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SB 121 – Mission Zeitbrücke

SB 121 – Mission Zeitbrücke

Titel: SB 121 – Mission Zeitbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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völlig aufgeweichten Boden. Er versuchte weiterzugehen, aber etwas Hartes umklammerte seinen rechten Unterschenkel und hielt ihn fest.
    Der Regen hörte völlig auf, die dichten Wolken verflogen so schnell, wie sie aufgezogen waren. Prester Ehkesh bückte sich. Seine Arme glitten an dem festsitzenden Bein hinab. Mehrere fingerdicke Stränge hatten sich um das Bein gewickelt. Er musste direkt in ein Wurzelgeflecht getreten sein.
    Mit den Händen versuchte er, die Wurzeln zu lösen. Sie waren zäh und ließen sich kaum verbiegen.
    Im Gleiter hatte er alle Werkzeuge, um sich aus dem Wurzelgespinst zu befreien. »Yrak!«, rief er in seiner Verzweiflung. »Du musst mir helfen!«
    Tatsächlich antwortete der Roboter. »Ich helfe dir gern«, erklang es monoton. »Aber ich wurde beschädigt. Mein Körper besitzt keine Fortbewegungsmechanismen mehr. Sie sind durch eine gewaltsame Einwirkung verloren gegangen.«
    »Wirf mir ein großes Messer oder eine Machete herüber!«
    »Zu meinem Bedauern ist auch das nicht möglich.«
    »Dann schalte das Funkgerät ein und rufe das Schiff. Ich stecke hier fest und brauche Hilfe.«
    Der Roboter schwieg.
    Ehkesh starrte zu dem Gleiter hinüber, als müsse dort Entscheidendes geschehen. Wütend wollte er mit dem freien Fuß nach den Wurzeln treten, aber zu seinem Entsetzen stellte er fest, dass sich das andere Bein ebenfalls nicht mehr bewegen ließ.
    Das war kein normales Wurzelgeflecht. So schnell konnten Wurzeln sich nicht bewegen. Die braunen Enden, die bereits armlang aus dem Boden drangen, bemerkte er noch nicht. Verzweifelt riss er mit beiden Händen an seinem rechten Bein.
    Jäh gab der Stoff der Kombination nach und rutschte nach oben. Dicht unter dem Knie war das feste Gewebe unregelmäßig abgerissen, aber die Ränder waren fasrig, als hätte eine Säure die Auflösung bewirkt.
    Ehkesh griff erneut in den Morast. Dicht unter dem Knie hatte sich etwas Festes um sein Bein gewickelt. Ein dickerer Strang führte von dort nach unten. Zum ersten Mal kam ihm der Verdacht, dass ein Tier ihn angriff.
    »Das Funkgerät lässt sich nicht aktivieren!«, rief der Roboter.
    Prester Ehkesh schaute auf. Erst jetzt bemerkte er die bizarren Stangen, die sich überall aus dem Boden schoben. Sie sahen wie Wurzeln aus, die in die falsche Richtung wuchsen. Fast alle Stängel, die teilweise schon Meterhöhe erreicht hatten, neigten sich leicht ihm zu.
    Er spürte ein Prickeln in den Beinen und hatte das Empfinden, dass ihm jemand die Stiefel auszog. Die Angst schnürte ihm die Kehle zu. Er wollte nach einem der aus dem Boden schießenden Wurzelstränge fassen, aber das Geäst wich ruckartig von ihm weg. Nun merkte er auch, dass er bereits langsam nach unten gezogen wurde. Dicht neben seinen Beinen ringelten sich weitere Wurzelstränge aus dem Boden.
    Ehkesh fasste blitzschnell nach unten und riss einen dünnen Strang ab. Trotz der Gefahr bewegte ihn noch das wissenschaftliche Interesse. Vielleicht half ihm die richtige Erkenntnis zur Flucht.
    Das abgerissene Stück zeigte die Struktur von pflanzlichen Zellen. Der kurze Strang in seiner Hand war reglos, allerdings streckten sich alle anderen Teile aus dem Boden ihm entgegen. Mit wilden Handbewegungen versuchte der Biologe, die Gebilde von sich zu schieben. Das gelang teilweise, aber sofort schossen andere Sprösslinge nach. Zugleich stieg in seinen Beinen eine merkwürdige Wärme auf. Sie hatte eine beruhigende Wirkung, beeinträchtigte aber sein Reaktionsvermögen.
    Es lähmt mich, erkannte Prester Ehkesh. Zugleich wunderte er sich, dass sein Verstand ruhig und sachlich arbeitete. Die Panik fiel von ihm ab.
    Die Wolkendecke verflüchtigte sich endgültig. Scarfaaru brannte auf den Planeten herab, und das normale Leben kehrte wieder ein. Ehkesh registrierte alle diese Einzelheiten und fing an, diese Welt schön zu finden. Dass er mittlerweile bis zur Brust im Erdreich steckte, war so normal wie die großen Vögel, die hoch über ihm ihre Bahn zogen ...
     
    Als der große Vogel zum Sturzflug ansetzte, arbeiteten wir erstmals zusammen. Das äußere Geäst reagierte sofort, die dicken Arme schossen noch weiter aus dem Boden und rissen dabei die dünneren mit. Einige Sprösslinge gingen dabei verloren, aber das war kein ernst zu nehmender Verlust für uns. Wir formten ein dichtes Gespinst über uns und ließen nur eine einzige Lücke darin. Sie war groß genug, um das Tier durchzulassen. Unmittelbar darunter bildeten wir ein zweites Gespinst in Form eines

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