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Schadenzauber (German Edition)

Schadenzauber (German Edition)

Titel: Schadenzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Atir Kerroum
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Ohr hauen lassen.“
    Auf dem Tisch lag ein Buch. Merlin schlug es zu und legte es beiseite. Dann ließen sie sich am Tisch nieder. Otto setzte Malwin auf den Tisch, und die Kröte kroch herüber zu Ansoalda.
    Otto erzählte die ganze Geschichte. Von Anfang an. Er ließ nichts weg, erfand keine befreundeten Zauberer und bekannte offen alle seine Fehlschläge und Missetaten. Merlin hörte aufmerksam zu und unterbrach Otto kein einziges Mal.
    „Ihr seid unsere letzte Hoffnung“, schloss Otto seinen Bericht.
    „Hm.“
    Merlin strich durch seinen weißen Bart und betrachtete Malwin. „Ich weiß nicht so recht, was ich dazu sagen soll. Und ich verstehe immer noch nicht, wie es Euch gelungen ist, Malwin zu verwandeln, ohne es zu wollen. Ich hätte niemals gedacht, dass dies möglich ist. Ich schätze, Albert hat recht: Entweder Ihr seid ein ganz großer Zauberer oder ein ganz mieser.“ 
    „Ein ganz mieser, das kann ich Euch versichern. Was auch immer ich tue, es geht schief. Ich kann nicht einmal für den richtigen Wind sorgen.“
    „Die Macht eines Zauberers bemisst sich nicht nach der Richtung, sondern nach der Stärke des Windes. Und man kann nicht gerade behaupten, dass Eure Zauber schwach wären.“
    „Kann man den Zauber aufheben?“, fragte Otto.
    „Es war nicht besonders klug, dass Ihr den Ring zerstört habt.“
    „Ich dachte... wenn der Ring zerstört ist, dann ist auch der Zauber zerstört.“
    „Nicht immer. Wie Ihr seht. `Zerstöre nie einen Gegenstand, von dem du nicht genau weißt, wozu er dient.´ Genau das habt Ihr nämlich getan. Ihr habt einen Ring zerstört, dessen Macht Ihr nicht kanntet.“
    „Wie ich schon sagte, ich bin ein ganz mieser Zauberer“, brummte Otto zerknirscht.
    Merlin wandte sich an Ansoalda. „Es ist bei einem Kuss geschehen, sagtet Ihr?“
    Ansoalda errötete. „Einem ganz flüchtigen“, versicherte sie. „Einem ganz harmlosen. Ich konnte doch nicht wissen...“
    „Schon gut“, wiegelte Merlin ab. „Das konntet Ihr in der Tat nicht.“ Er knetet sein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger. „Vergebt mir meine Taktlosigkeit, aber die Frage ist wichtig: Habt Ihr Prinz Malwin noch einmal geküsst? Nach der Verwandlung, meine ich?“
    „Das war das Erste, das ich versucht habe. Nichts.“
    „Nun ja. Ein normaler Kuss reicht nicht. Es müsste schon ein Kuss der Liebe sein.“
    „Der Liebe?“
    „Der Liebe.“ 
    Ansoalda starrte erst zu Merlin, dann zu Malwin. Kurz blickte sie noch einmal zu Merlin, dann zu Otto. Ohne ein Wort zu sagen, ergriff sie dann die Kröte, schloss die Augen und küsste Malwin. Malwin quakte. Ansoalda setzte ihn zurück auf den Tisch.
    „Ich glaube...“, begann Merlin.
    Etwas tat sich. Die Krötenform begann sich zu ändern. Malwin quakte und zappelte. Die Krötenbeine wuchsen, der Kopf rundete sich, die Augen wanderten – und Malwin auf dem Tisch gewann ähnlich an Größe wie die Inken, als Otto sie groß gezaubert hatte. Während Malwin schrie und um sich schlug und sich vor Schmerzen krümmte, bekam er mehr und mehr Ähnlichkeit mit einem Menschen. Ansoalda streichelte ihn tröstend. Endlich erstarben die Krämpfe. Nackt und zitternd lag Prinz Malwin auf dem Tisch.
    Ansoalda schlang schluchzend die Arme um ihn. „Ihr seid wieder Ihr!“, rief sie glücklich und ihre Freudentränen benetzten Malwins Gesicht. „Ihr seid wieder Ihr!“  
    Malwin stieß sie nicht zurück. Merlin legte dem Prinzen seinen Umhang über die Schultern. Der große Zauberer lächelte. „Damit wäre Euch dann wohl geholfen.“
    Malwins Blick suchte Otto. Dem stieg ein Kloß in den Hals. „Ihr...“, begann der Prinz.
    „Es ist alles meine Schuld!“, rief Ansoalda und fiel flehentlich vor dem Prinzen auf die Knie. „Es war der hinterhältige Plan der Werber meines Vaters, und ich war einverstanden! Sie wollten bei der Mitgift sparen!“
    „Ja, es war Eures Vaters Männer Plan, aber es war der da, der mich verhext hat!“
    Der da, nämlich Otto, versuchte sich so klein wie möglich zu machen. „I-ich wurde dazu gezwungen“, stammelte er. „Ich hatte keine  Wahl.“
    „Wenn es darum geht, einem anderen Menschen Schaden zuzufügen, gibt es immer eine Wahl“, widersprach Merlin.
    „Ja, aber Hraldir Olafsson und dieser schmierige Albizzi haben mir versichert, dass am Ende alle glücklich und zufrieden wären.“
    „Da wart Ihr wohl etwas leichtgläubig“, urteilte Merlin.
    „Otto, sagt mir eines!“, sprach Malwin. Mit einem langen, sanften Blick

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