SB 121 – Mission Zeitbrücke
bisherigen Weges zurücklaufen und in ein leer stehendes Quartier eindringen. In aller Eile suchte er zusammen, was er zu brauchen glaubte. Kurz darauf stand er wieder vor dem eisernen Tor und geizte weder mit Öl noch mit kräftigen Hammerschlägen. Endlich gab es ein hartes, schnappendes Geräusch, die Tür schwang mit durchdringendem Kreischen auf. Sie war so dick wie Mallagans Unterarm.
»Also ein Schott«, sagte er zu sich selbst und rannte weiter. Der Stollen, den er betrat, war nicht allzu groß, aber gut beleuchtet. Mallagan schloss daraus, dass es außer dem archaischen Schott noch wenigstens einen anderen Zugang gab. In seiner unmittelbaren Nähe entdeckte er fünf Nischen, von denen Türen oder kleine, runde Schotten weiterführten. Mit einem wütenden Ruck riss er die erste Tür auf. »Scoutie! Brether! Seid ihr hier?«, brüllte er.
Keine Antwort. Er suchte in den Bereichen, in denen er bisher stets Schaltelemente ertastet hatte. Sehr schnell flammten Lichtleisten auf, sie zeigten ihm aber nur eine leere, feuchte Kammer. Nacheinander suchte er alle anderen Möglichkeiten ab.
»Nichts, beim Alten vom Berg!«, stöhnte er, als er vor einer Spiralrampe am Ende dieses Korridors stand. Sekundenlang starrte er einen der Friese an, die auch hier einst aus dem Fels gehämmert worden waren. Jede abgebildete Gestalt sah anders aus. Es gab keine Ähnlichkeit mit den Wesen, die er kannte. Er sah nicht einen Kranen, aber auch keinen Tart in dem verschlungenen Muster der unbekannten Geschöpfe. Jedes von ihnen schien einer anderen Arbeit nachzugehen. Er erkannte auch keines der dargestellten Werkzeuge.
Mallagan lief die Rampe hinauf. Die Wände trieften vor Feuchtigkeit. Je höher er kam, desto kühler und feuchter wurde die Luft. Surfo war sich bewusst, dass er zum Meeresboden aufstieg.
Etwa sechzig Meter ging es in der enger werdenden Spirale aufwärts. Es gab hier keine einzige Nische und keine Tür. Schließlich mündete die Rampe in einen geradlinig verlaufenden Stollen.
Mallagan eilte bis zur ersten Tür. Wieder das frustrierende Spiel, und am Ende waren es vierzehn leere Kammern. Der Zorn ließ seine Bewegungen heftiger werden; er merkte nicht, dass er die Riegel mit einer gewaltigen Anstrengung zurückschlug. Schließlich riss er das letzte Schott auf. Wie ein Korken steckte es in den brüchigen Dichtungen. Genau in dem Moment schoss ihm ein verwegener Gedanke durch den Kopf.
Er sprang durch die Öffnung auf den glatten, von einer dünnen Wasserschicht bedeckten Boden einer schrägen Ebene. Er spurtete geradeaus und schlitterte durch einen offenen Durchgang in eine kleinere Felsenhalle. Grinsend suchte er sich unter sieben Zugängen den zutreffenden aus und rannte quer durch die Halle. Vorbei an Metallschalen, in die schwere Tropfen mit glockenartigen Tönen herabfielen; über nassen Sand, in dem sich zahllose Spuren abzeichneten. Er hatte schon von seinem leicht erhöhten Standort aus gesehen, in welche Richtung die meisten Sohlenabdrücke führten. Diese Richtung schlug er ein.
Ein niedriger, grell ausgeleuchteter Stollen schloss sich an den Ausgang an. Binnen zwanzig Sekunden ließ Mallagan ihn hinter sich und betrat die Zeremonienhalle. Nichts hatte sich geändert. Sogar die regelmäßigen Fußspuren von rund zwei Dutzend Kranen zeichneten sich noch deutlich ab. Sie hatten Sargamecs Thron getragen.
Surfo Mallagan heftete sich auf die Spur der tiefen Eindrücke und wurde notgedrungen etwas langsamer. Schließlich stand er am Fuß einer breiten Rampe. Sie verjüngte sich nach oben deutlich. Eine Doppelreihe von Phantasiegestalten, aus makellos weißem Gestein herausgeschlagen, führte aufwärts.
Er rannte die Schräge hoch und stand vor einer Reihe kantiger Säulen. Zwischen ihnen befanden sich schmale, hohe Türen aus glänzendem Metall, entsprechend den Körpermaßen von drei Meter großen Kranen.
Mallagan öffnete die am weitesten links befindliche Tür. Er blickte auf ein Labyrinth von Räumen hinab, in denen die Bruderschaft eine Armee hätte verstecken können.
Die mittlere Tür führte in eine aus dem Fels herausgeschlagene Höhle mit unterschiedlich hohen Ebenen und einer Vielzahl von Rampen. Surfo Mallagan sah eine hochmoderne Schaltzentrale, in der Kranen, Tarts und Lysker arbeiteten.
Ein anderer Raum schien Sargamecs Wohnbereich zu sein, jedenfalls war alles mit Sitzmatten und Teilen von Sitzmatten ausgepolstert. Mallagans Blick sprang hin und her, und als er endlich den Lenker der
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