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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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schleifte mich zum Seher hinüber. Yves tat nichts, um ihn aufzuhalten, er stand bloß da, mit verschränkten Armen.
    »Ab und zu kriegt sie solche hysterischen Anfälle.« Mein verdammter Seelenspiegel entschuldigte sich für mich? Ich trat um mich, in der Hoffnung, ihn zwischen die Beine zu treffen, aber mein Fuß ging daneben. »Phee, reg dich ab. Keiner wird dir wehtun. Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme.« Er wandte sich an den Seher. »Was wollten Sie jetzt mit ihr machen?«
    »Ich wollte ihr eingeben, dass sie dich töten soll, falls du einem Außenstehenden verrätst, wo wir leben, aber so, wie’s aussieht, wird sie das ohnehin tun, sobald Dragon sie loslässt.«
    Alle lachten über mich. Dass der Seher meinen Protest dermaßen amüsant fand, ließ mich sofort damit aufhören. Ich erschlaffte und ließ den Kopf hängen.
    »Keiner hat gesagt, dass eine Seelenspiegel-Beziehung eine einfache Kiste ist. Ich habe sie aber bestimmt bald gezähmt«, sagte Yves selbstgefällig und tätschelte mir den Hintern.
    Ich sagte ihm, was er mit sich selbst machen könnte – etwas, was anatomisch unmöglich war. Die Männer lachten über meine Reaktion, sogar Yves. Das war dermaßen untypisch für den sensiblen Jungen der vergangenen Tage; ich verstand einfach nicht, was er da tat. Er schauspielerte, schon klar, aber warum? Und falls ermich doch tatsächlich wie seinen Besitz behandeln wollte, würde er bald im Eunuchenchor singen können.
    »Ich überlasse es gern dir, ihr Disziplin einzubläuen«, feixte der Seher. »Ich habe immer einen starken Partner für sie gesucht, aber anscheinend hat das Schicksal bereits dich auserwählt. Du bist jetzt dafür verantwortlich, dass sie nicht aus der Reihe tanzt und dass dein Teil der Abmachung erfüllt wird, verstanden?«
    »Ja, das ist selbstverständlich.«
    »Und ich vermute mal, wenn ihr etwas zustoßen würde, dann wäre das schlimmer für dich als alles, was ich dir antun könnte?«
    Yves nickte widerwillig. »Ich schätze mal, ja.«
    Der Seher streckte seine Hand aus und packte mich am Handgelenk. Phoenix, wenn dein Seelenspiegel mich, ein Mitglied der Community oder unseren Aufenthaltsort verrät, wirst du ihn in die Wüste schicken.
    Bist du jetzt glücklich ?, knurrte ich Yves an.
    Er schüttelte den Kopf wie eine Kindergärtnerin, die den Tobsuchtsanfall einer Dreijährigen mit ansah.
    Den Rest der Fahrt verbrachten wir feindselig in gegenüberliegenden Ecken. Dragon und Unicorn bewachten den Computer; der Seher blieb im vorderen Bereich und betrachtete die Landschaft, als gehörte ihm Westminster; Yves lehnte am Geländer in der Mitte der Gondel; und ich, tja, ich hatte mich in die hinterste Ecke verkrümelt, gekränkt und verwirrt von dem Kurs, den er da eingeschlagen hatte. Er hatte gesagt, er würde mich nicht im Stich lassen, und bisher hatte er sich an die Abmachung mit dem Seher gehalten, aber er hatte auch gesagt,er würde seiner Familien keinen Schaden zufügen. Wie konnte er dieses Versprechen noch halten, wenn er solche brisanten Informationen weitergab? Und was hatte dieses widerliche Macho-Gehabe gesollt?
    Die Türen glitten mit einem leisen Zischen auf.
    »Hat Ihnen die Rundfahrt gefallen?«, fragte eine Mitarbeiterin und versuchte, mir einen Kundenfragebogen in die Hand zu drücken.
    »Wie ein Stoß ins Auge mit einem spitzen Stock.« Ich marschierte an ihr vorbei und ignorierte das Stück Papier, das sie mir hinhielt.
    Yves blieb stehen, um die empörte Frau zu besänftigen. »Höhenangst«, erklärte er. »Meine Freundin hat für einen Moment da oben die Nerven verloren.«
    Nein, hatte ich nicht. Er war derjenige, der die Nerven verloren hatte, und jetzt hockten wir beide in der Falle des Sehers, von der ich ihn hatte fernhalten wollen, seit sich unsere Wege zum ersten Mal gekreuzt hatten.



Kapitel 18
    Als wir endlich allein in meiner kleinen Wohnung waren, während inzwischen die Informationen über das Savant-Netzwerk ausgewertet wurden, standen Yves und ich befangen herum, die ganze Breite des Raumes zwischen uns.
    Ich verschränkte die Arme und versuchte, vor Wut nicht laut zu heulen. »Ich kann nicht fassen, dass du dich verkauft hast!«
    Yves wendete seinen Blick von mir ab und betrachtete den Raum. »Nett hier.«
    »Ha, ha!«
    Ihm musste aufgefallen sein, dass es weder Fotos noch sonstigen Dekokram gab. Alles, was ich hatte, war ein Kissen, ein Schlafsack, ein Handtuch und eine große Reisetasche mit meinem übrigen Zeug. Ein Paar Ersatzschuhe

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