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Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk

Titel: Sayers, Dorothy L. - Wimsey 14 - Feuerwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L Sayers
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gewinnend bei dieser ominösen Frage.
    »Zyankalium«, erwiderte er. »Du meine Güte, ja. Recht oft. Ich selbst verwende es nicht so häufig. Aber ich besitze etwas, wenn Sie darauf hinauswollen.«
    »Ich danke Ihnen. Können Sie mir jetzt etwas Näheres über diese Meinungsverschiedenheit mit Ihrem Vater sagen?«
    »Ja. Er hat entdeckt, daß ich mich mit einer Dame verlobt hatte, die an der Bühne ist. Ich weiß nicht, wer ihm das verraten hat. Wahrscheinlich mein Vetter Cedric, der es natürlich abstreiten wird, aber ich nehme an, daß es der famose Cedric war. Mein Vater ließ mich kommen und war sehr aufgebracht darüber. Voll eigensinniger Vorurteile. Wir hatten einen ziemlichen Auftritt vor dem Essen. Danach bat ich ihn erneut um eine Unterredung – dachte, ich könnte ihn vielleicht herumkriegen. Aber er wurde wirklich sehr beleidigend. Ich konnte es nicht mehr ertragen. Es regte mich zu sehr auf. Also bin ich Hals über Kopf wieder nach London gefahren.«
    »Hat er erwähnt, daß er Mr. Whitehead kommen lassen wollte?«
    »O ja. Er sagte, wenn ich Ella heiratete, würde er mich enterben. Ganz der gestrenge Vater. Ich erwiderte: ›Dann enterbe mich nur.‹«
    »Hat er auch erwähnt, zu wessen Gunsten er das neue Testament machen wollte?«
    »Nein, aber ich denke, daß Cedric einen Batzen bekommen hätte. Er ist ja der einzige andere Verwandte.«
    »Wollen Sie bitte eingehend schildern, was sich nach dem Essen im Studierzimmer zugetragen hat?«
    »Wir gingen hinein, und ich setzte mich an den Tisch in der Nähe des Feuers. Mein Vater ging an den Schrank, in dem er seine Flaschen verwahrte, und fragte mich, was ich trinken möchte. Ich bat um einen Pfefferminzlikör, und er verhöhnte mich in seiner üblichen reizenden Art. Er nahm die Flasche heraus und forderte mich auf, mir selbst einzuschenken, als das Mädchen die Gläser hereinbrachte. Das tat ich dann auch. Ich trank Kaffee und Pfefferminzlikör. Er selbst trank nichts, solange ich da war. Er war ziemlich erregt und ging auf und ab, wobei er mir allerlei Drohungen an den Kopf warf.
    Nach einer Weile erinnerte ich ihn daran, daß sein Kaffee kalt werde. ›Scher dich zum Teufel!‹ lautete seine Antwort. Ich sagte: ›O.k.‹ Dann machte er eine sehr unangenehme Bemerkung über meine Verlobte. Ich verlor die Beherrschung und gebrauchte einige – sagen wir mal, unparlamentarische Ausdrücke. Dann ging ich hinaus und knallte die Tür zu. Als ich ihn verließ, stand er aufrecht hinter dem Tisch.
    Ich ging zu Mrs. Minchin, um ihr zu sagen, daß ich wieder in die Stadt führe. Cedric wollte sich einmischen, aber ich sagte ihm, daß ich wisse, wem ich die ganze Schererei zu verdanken habe, und wenn er das Geld des Alten haben wolle, von mir aus herzlich gern. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Wenn Ihr Vater während Ihrer Anwesenheit nicht trank, wie erklären Sie die Tatsache, daß beide Likörgläser und beide Kaffeetassen benutzt waren?«
    »Dann hat er seine wohl später benutzt. Er hat bestimmt nichts getrunken, ehe ich fortging.«
    »Und er war noch am Leben, als Sie das Studierzimmer verließen?«
    »Aber sehr.«
    Mr. Whitehead, der Anwalt, erklärte die Testamentsbestimmungen des Verstorbenen. Cedric Whipley erhielt demnach eine jährliche Summe von zweitausend Pfund, die im Falle seines Todes an Raymond zurückfielen, der der Universalerbe war.
    »Hat der Verstorbene jemals die Absicht geäußert, das Testament zu ändern?«
    »Allerdings. Am Tage vor seinem Tode erwähnte er, daß er mit dem Verhalten seines Sohnes sehr unzufrieden sei, und wenn er ihn nicht zur Vernunft bringen könne, würde er ihn mit einer jährlichen Summe von eintausend Pfund abfinden und Mr. Cedric Whipley den Rest seines Vermögens vermachen. Mr. Raymonds Verlobte war ihm widerwärtig, und er erklärte, er wünsche nicht, daß die Kinder dieser Frau später sein Geld bekämen. Ich versuchte, ihn davon abzubringen, aber er nahm wohl an, daß die Dame die Verlobung auflösen würde, wenn sie davon hörte. Als Mrs. Minchin mich an dem fraglichen Abend anrief, war ich überzeugt, daß er ein neues Testament aufsetzen wollte.«
    »Aber da er nicht mehr dazu gekommen ist, bleibt das Testament zugunsten von Mr. Raymond Whipley bestehen, nicht wahr?«
    »Ganz recht.«
    Inspektor Brown von der Bezirkspolizei berichtete dann über die Fingerabdrücke. Eine Kaffeetasse und ein Likörglas zeigten Mr. Raymonds Fingerabdrücke, die andere Tasse und das Glas mit dem Gift die von Mr.

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