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SB 121 – Mission Zeitbrücke

SB 121 – Mission Zeitbrücke

Titel: SB 121 – Mission Zeitbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lassen. Also sei friedlich. Gib dich mit der Hälfte des Gewinns zufrieden und lass uns wie Geschäftsleute verhandeln.«
    Menthelep überlegte. »Also gut«, sagte er schließlich, als habe er sich entschlossen, dem Rat zu folgen. »Nenne deine Bedingungen.«
    »Die wichtigste kennst du: dreißigtausend. Keinen Talo weniger. In Kristallmünzen zu zehn, fünfundzwanzig und fünfzig Tali. Zu liefern an einen meiner Vertrauten, damit ich sicher sein kann, dass das Geld noch da ist, wenn Carderhör mich wieder aus ihren Diensten entlässt.«
    »Das wird sich einrichten lassen«, sagte Menthelep. »Es muss dafür gesorgt sein, dass du bei der Geldlieferung zugegen bist, damit man dich gleich zu Carderhör bringen kann.«
    »Dann hör gut zu und unterbrich mich nicht mit Fragen. Du weißt, in zehn Minuten muss ich wieder draußen sein ...«
     
    Über leere, hitzeflimmernde Straßen bewegte Surfo Mallagan sich heimwärts. Niemand schenkte dem einsamen Bußbruder Beachtung. Allerdings musste er damit rechnen, dass Menthelep ihn verfolgen ließ. Er wusste über Carderhör, dass sie eine treue Untertanin der Herzöge von Krandhor war und dass sie ausgefallenen Zeitvertreiben huldigte. Sein Plan fußte darauf, dass die junge, reiche Kranin der Lust am Vergnügen den Vorzug vor der Loyalität gegenüber den Herzögen gab. Schließlich brachte sie niemanden in Gefahr. Im Gegenteil, wenn sie des Betschiden überdrüssig würde, konnte sie ihn der Schutzgarde übergeben. Das Übereinkommen war schließlich mit Menthelep und nicht mit ihr selbst abgeschlossen worden.
    Was aber, wenn er sich täuschte? Falls Carderhör doch die Treue über alles stellte? Sooft er einen einsamen Straßenzug hinter sich ließ, drückte Mallagan sich in eine Deckung und blickte den Weg zurück, den er gekommen war. Er bemerkte keinen Verfolger.
    Es war schon spät am Tag. Clazzences Warnung ging ihm nicht aus dem Sinn. Die Schutzgarde suchte nach dem Räuber, der einen Bußbruder überfallen hatte. Wenn man ihn anhielt, würde er entweder die Identifizierungsmarke des Überfallenen vorzeigen oder zugeben müssen, dass er keine Marke besaß. Beides behagte ihm nicht.
    Warum tat er das alles? Warum verlief ihr Leben neuerdings so, als legten sie es darauf an, bei jeder Gelegenheit mit dem kranischen Gesetz in Konflikt zu geraten? War es wirklich die selbstgerechte Entrüstung darüber, dass Kranen sie zum Dienst in der Flotte gezwungen hatten?
    Der Grund war eher ein anderer. Sie waren Fremde und fühlten sich nirgendwo zugehörig. Ob die Kranen sie nun zum Dienst gepresst hatten oder nicht – Surfo selbst hätte diesen Vorwurf nur zögernd erhoben; denn er erinnerte sich der Begeisterung, mit der er selbst, Scoutie und Faddon die Gelegenheit ergriffen hatten, nach dem sagenhaften Schiff der Ahnen zu suchen –, sie fühlten keine Verpflichtung, den Herzögen zu dienen. Sie waren die einzigen Betschiden in einem Reich voller Fremder. Ihre Suche hatte dem Geisterschiff gegolten, und seitdem sie dessen Wrack gefunden hatten, galt sie dem geheimnisvollen Orakel der Herzöge von Krandhor. Sie verfolgten ihre eigenen Ziele, und wo diese sich nicht mit den Absichten der kranischen Flotte deckten, mussten sie ihren eigenen Weg gehen.
    Das war der Grund, warum Mallagan sich in einem schweren Gewand durch die aufgeheizten Straßen von Gruda schleppte. Er redete sich ein, es sei alles nicht seine Schuld. Er versuchte nur, aus einer verfahrenen Lage das Beste zu machen. War das verwerflich?
    Er wusste es nicht.

18.
    Lustlos verzehrte Surfo Mallagan eine spärliche Mahlzeit aus trockenen Brotfladen und konserviertem Fleisch. Er hatte die Freunde leidlich über sein Vorhaben informiert und war damit nicht auf Begeisterung gestoßen. Aber trotzdem ... Die Dunkelheit war inzwischen hereingebrochen. Wenn er sich nicht bald auf den Weg machte, würde er Clazzence begegnen, der jetzt bald kommen musste.
    Die Vorstellung, wie der Krane sich ereifern würde, wenn er das Haus leer fand, erheiterte Mallagan ein wenig. Clazzence, der Geschäftsmann! Er musste glauben, der erwartete Profit sei ihm durch die Lappen gegangen. Aber war Profit wirklich sein einziges Motiv? Clazzence war immerhin ein beachtliches Risiko eingegangen. Surfo hoffte, der Krane würde nicht in Panik geraten, wenn er sah, dass seine Schützlinge das Haus verlassen hatten. Sie brauchten Clazzence noch. Aber ein Unternehmer seines Kalibers ließ sich nicht so rasch ins Bockshorn jagen.
    Surfo Mallagan

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