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SB 121 – Mission Zeitbrücke

SB 121 – Mission Zeitbrücke

Titel: SB 121 – Mission Zeitbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Körper berührten. Zaghaft erst, dann überwand sie ihr Entsetzen und griff mit beiden Händen zu. Tränen standen in ihren Augen. Die Haut, die sie spürte, war kalt und rau wie Borke.
    »Mein Gott«, flüsterte sie. »Mein Gott ... wie konnte das geschehen?«
    »Sarga ...? Mein Kind ...?« Eine Borkenhand fiel auf ihren Arm. Zitternd griffen die Finger zu.
    Sarga Ehkesh stockte der Atem. »Du erkennst mich?«, brachte sie mühsam hervor.
    Prester nickte. »Wir erkennen dich.«
    » Wir? Du bist ein Mensch ... Vater.«
    »Wir sind Presterlokvorth.« Tränen traten in die verkrusteten Augen.
    »Ich werde dich von diesen Wurzeln befreien, Vater. Du musst mir nur etwas Zeit geben. Ich werde es schaffen, glaube mir, ich schaffe es – wir schaffen es! Wie beide gemeinsam!« Die letzten Worte schrie sie förmlich hinaus. Die Männer, die inzwischen hinter ihr standen, bemerkte sie nicht.
    »Wurzeln ...?« Prester Ehkeshs Stimme war kaum noch hörbar. Bebend öffnete er wieder die Lippen, aber kein Laut drang mehr aus dem Mund. Seine Arme tasteten hilflos durch die Luft.
    Die vielen Wurzelstränge, die den halben Raum ausfüllten, gerieten wieder in Bewegung. Der Wurzelsymbiont zog sich zurück. Seine zahllosen Ausläufer verschwanden in kürzester Zeit in den Löchern und Spalten im Boden.
    »Hier können wir nichts mehr tun«, sagte Sarga Ehkesh niedergeschlagen. »Kümmert euch um die Aufräumarbeiten.«
    Während sie durch den Verbindungsstollen zur Einsatzzentrale zurückeilte, erstarb draußen das Prasseln des niedergehenden Wolkenbruchs.
     
    »Es war mein Vater«, schluchzte Sarga in Adelaies Armen. »Ich muss ihn aus diesem entsetzlichen Zustand befreien. Das habe ich ihm versprochen, und ich glaube, er hat mich verstanden.«
    »Du machst dir falsche Hoffnungen.« Auch Adelaie, die in der Bildübertragung die unwirklich anmutende Begegnung verfolgt hatte, war zutiefst betroffen. »Prester ist seit vier Jahren ein Teil dieses Wurzelwesens. Sein Körper ist längst zur Hälfte assimiliert.«
    »Es muss einen Weg geben!« Die Wissenschaftlerin riss sich von der jüngeren Frau los. »Jeder biologische Vorgang ist umkehrbar. Daran glaube ich fest.« Sie griff nach der alten Geige, auf der sie in der Einsatzzentrale schon gespielt hatte. Zärtlich streichelte sie das Instrument. Ihr Blick verriet, dass sie in dem Moment weit weg war, sehr weit weg.
    »Bitte, Sarga, du musst dich damit abfinden«, drängte Adelaie.
    Demos Yoorn meldete sich über Interkom. »Wohin ist das Ding verschwunden?«, fragte er an. »Ich habe es aus der Ortung verloren.«
    Die Wissenschaftliche Leiterin versteifte sich für einen Moment. »Lass ihn abziehen, Demos!«, sagte sie heiser. »Ich will es so.«
    Der Kommandant der LUZFRIG schüttelte den Kopf. »Ich werde ihm eins auf die Rinde brennen, damit wir endlich unsere Ruhe haben.«
    »Das wirst du nicht tun, Demos.« Sarga Ehkesh sprach leise, aber eindringlich. »Das ist ein Befehl. Hast du verstanden?«
    »Bist du übergeschnappt?«, fragte Yoorn.
    Die Tür der Einsatzzentrale glitt auf. Kirt Dorell-Ehkesh stürmte in den Raum. Verbissen hantierte er an den Kommunikationsgeräten.
    »Da!« Er zeigte auf einen der Holoschirme. Vor einem mattgrauen Hintergrund bewegte sich ein vielarmiger Schatten. »Der Wurzelsymbiont. Wir haben ihn in der Ortung. Er bewegt sich schnell von hier weg.«
    Zahlenkolonnen wurden eingeblendet. »Mittlerweile schon über zehn Kilometer«, sagte der Biochemiker. Lachend deutete er auf einen kleinen blinkenden Punkt, der sich dicht hinter dem Wurzelsymbionten bewegte. »Passt gut auf, Leute.«
    »Was tust du da?« Seine Mutter stöhnte gequält. »Weißt du nicht ...?«
    In der Sekunde schien der blinkende Punkt mit dem Symbionten zu verschmelzen. Ein mehrstimmiger Ton erklang, als die Wiedergabe grellweiß aufleuchtete.
    Sarga Ehkesh starrte auf ihre Geige. Alle sechs Saiten waren gerissen und hingen lose aus den Halterungen herab. Einen Atemzug später rollte der Explosionsdonner heran.
    Nachdem das Grollen verklungen war, trat Sarga Ehkesh auf ihren Sohn zu. »Du hast ihn umgebracht, Kirt!«, hauchte sie.
    »Natürlich.« Der Biochemiker verstand das Entsetzen seiner Mutter nicht. »Unsere Robotsonde hat ihn erwischt. Jetzt sind wir von diesem Pflanzentier für immer befreit.«
    »Er hat es nicht gewusst, Sarga«, sagte Adelaie Bletz.
    Die Wissenschaftlerin nickte dumpf. Sie schien in den wenigen Augenblicken um Jahre gealtert zu sein. Zögernd griff sie wieder

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