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SB 121 – Mission Zeitbrücke

SB 121 – Mission Zeitbrücke

Titel: SB 121 – Mission Zeitbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Temporalschleuse noch die zehn Schatten waren zu sehen. Es konnte auch nicht anders sein, denn die TSUNAMIS mit den aktivierten Mini-ATGs befanden sich relativ zur Realzeit permanent um zwei Sekunden in die Zukunft versetzt. Es gab sie noch nicht dort, von wo das Beiboot gekommen war.
    »Allmählich fange ich an zu begreifen, was Zeitmanipulationen wirklich bedeuten«, sagte Hawk beklommen. »Sie sind etwas Ungeheuerliches.«
    »Da sie nicht gegen Naturgesetze verstoßen, also möglich sind, ist es eigentlich normal, Zeitreisen auch durchzuführen«, gab Waringer zu bedenken.
    »Solange man peinlich genau darauf achtet, kein Zeitparadoxon zu verursachen«, wandte Tschubai ein.
    »Wie groß ist die Entfernung zur Zeitweiche, Ras?«, fragte Rhodan.
    »Knapp fünf Kilometer.«
    »Sie feuert wieder!«, rief Hawk.
    Aus der geringen Entfernung waren deutlich zahllose kurze matte »Explosionen« zu sehen – und in den Explosionszentren etwas wie eine dunkle und formlose Masse.
    »Möglichst nahe anfliegen!«, verlangte Rhodan.
    Tschubai hielt auf das »untere« Ende der Zeitweiche zu, in dessen Bereich die Explosionen erfolgten. Noch immer war nicht zu erkennen, woraus das goldfarbene Riesengebilde bestand. Dem Aussehen nach konnte es von der gleichen oder einer ähnlichen Beschaffenheit sein wie die Strukturvariablen Energiezellen-Raumer der Laren, nämlich aus Formenergie. Aber niemand durfte sich auf den rein optischen Eindruck verlassen.
    Perry Rhodan war zunehmend in seine Überlegungen versunken. Jäh zuckte er zusammen und sah sich um. Eben noch hatte Ras Tschubai an den Kontrollen hantiert, nun war der Pilotensessel leer.
    Rhodan war allein in der Kanzel.
    »Ras! Geoffry! Achmed!« Nur der schwache Widerhall seiner Stimme antwortete ihm. Rhodan holte tief Luft, ließ sich in den Pilotensessel sinken und übernahm die Kontrolle über das Beiboot.
    Sogar die Zeitweiche schien verschwunden zu sein. Nur von stahlblauem Licht erfüllter, ansonsten leerer Raum umgab das Boot. Aber selbst aus dem intergalaktischen Leerraum hätten die Lichtflecken der nächsten Galaxien zu sehen sein müssen.
    »Das ist unmöglich«, flüsterte der Terraner. »Es gibt keine Zauberei. Bin ich in eine ferne Zukunft verschlagen worden? Doch wo sind dann die Freunde geblieben?«
    Ihm wurde dunkel vor den Augen. Verzweifelt kämpfte er gegen die beginnende Ohnmacht an, und dann sagte eine ihm wohlbekannte Stimme: »Er scheint wieder normal zu werden.« Ras Tschubais Stimme.
    Mit einem Mal wich die Dunkelheit. Perry Rhodan blickte erleichtert und dennoch ratlos in das besorgte Gesicht seines Freundes.
    »Was war mit mir?«, fragte er und registrierte, dass er in seinem zurückgeklappten Kontursessel lag, obwohl er doch eben auf dem Platz des Piloten gesessen hatte.
    Tschubais Miene zeigte Erleichterung. »Du wurdest plötzlich halb durchsichtig, hast von innen heraus geglüht und angefangen zu pulsieren«, berichtete der Teleporter. »Geoffry und ich bekamen wirklich Angst um dich.«
    »Geoffry und du ...?« Rhodan setzte sich mit einem Ruck auf. »Und Achmed?« Er blickte sich um. »Wo ist Achmed?«
    »Er verschwand vor etwa fünf Minuten«, sagte Waringer, der schräg hinter Tschubai stand. »Kurz bevor du dich, äh, verändert hast.«
    Rhodan warf einen Blick durch das Kanzeldach nach draußen und sah das »untere« Ende der Zeitweiche kaum mehr als wenige Hundert Meter neben dem Boot aufragen. In einer Art formlosem Nebel vor der »Öffnung« der Schiene erfolgten ununterbrochen kleine Explosionen.
    »Es ist alles unwirklich, nicht wahr?«, fragte jemand – und Rhodan lief es kalt über den Rücken, als er Hawks Stimme erkannte. Gehetzt blickte er sich um. Tschubai und Waringer waren verschwunden. Dafür saß der Oxtorner vor den Navigationskontrollen.
    Der Oxtorner? Auf dem kurzen, stämmigen Hals des Umweltangepassten saß der Kopf eines etwa zehnjährigen Knaben. Vergangenheit, Gegenwart und vielleicht auch Zukunft schienen sich in einem irrsinnigen Kaleidoskop vermischt zu haben, in dem die Identität eines Menschen ertrinken konnte wie ein Schiffbrüchiger in einem Ozean.
    Langsam, als könnte er durch zu schnelle Bewegungen das Durcheinander in diesem Kaleidoskop noch vergrößern, ging Rhodan zum Steuerpult. Er beschleunigte. Kein besonderer Kurs, sondern einfach nur von der Zeitweiche weg.
    Nach einigen Minuten wurde ihm schwindlig. Er schloss die Augen, und als er sie wieder öffnete, lagen seine Hände auf denen Tschubais – und

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