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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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lagen unter dem Bett. Der Boden war mit abgewetztem braunem Linoleum bedeckt, eine alte Quiltdecke diente als Vorhang. Wenigstens roch es sauber in meinem Zimmer, nicht so wie in einigen anderen Wohnungen.Ich hatte alles geputzt und geschrubbt, bevor ich meine Sachen ausgepackt hatte.
    »Da komme ich mir gleich ganz schäbig vor: Du hast in der Wohnung, in der du schon eine Weile lebst, weniger Sachen als ich in meinem Koffer, den ich für einen einwöchigen Aufenthalt mitgebracht habe.« Yves nahm meine Haarbürste in die Hand und legte sie wieder aufs Fensterbrett.
    »Yves, bitte ...« Wie konnten wir hier Small Talk machen, wenn er so etwas Furchtbares getan hatte? Ich brauchte eine Erklärung von ihm oder ich würde durchdrehen.
    Er breitete seine Arme aus als Aufforderung, zu ihm zu kommen. Ich blieb auf meiner Seite des Raumes. Vielleicht wäre es einfacher, ihm zu überlassen, mich da durchzumanövrieren, so als wäre ich ein Kind in einem Autositz auf der Rückbank, während er am Steuer sitzt und fährt, aber das ich konnte ich nicht. Das entsprach mir einfach nicht.
    Er ließ seine Arme sinken. »Okay. Hör mal, tut mir leid, wie ich dich vorhin behandelt habe. Ich hab gemerkt, dass es dem Seher nicht passt, wenn jemand seine eigene Meinung vertritt. Ich habe gedacht, wenn er bemerkt, dass du jetzt mir gegenüber loyal bist, ist das für ihn kein Problem, solange ich in seinem Team spiele.«
    »Und spielst du in seinem Team?«
    Yves zuckte mit den Schultern. »Sieht so aus. Momentan. Aber in Wahrheit gibt es nur ein Team für mich: du und ich.«
    »Aber was ... wie bist du?« Ich fuhr mir mit den Fingerndurchs Haar. »Du bist nicht im Ernst übergelaufen, oder?«
    »Doch, das bin ich.« Er setzte sich auf die Kante meines Bettes.
    »Nein, das bist du nicht.«
    »Ich hatte keine andere Wahl. Anders kann ich dich nicht schützen.«
    »Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Auf der dunklen Seite zu stehen ist in etwa so erstrebenswert, wie eine Hirnamputation machen zu lassen.«
    Yves besaß die Stirn zu lachen. »Ein gutes Bild. Komm und leg dich mit mir hin. Es gibt nichts, was wir beide jetzt tun könnten, bis der Seher uns zu sich ruft.«
    »Kapierst du’s denn nicht? Ich will mich nicht weiter auf dich einlassen, wenn du so bist wie sie.« Das war die schlimmste Beleidigung, die ich mir vorstellen konnte. »Und ... und ... außerdem kauf ich’s dir auch nicht ab. Du lügst mich an.«
    Er schleuderte seine Schuhe von den Füßen und streckte sich auf dem Bett aus. »Ehrenwort, ich lüge nicht.«
    »Aber das ist ja noch schlimmer!«
    »Du vergisst den entscheidenden Punkt, Phee!«
    »Ach ja?«
    »Ich habe dich nur um eine einzige Sache gebeten. Weißt du noch, was das war?«
    »Dir ... dir zu vertrauen.«
    »Genau. Also komm jetzt hier rüber zu mir.«
    War er gut oder böse? Ich wusste nicht, ob er log oder einfach nur ein paar fatale Entscheidungen getroffen hatte, aber was auch immer zutraf, der Anblick, wie er daso ausgestreckt auf meinem Bett lag, verpasste mir auf jeden Fall weiche Knie. Er hatte seine Brille abgesetzt und sein Gesicht sah irgendwie verletzlicher aus. Wenn ich ihm jetzt eine Abfuhr erteilte, würde ich irgendwas unwiderruflich kaputt machen, so viel war mir klar.
    »Okay. Eine kleine Mini-Umarmung.« Ich schlüpfte aus meinen Schuhen und gesellte mich zu ihm, kuschelte mich an seine Seite. Er schob seinen Arm unter meinen Nacken und zog mich dicht an sich heran. Ich legte meine Hand auf seine Brust. »Du hast mir auf den Hintern gehauen.«
    Er veränderte seine Position, um das geschundene Körperteil zu streicheln. »Ja, tut mir leid, aber ich musste meinen Standpunkt deutlich machen.«
    »Mir gegenüber oder ihnen?«
    »Wäre ›beiden‹ die falsche Antwort?«
    Ich bohrte ihm einen Finger in den Bauch.
    »Hey, gib nicht mir die Schuld! Ich habe mich einfach benommen wie meine Brüder, wenn sie so richtig den Macho raushängen lassen. Sie sind ausgezeichnete Lehrer.«
    »Dann hast du also nur so getan als ob?«
    »Phee, komm schon: Kennst du mich echt so schlecht? Gehöre ich zu der Sorte von Jungs, die ihr Mädel wie eine dumme Tussi behandeln?«
    »Keine Ahnung. Gehörst du zu dieser Sorte?«
    Als Rache kitzelte er mich an den Rippen. »Nur wenn sie wie jetzt dummes Zeug labert.«
    Ich konterte mit einem Knuff. »Nein, ich glaube, normalerweise würdest du so was nicht tun, allerdings verhältstdu dich gerade auch nicht normal. Das verwirrt mich ein bisschen.«
    »Ich weiß,

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