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Schadrach im Feuerofen

Schadrach im Feuerofen

Titel: Schadrach im Feuerofen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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einen gehirnchirurgischen Eingriff gehabt. Die Idee gefällt mir nicht. Ich will Warhaftigs Laser nicht in meinem Kopf haben. Ich will nicht, daß er mir Stücke meines Verstandes herausschneidet. Das Gehirn ist eine andere Sache als eine Niere oder ein Lungenflügel.«
    »Es ist nicht die Rede davon, daß so etwas geschehen sollte.«
    »Was wollen Sie dann machen?«
    »Es ist nichts als eine Dekompressionstherapie. Wir werden Ventilschläuche installieren, um die überschüssige Flüssigkeit direkt in den Kreislauf abzuleiten. Die Operation ist relativ einfach und viel weniger riskant als eine Organverpflanzung.«
    »Aber ich bin Organverpflanzungen gewohnt«, entgegnet der alte Mann verdrießlich. »Ich glaube, daß ich Organverpflanzungen sogar mag. Gehirnchirurgie ist mir etwas Neues.«
    »Vielleicht wird Ihnen die Gehirnchirurgie genauso gut gefallen«, sagt Schadrach aufmunternd, während er ein Beruhigungsmittel für den Patienten vorbereitet.
     
    Am folgenden Morgen sucht er Franco Cifolia in der Nachrichtenabteilung auf. »Ich hörte, daß Sie zurückgekommen sind«, sagt Cifolia. »Ich hörte es, wollte es aber nicht glauben. Warum sind Sie wiedergekommen, in Gottes Namen?«
    Schadrach sieht sich mißtrauisch um. »Kann man hier sprechen, ohne daß jedes Wort mitgeschnitten wird?«
    »Allmächtiger! Glauben Sie, ich würde mein eigenes Büro verwanzen?«
    »Jemand anderer könnte es getan haben, ohne Ihnen davon zu erzählen.«
    »Sprechen Sie«, sagt Cifolia. »Hier ist es sicher.«
    »Wenn Sie meinen…«
    »Ich meine es wirklich. Warum sind Sie nicht geblieben, wo Sie waren?«
    »Der Sicherheitsdienst wußte die ganze Zeit, wo ich war. Wo ich ging und stand, wurde ich von der Miliz beschattet. In Peking tauchte Avogadro persönlich in dem Hotel auf, wo ich abgestiegen war.«
    »Was hatten Sie anderes erwartet? Mit Verkehrsmaschinen um die Welt fliegen, in Hotels absteigen… Es gibt Möglichkeiten, unterzutauchen und sich verborgen zu halten, aber das tut jetzt wohl nichts mehr zur Sache. Hat Avogadro Sie zur Rückkehr veranlaßt?«
    »Ich hatte meine Flugkarte schon gekauft.«
    »Um Himmels willen, warum?«
    »Ich kam zurück, weil ich eine Möglichkeit sah, mich zu retten.«
    »Wenn Sie sich retten wollen, müssen Sie in den Untergrund gehen.«
    »Nein. Ich rette mich, indem ich zurückkomme und weiterhin meine Funktionen als Leibarzt des Vorsitzenden erfülle. Wissen Sie, daß er krank ist?«
    »Er soll Kopfschmerzen haben, hörte ich.«
    »Gefährliche Kopfschmerzen. Wir werden operieren müssen.«
    »Gehirnchirurgie?«
    »So ist es.«
    Cifolia preßt die Lippen zusammen und mustert sein Gegenüber nachdenklich. »Ich sagte Ihnen mal, Sie wären nicht verrückt genug, um in dieser Stadt zu überleben. Vielleicht war ich im Irrtum. Vielleicht sind Sie durch und durch verrückt. Sie müssen es sein, wenn Sie denken, Sie könnten absichtlich eine Operation am Vorsitzenden verpfuschen und damit durchkommen. Meinen Sie nicht, daß Warhaftig Ihr Tun durchschauen und Sie an Ihrem Vorhaben hindern wird? Meinen Sie nicht, daß er Sie verpfeifen wird, sollte es Ihnen wirklich gelingen? Was nützt es, den Vorsitzenden umzubringen, wenn Sie nachher selbst in der Organfarm landen? Wie…«
    »Ärzte bringen Ihre Patienten nicht um, Cifolia.«
    »Aber…«
    »Sie ziehen voreilige Schlüsse. Projizieren Ihre eigenen Fantasien, vielleicht. Ich werde einfach operieren und die Kopfschmerzen des Vorsitzenden heilen. Und dafür sorgen, daß er bei guter Gesundheit bleibt.« Schadrach lächelt. »Stellen Sie bitte keine Fragen. Helfen Sie mir einfach.«
    »Wie?«
    »Machen Sie Buckmaster ausfindig. Ich brauche eine Sonderanfertigung, und er ist der richtige Mann, der sie machen kann. Und danach brauche ich Ihre Hilfe beim Aufbau der telemetrischen Schaltung.«
    »Warum Buckmaster? Es gibt hier genug tüchtige Fachleute für Mikroelektronik.«
    »Für diese Arbeit brauche ich Buckmaster. Er ist der Beste auf seinem Gebiet, und außerdem ist er derjenige, der das telemetrische System konstruiert hat, dessen eine Hälfte ich mit mir herumtrage. Er ist der geeignete Mann, um dieses System zu ergänzen.« Schadrach faßt ihn fest ins Auge. »Können Sie mich mit Buckmaster in Verbindung bringen?«
    Nach einem Augenblick nickt Cifolia. »Ich werde Sie zu ihm bringen«, sagt er. »Wann haben Sie Zeit?«
    »Jetzt.«
    »Jetzt gleich? In dieser Minute?«
    »Wenn es geht«, sagt Schadrach. »Ist er sehr weit von hier?«
    »Das

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