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Schadenzauber (German Edition)

Schadenzauber (German Edition)

Titel: Schadenzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Atir Kerroum
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des Albertus Magnus war mit Ottos Gepäck verloren gegangen. Aber zu Albertus waren sie auch ohne irgendjemandes Hilfe vorgedrungen. Das Kunststück sollte sich wiederholen lassen.
     Otto räusperte sich und trat vor die Torwache.
    „Gott zum Gruß“, sprach er, „ich bin Ottonus C. Agricola,  magister artium magicae, und das dort ist Prinzessin Ansoalda von Thule. Wir möchten mit dem großen Zauberer Merlin sprechen.“
    Der Wächter schniefte. „Habt Ihr einen Termin?“
    „Nein“, antwortete Otto unbekümmert, „wir hatten ein Empfehlungsschreiben des großen Zauberers Albertus Magnus aus Dordrecht, aber leider ist unser Schiff gesunken und dabei haben wir es verloren. Das Empfehlungsschreiben, meine ich.“
    „So ein Pech aber auch.“
     Otto hatte erwartet, dass der Name Albertus Magnus ihm diese Tür öffnen würde. Entweder hatte der Wächter von Albertus Magnus noch nie gehört – oder er hielt Otto für einen Lügner. 
    „Hört zu“, sprach Otto, „es handelt sich um eine Angelegenheit von höchster Dringlichkeit.“
    „Dringlich?“ Der Mann grinste und deutete hinter Otto. „Für Dringliches gibt es dort drüben einen öffentlichen Abort.“
    „Es ist wirklich wichtig, dass wir mit Merlin sprechen“, erwiderte Ansoalda.
    „Kein Termin. Kein Durchkommen.“
    „Wie kriegen wir denn einen Termin?“, fragte Otto.
    „Den bekommt Ihr von Merlin. Also überhaupt nicht.“ Der Wächter lachte.
    „Es ist wirklich wichtig. Durch einen dummen Fehler habe ich Malwin, den Prinzen von Burgund, in diese Kröte verwandelt. Merlin ist der Einzige, der uns helfen kann, den Zauber rückgängig zu machen. Der Prinz wird Euch sicherlich reich belohnen.“
    „Versucht Ihr etwa, mich zu bestechen?“, fragte der Wächter scharf.
    „Nein...“
    „Das will ich Euch auch geraten haben. Und jetzt nehmt Euren Froschkönig und schiebt ab!“
    „Malwin ist ein Prinz und er ist eine Kröte!“, knirschte Ansoalda.
    „Ist mir doch egal. Haut ab, bevor ich Euch aus der Stadt prügeln lasse!“
    „Aber...“, begann Otto.
    „Ist noch irgendetwas unklar?“
     Ansoalda legte Otto die Hand auf die Schulter. „Kommt“, sagte sie, „das hat keinen Zweck hier.“
    „Ich werde mich bei König Artus über Euch beschweren!“, drohte Otto harmlos. Der Wächter lachte.
    Niedergeschlagen zogen Otto und Ansoalda ab. Drei Häuserecken weiter stießen sie auf eine Gasse, in der sich die Leute drängten als ob es Freibier gäbe. Die Gasse endete an einem Turm, der zu Artus’ Residenz gehörte. Dieser Turm besaß ein Fenster und um diese Fenster ging es. Alles redete lautstark durcheinander und immer wieder fiel der Name Merlin.
    „Merlin, o großer Merlin!“, rief ein Mann direkt unter dem Fenster. „Als die Sachsen London verwüsteten, ist mein Lager mit all meiner Wolle in Flammen aufgegangen. Fünftausend Gulden haben ich verloren!“
    Otto wandte sich an einen gut gekleideten Herrn. „Was ist hier los?“, erkundigte er sich.
    „In dem Turm ist Merlin. Seht Ihr dieses Fenster? Dahinter liegt sein Arbeitszimmer. Wir hoffen, dass er uns zuhört und uns helfen wird.“
    „Er hört uns?“
    „Wenn er in seinem Zimmer ist – ja.“
    Rücksichtslos drängelte sich Otto nach vorne und rief:
    „Merlin, o großer Merlin! Ich bin ein schlechter Zauberer aus Worms und durch meinen Fehler ist Prinz Malwin in einen...  Was?“
    Ansoalda war Otto durch die Menge gefolgt und tippte ihm nun auf die Schulter. „Wollt Ihr Euch mit Gewalt lächerlich machen?“, fragte sie.
    „Habt Ihr eine bessere Idee?“
    „Ja, in der Tat.“ Ansoalda lächelte.
    „Ach, tatsächlich? Ich höre!“
    „Das werdet Ihr, wenn wir etwas gegessen haben. Ich bin hungrig, und der Plan läuft uns nicht weg.“ 
     
     
    „Passt auf, dass Ihr Euch nicht den Hals brecht!“, flüsterte Otto. Sorgenvoll beobachtete er, wie Ansoalda an der Wand empor kletterte und sich in Ritzen krallte, die Otto nicht einmal sah. Die Prinzessin hatte ihr Kleid wieder einmal abgelegt und kletterte in Hose und Unterkleid die Wand hinauf wie ein Äffchen. Ansoaldas Plan war wahnwitzig, ihre Kletterei verrückt und anstößig. Sie könne an Fassaden herumturnen, weil sie von ihrem Vater streng bewacht worden sei, hatte sie gesagt. Anders ausgedrückt, sie war regelmäßig aus Vaters Palast geklettert und hatte sich herumgetrieben. Und Malwin, der das gehört hatte, hatte nicht einmal gequakt!
    Ihm war das alles längst Wurst.
    Mit ängstlichen Schulterblicken

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