir eigentlich zu oder muss ich dich erst daran erinnern, was Zed und Sky letzten Herbst passiert ist? Du hattest uns damals versichert, dass niemand den Sicherheitskordon durchbrechen könne, dass deinegetroffenen Maßnahmen ohnegleichen seien, und doch hatten sich zwei von Kellys Handlagern Zutritt verschafft und die beiden unter Beschuss genommen.«
    »Ich dachte, du wolltest mich nicht daran erinnern.« Der Feuerball in seiner Hand verlosch. »Und seitdem habe ich Verbesserungen vorgenommen. Jetzt kommt niemand mehr da durch.«
    »Hör dir doch nur mal selbst zu – du tust es schon wieder. Du bist schlau, keine Frage, aber du vergisst, dass andere Leute auch nicht auf den Kopf gefallen sind. Sie sind womöglich schlauer als du.«
    Yves verschränkte die Arme vor der Brust. »Unser Zuhause ist sicher. Phee ist bei mir in guten Händen.«
    »Du stellst dich also auf ihre Seite und nicht auf die deiner Familie?«
    »Es geht hier nicht um Seiten. Und sie gehört jetzt auch zur Familie.«
    Victor schlug mit dem Papierbündel auf den Küchentresen; er war sauer auf Yves und auf sich selbst. »Vielleicht.« Yves funkelte ihn an. »Okay, ich hab’s ja gewusst. Sie treibt einen Keil zwischen uns.«
    Yves sprang vom Barhocker und baute sich in Kämpferpose auf. »Tut sie nicht. Und ich will von dir mit keinem Wort hören, dass sie schuld an der Situation ist. Ich allein trage die Verantwortung für meine Entscheidungen. Ich kann die Sache erfolgreich durchziehen, wenn du schön dein Ding machst und mich bei meinem bleiben lässt.«
    »Du meinst also, ich soll darauf vertrauen, dass du gerissen und intelligent bist?«
    »Ich denke schon.«
    »Yves, du machst mich fertig. Ich sehe dich an und versuche mir einzureden, dass du weißt, was du da tust, aber tief in mir drin glaube ich, dass du genauso blöd bist wie jeder andere junge Mann, wenn ein Mädchen ins Spiel kommt.« Er seufzte frustriert. »Ich will nicht mit dir streiten. Ich will dir helfen. Von allen meinen Brüdern bist du derjenige, den ich am wenigsten in solche Sachen verwickelt sehen will.«
    »Warum?«
    »Du bist zu nett. Du siehst nicht das Schlechte in den Menschen und gibst ihnen einen zu großen Vertrauensvorschuss.«
    Yves schüttelte den Kopf. »Ich hoffe, du sprichst nicht von Phee, denn wenn doch, wirst du bald

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