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Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman

Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman

Titel: Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Baraldi
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fremd und freundlicher erscheinen zu lassen. Apropos, achte nicht weiter auf Lavinia, sie ist nun mal so. Es macht ihr Spaß, die Neuen zu quälen.«
    »Kennst du sie gut?«
    »Sie geht in meine Klasse. Ihr Vater ist der Ingenieur Locatelli. Der Name sagt dir nichts? Auf jeden Fall wirst du bald von ihm hören, du musst bloß in die Turnhalle gehen.«
    »Ein Ingenieur, der Sportunterricht gibt?«
    Umberto muss lachen. Wieder erscheinen die Grübchen, wieder denke ich, dass er wirklich gut aussieht, und wieder werde ich rot.
    »Er ist steinreich. Ein Industrieller aus der Gegend, der durch bedeutende Stiftungen an die Schule hervorgetreten ist. Unter anderem hat er die Turnhalle gesponsert.«
    Wir laufen nebeneinander her. Umberto ist der erste freundliche Mensch, den ich treffe, seit ich hier bin. Ich lächle vor mich hin.
    »Du weißt doch sicher, dass hier früher ein altes Kloster stand? Der Grundriss der Schule ist derselbe geblieben, genauso wie die Hauptfassade. Eines der wenigen Dinge, die den Umbau überlebt haben, neben den alten Handschriften, die in der Bibliothek aufbewahrt werden, und dem uralten Park. Ach, entschuldige … Du fragst dich sicher schon, ob ich einen Reiseführer zum Frühstück verspeist habe. Das liegt daran, dass ich mich leidenschaftlich für Geschichte und Archäologie interessiere.«
    »Ach was. Das ist alles sehr interessant«, stottere ich. »Ich bin nur nervös. Es ist mein erster Tag …«
    »Und es wird alles super laufen. Was hast du gesagt, du bist in der elften?«
    »Elf Zett.«
    »Genau gegenüber von meiner Klasse. Wir werden uns wohl noch öfter sehen, Scarlett.«
    Oh Mann! Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Vielleicht ist es besser, wenn ich schweige. Ja, Scarlett, halt einfach den Mund.
    »Dann könntest du mir mehr über das Kloster erzählen, über die alte Bibliothek und all diese anderen interessanten Dinge.« Nein! Das hört sich jetzt so an, als würdest du ihn aufziehen.
    »Ich habe dich gelangweilt, stimmt’s? Aber ich verspreche dir, dass ich beim nächsten Mal über etwas anderes reden werde.«
    »Nein, ich wollte sagen, du hast mich nicht gelangweilt. Ich mag Bücher. Auch Geschichte. Also entschuldige.«
    »Mach dir keinen Kopf.« Er lächelt. Und ich stelle fest, dass er nicht nur ganz gut aussieht, sondern ausgesprochen attraktiv ist.
    »Erzähl mir was über Lavinia. Ist sie Mitglied des Begrüßungskomitees für die Neuen?«, frage ich, um unpassende Gedanken zu vertreiben.
    »Was soll ich sagen? Sie weiß, dass sie schön ist. Sie ist reich und daran gewöhnt, immer das zu kriegen, was sie will. Abgesehen von der Tatsache, dass alle Jungs hinter ihr her sind und die Mädchen sich darum reißen, in die ausgewählte Elitetruppe der Lavinia-Girls aufgenommen zu werden.«
    »Der Lavinia-Girls?«, frage ich und muss losprusten.
    »So habe ich sie genannt. Sie sehen doch aus wie aus einem Hochglanzmagazin und entstammen allesamt den reichsten Familien der Gegend. Sofia, das Mädchen mit den langen schwarzen Haaren, ist die Tochter des Rektors. Dann hattest du das Vergnügen, Federica kennenzulernen, die – so leid es mir tut – in deine Klasse geht, außerdem ist sie Lavinias Cousine. Und da wären wir, das hier ist dein neues Klassenzimmer.«
    Die Unterhaltung mit Umberto hat mir sehr geholfen, meine Nerven zu beruhigen. Ich danke es ihm mit einem breiten Lächeln. Er winkt einem Mädchen zu, deren braune Haare von einem Haarreif gebändigt werden. Sofort scheint ihr Gesicht zu strahlen, und sie kommt auf uns zu.
    »Hallo, Umberto! Wie geht es dir?«, fragt sie schüchtern.
    »Nicht schlecht. Ich wollte dir eine neue Freundin von mir vorstellen, die eben erst nach Siena gezogen ist. Scarlett, das hier ist Caterina. Caterina, das ist Scarlett.« Wir reichen uns die Hände, sehen einander an und finden uns sofort sympathisch.
    »Sie hatte soeben eine Begegnung der unangenehmeren Art mit Lavinia. Du kennst das ja, stimmt’s?«
    »Wechseln wir lieber das Thema. Woher kommst du, Scarlett?« Wenn sie spricht, klingt sie kontrolliert und freundlich. Sie hat ein süßes Lächeln und zwei große braune Rehaugen.
    »Aus Cremona«, antworte ich mit einem gezwungenen Lächeln, während in meinem Kopf wieder die Bilder von meinen ehemaligen Mitschülern auftauchen. Da läutet es, und Umberto schaut mich an und lächelt mir aufmunternd zu. »Dann viel Glück, Scarlett.«
    Ich mag es, wie er meinen Namen ausspricht.
    Dann wendet er sich an Caterina. »Kümmerst du

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