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Scalzi, John - Metatropolis (Erzählungen)

Scalzi, John - Metatropolis (Erzählungen)

Titel: Scalzi, John - Metatropolis (Erzählungen) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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jedem Fall großen Schaden an.
    »Entspann dich«, sagt Cardoza mit müder Stimme. »Ich war die ganze verdammte Nacht lang an der äußeren Grenze unterwegs. Wer, zum Teufel, bist du überhaupt?«
    Mit dem wütenden Feldwebel kriegt man sie immer. Selbst Neulinge, die noch nie zuvor einem Feldwebel begegnet sind. Ein bisschen wie ein verärgerter älterer Bruder, denkt sich Cardoza.
    »E-entschuldigung«, stottert er. Die Mac-10 wackelt, senkt sich. Etwas klickt hörbar.
    Ihr wird klar, dass er den Abzug betätigt hat. In weiser Voraussicht hat Otis dafür gesorgt, dass keine Patronen im Magazin sind.
    »Tu das noch einmal, und ich füttere dich mit dieser gottverdammten Waffe.« Cardoza steigt die restlichen Stufen zum Wachposten des Jungen hinauf. »Willst du mich nun nach drinnen begleiten oder nicht?«
    Das ist der kritische Moment der angewandten Sozialwissenschaft. Ihn zu bewegen, sie durchzulassen, wäre gar nicht besonders schwierig. Diesen Kampf hat sie bereits gewonnen, indem sie hier steht und ihn so sehr eingeschüchtert hat, dass er die Waffe gesenkt hat. Aber ihn dazu zu bringen, sie nach Cascadiopolis zu führen – das ist in diesem Augenblick das Wichtigste. Denn ohne Eskorte wird sie jeden Alarm auslösen und in jede Falle stolpern, die Bashars hinterlistiger Geist ausgebrütet hat.
    Ohne Eskorte hineinzugehen wäre sinnlos. Mit einer Eskorte … nun, dann wird sie sich überlegen, was sie als Nächstes tut. Was auch immer weiter bergauf vor sich geht, sie muss es in Erfahrung bringen. Ihre Arbeitgeber wollen es unbedingt wissen.
    »Ich darf nicht, ich soll meinen P-posten nicht verlassen …« Er verstummt, hin- und hergerissen zwischen einer Frage und sich langsam steigernder Panik.
    »Kleiner Scheißer«, sagt sie mit einem schweren Seufzer. Übertreib es nicht! »Du gibst deinen Posten nicht auf, wenn ich dir sage, dass du mich hineinbegleiten sollst.«
    Irgendwo findet er einen überraschenden Rest von Courage. »Mein N-name ist Wallace.«
    Großartig. Wenn sie ihn jetzt töten muss, ist er für sie wenigstens halbwegs real. Bezeichnungen wie »Neuling« sind viel besser, wenn man jemanden wie einen Barsch ausweiden muss. Mit realen Menschen wird es schwieriger.
    »Natürlich bist du Wallace.« Sie lächelt, obwohl er ihre Zähne in der Dunkelheit kaum sehen kann, vertraut aber darauf, dass ihre Lippen ihrer Stimme einen anderen Klang geben. »Also zeig mir jetzt, dass du den Weg bergauf kennst.«
    »Madam, den kennen Sie doch schon.«
    Sie beugt sich vor. Selbst auf diese geringe Entfernung ist er kaum mehr als ein etwas dunklerer Fleck im Sternenlicht, wenn sie ihr Skop nicht benutzen kann. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, ihn zu töten. »Zwing mich nicht dazu, Bashar gegenüber ein schlechtes Urteil über dich abgeben zu müssen, Junge.«
    Ein Moment der Unentschlossenheit windet sich zwischen ihnen wie eine verletzte Welpe. Sie nimmt seinen Angstgeruch nach Schweiß und Pisse wahr, der selbst im schweren Duft des Fichtensafts der Bergluft eine merkliche Moschusnote hat. Er gibt einen Laut von sich, dann schultert er die Mac-10. Die Spitze des Laufs verfehlt nur knapp ihre Hand.
    »Hier entlang, Madam.«
    »Gut«, sagt sie, ohne jemand Bestimmten anzusprechen.
    Er tritt durch das Granittor. Sie folgt ihm, erstaunt, dass es so einfach war. Gemeinsam marschieren sie durch die Rhododendronblüten hinauf, die in der tiefen Dunkelheit fast von selbst leuchten.

    Ein bedeutender Vorteil von Mikrostrukturtechnik ist der gewaltige Umfang, in dem sich solche Projekte realisieren lassen. Auf den ersten Blick scheint diese Behauptung der Intuition zu widersprechen, doch man bedenke das Problem bei der Verteilung von optischen Überwachungssystemen. Die Einrichtung von Miniaturkameras in der Größe von Kaugummipackungen erfordert ein fähiges Team und einen Kleinlaster voller Ausrüstung und Ersatzteile. Doch eine Kaffeekanne voller Mikrokameras lässt sich wie Weizen im Wind aussäen, so dass sie das Zielgebiet wie ein Staubschleier abdecken.
    Sie benötigen keine Wartung und sind billig genug, um sie einfach zu vergessen, wenn sich ihre Quantenbatterien erschöpft haben. Eine einzelne Linse sieht nicht viel, nicht mit den Einschränkungen von Blende und Tiefenschärfe, aber eine größere Ansammlung von Linsen ist erstaunlich präzise. Fernsteuerungen, die nach dem Vorbild des Gehirns von Fruchtfliegen programmiert wurden, ordnen die disparaten Konstellationen zusammenhängenden Bildern zu,

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