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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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bewusst? Es lohnte sich einfach nicht, ein paar Tage, in denen es mir richtig gut gehen würde, mit der Sicherheit seiner Familie zu bezahlen. Er musste wieder Vernunft annehmen, bevor es zu spät wäre.
    »Yves, vergiss es!« Ich versuchte ihm den Stick aus der Hand zu reißen, mit der Absicht, ihn kaputt zu machen. Er reckte ihn höher in die Luft, sodass ich nicht mehr heranlangte.
    »Halt dich da raus, Phee.« Er schob mich auf Armeslänge von sich fort.
    Unicorn sah mich an, als ob ich die letzte Made wäre. Es war überraschend für mich, dass ich anscheinend noch einen Hauch Loyalität der Community gegenüber empfand, ansonsten wäre mir egal gewesen, was er von mir hielt. »Hm, sie ist also doch nicht ganz so loyal. Hatte mich schon gewundert.«
    Yves stellte sich zwischen uns. »Sie ist mir gegenüber loyal. So ist das nun mal bei Seelenspiegeln. Ihr ist nur noch nicht ganz klar, dass sich das Blatt gewendet hat. Ich habe beschlossen überzulaufen.«
    Der Seher betrachtete mit gespieltem Interesse Big Ben in der Ferne, während er das ungewöhnliche Wort auskostete, das man heutzutage nicht mehr oft zu hören bekam. »Überlaufen?« Sein Gesichtsausdruck erinnerte mich an eine Kröte, die gerade eine besonders saftige Schmeißfliege verschluckte.
    »Ja. Hier geht es nicht länger um Phee, Mr Seher, obwohl sie zugegebenermaßen der Auslöser war. Nachdem ich sie kennengelernt habe, ist mir klar geworden, dass Sie mir mehr bieten können als das Savant-Netzwerk.« Yves hatte ein dreistes, selbstgefälliges Grinsen aufgesetzt – ein Ausdruck, der mehr Arroganz als Verstand verriet. »Wissen Sie, jemand mit meiner Intelligenz bleibt weit unter seinen Verdienstmöglichkeiten, wenn er für die Guten arbeitet.«
    Wir machten anscheinend alle skeptische Gesichter, denn er setzte zu einer weiteren Erklärung an. »Hören Sie, das wird Sie vermutlich nicht interessieren, aber meine Familie sitzt mir schon seit geraumer Zeit ständig im Nacken, engt mich ein und hackt auf meinen Fehlern rum. Die Begegnung mit Phee war für mich der sprichwörtliche Tritt in den Hintern, endlich etwas dagegen zu tun.« Er drehte den Memory Stick zwischen den Fingern. »Das hier soll mein Eintrittsgeld sein. Und Sie geben mir Phee.« Er erwähnte mich nur wie am Rande.
    Der Seher starrte Yves an, versuchte, seine Abschirmung zu durchbrechen und zu überprüfen, ob Yves die Wahrheit sagte. Yves log doch bestimmt, oder? Ich scannte Yves’ Mentallandschaft und fand nur den festen Vorsatz vor, hier und jetzt eine Vereinbarung zu treffen. Ich bezweifelte, dass der Seher mehr erkennen konnte als ich.
    Nach einiger Zeit warf der Seher den Kopf in den Nacken und lachte. »Netter Versuch, Benedict. Um ein Haar hätten wir es dir abgekauft. Aber ich kann einfachnicht glauben, dass der Musterknabe des Netzwerkes so mir nichts, dir nichts seine Familie verrät.«
    »Stellen Sie mich auf die Probe.« Yves warf den Stick zu Unicorn, der davon überrascht wurde. »Du hast doch bestimmt ein Laptop mit dabei?«
    Unicorn nickte und holte einen kleinen Computer aus einer Aktentasche. Er schob den Stick in die USB-Buchse und wartete darauf, dass die Daten auf dem Monitor erschienen. Verwirrt und verzweifelt über diese plötzliche Wendung, tigerte ich in der Gondel auf und ab, ohne von den anderen aus den Augen gelassen zu werden. Irgendwie war es mir gelungen, dass sich alle gegen mich verbündet hatten. Vier gegen einen – wie hatte es so weit kommen können?
    »Sieht gut aus«, bestätigte Unicorn. »Eine Auflistung der Savants nach Wohnort und Begabungen. Ein paar der Namen sagen mir auch was. Die sind aus Großbritannien.«
    Yves spähte hinüber zum Bildschirm. »Aber nicht einfach vom Stick auf den Rechner kopieren.«
    Unicorn schnaubte verächtlich und machte klar, dass er nicht vorhatte, sich daran zu halten. »Ich lasse gerade den Virus-Check durchlaufen.«
    Yves zuckte mit den Schultern. »Dein Pech.«
    Der Seher strich sich nachdenklich übers Kinn. »Du bist also bestechlich, Yves, verstehe. Ich hatte gedacht, du würdest uns falsche Informationen liefern, aber wenn auch alle anderen Namen wasserdicht sind, dann habe ich mich zugegebenermaßen in dir getäuscht.«
    »Sie unterstellen mir viel zu noble Motive, Mr Seher.Es ist im Grunde ganz einfach. Ich will reich werden und ich will mein Mädchen haben: Und Sie können mir zu beidem verhelfen. Was braucht ein Mann sonst noch zu seinem Glück? Ich bin siebzehn – fast achtzehn – da wird

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