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Scalzi, John - Metatropolis (Erzählungen)

Scalzi, John - Metatropolis (Erzählungen)

Titel: Scalzi, John - Metatropolis (Erzählungen) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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wir dieses Projekt in einer Nacht zu Ende bringen. Aber die Vorbesitzer haben unter einem neuen Firmennamen beantragt, dass wir aus dem Gebäude vertrieben werden, und haben versucht, uns aufzuhalten, indem sie die Eddies herüberschickten, weil wir keine Baugenehmigung haben und wir die Straßen blockieren. Das sind alles juristische Fiktionen und Eigentümlichkeiten, aber wir müssen die Eddies daran hindern, zu uns zu kommen.«
    Er hatte mich zur Spitze des Gebäudes gebracht, wo es eine sorgfältig gestaltete Gartenlandschaft gab. Mit einem Wasserfall, der bereits in Betrieb war. Ich verstand. Raumschiff Detroit. Ein Gebäude, das sich in jeder Hinsicht selbst versorgen konnte. Hier ging es nicht mehr darum, die Überreste unserer Vorväter zu recyceln oder zusammenzukratzen, was heute noch verfügbar war. Hier wurde eine eigene, eine neue Richtung eingeschlagen. Und sie konnte direkt auf dem Fundament des Vorhandenen errichtet werden.
    »Wie dringend brauchst du die neue Wohnung? Ich könnte dich hinbringen, sie liegt genau unter unseren Füßen. Mit recycelten Eichenholzböden, zwei Schlafzimmern …«
    Ich hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. Dann blickten wir auf die funkelnde Skyline hinaus.
    Ich hatte das Gefühl gehabt, dass irgendetwas dieser Art geschehen würde. Wer auf dem Rücken des Tigers ritt, würde ein böses Ende nehmen. So etwas hatte immer Konsequenzen.
    »Ich brauche dreihundert sehr engagierte Leute«, sagte ich. »Nicht die Radfahrer. Leute, die Schmerzen in Kauf nehmen können. Denn die Eddies werden keine Samthandschuhe benutzen.«
    »Du kannst Tausende haben«, sagte Mock Turtle.
    Ich schüttelte den Kopf. »Wenn es mehr als ein paar Hundert sind, rückt das Militär an. Soldaten könnten dem Projekt großen Schaden zufügen. Wir wollen nur die Eddies beschäftigen, und zwar weit genug weg von hier.«
    »Was hast du vor?«
    Ich zeigte in die Ferne. »Wir besetzen den Park an der Oper und harren die ganze Nacht dort aus. Damit kippt die Sache von einem Ärgernis in eine feindselige Aktion um, aber wenn wir nur dreihundert sind und sie glauben, dass es die Demonstranten von heute sind, werden sie es nicht zu einem größeren Notfall eskalieren lassen. Aber haltet eure Anwälte bereit.«
    Mock Turtle reichte mir die eine unversehrte Hand. »Vielen Dank.«
    »Dank mir noch nicht.« Ich blickte mit einem unangenehmen Gefühl in der Magengegend über die Stadt.
    Ging es jetzt wirklich nur noch um das Apartment? Oder hatte ich genug davon, mich in der Wildnis zu verstecken?
    Oder hatte eine Kostprobe von Mock Turtles göttlichem Nektar mich in Versuchung geführt?
    Ein bisschen von allem, vermutete ich.

    Wir hetzten unsere Sicherheitskräfte hinüber, und ich schickte Teams los, die die Türen verbarrikadieren sollten. Nägel wurden auf den Straßen verstreut. Protestparolen flackerten an den Außenwänden dank der Projektoren, die über die Straßen verteilt worden waren.
    Charlie war bei mir geblieben, und er sah sich die Leute an. »Hier sind nicht sehr viele von uns.«
    »Es sind genug«, sagte ich. »Wir müssen durchhalten, bis wir hören, dass das Projekt abgeschlossen ist, oder bis wir alle verhaftet werden.«
    Die Oper war ein markantes Gebäude, ein bedeutender Teil der Stadtgeschichte. Das würden die Eddies nicht außer Acht lassen.
    Schließlich summte mein Handy. Ich hatte schon darauf gewartet, dass CMO S. Whatten sich meldete. »Stratton? Man hat mir gemeldet, dass Sie sich an der Oper aufhalten.«
    »Wir werden uns hier für die Nacht verbarrikadieren.«
    In meinem Brillendisplay sah ich, dass die Eddies bereits in unsere Richtung strömten.
    »Wollen Sie das wirklich tun?«, fragte Whatten. »Wir stehen kurz davor, ein vorübergehendes Fahrradverbot für die Stadt durchzusetzen, um die gesamte Demonstration auflösen zu können. Wollen Sie die Sache unbedingt weitertreiben?«
    »Es ist zu spät, Samuel.« Ich blickte mich zu den Freiwilligen um. »Wir werden hier die Nacht verbringen.«
    Die ersten Eddies zogen sich am Rand unseres Nagelfeldes zusammen.
    Aber das Gleiche taten Hunderte von Leuten auf Fahrrädern und in Autos und zu Fuß, die sich versammelten, um den großen Sänger oder Sportstar zu sehen – oder wen auch immer sie verehrten.
    Dank persönlicher Interessenprofile und Tausender Instleute, die zu Hause arbeiteten und sie zum Detroit Opera House eingeladen hatten, wo es eine kostenlose Sondervorstellung von XY gab, wobei XY für das spezielle

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