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Schärfentiefe

Titel: Schärfentiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Mayer-Zach
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Dokumentation eines Treffens zweier Firmenbosse zu handeln, die unerlaubte Preisabsprachen getroffen haben, wie auch aus den E-Mails hervorgeht. Einer von den beiden Abgebildeten ist der Oberboss eines internationalen EDV-Anbieters, der im Sommer wegen eines Megadeals in den Medien war, den er knapp gegen einen Mitbewerber für sich entschieden hat.“
    Sagte Frieda Dietl nicht, dass Urban ihr die Fotos im Sommer gebracht hatte? Das würde also zeitlich passen.
    „Aber wie soll das funktionieren, wenn er sich mit einem Mitbewerber abspricht, damit er einen Deal macht? Das ist ja widersinnig, der andere wird doch nicht blöd sein und darauf einsteigen, damit sein Konkurrent Profit daraus zieht.“
    „Glaub mir, wenn es so war, dann haben beide gut daran verdient und keiner von ihnen wäre daran interessiert, dass ihr Handel an die Öffentlichkeit käme und publik würde, dass sie in der heißen Phase in Kontakt miteinander standen. Und dass dem so war, beweisen die Fotos, weil auf jedem das Datum steht. Mit anderen Worten, würde der Fall auffliegen, hätte das teure rechtliche Konsequenzen in Höhe von sechsstelligen Eurobeträgen bis zu empfindlichen Haftstrafen. Aber wie gesagt, derzeit können wir niemandem etwas beweisen. Vor allem nicht, solange wir nicht wissen, wer der zweite Mann auf dem Foto ist.“
    „Geht das nicht aus den E-Mails hervor?“ Paula hatte die Schreiben nicht gelesen, war aber automatisch davon ausgegangen, dass es sich um einen Schriftverkehr handelte.
    „Das sind nur E-Mails innerhalb der Firma, in denen von Treffen mit einem H. N. die Rede ist und dass alles zur vollen Zufriedenheit gelaufen sei. Wer H. N. ist, das herauszufinden, kann in einer Sisyphus-Arbeit enden. Vor allem würde es mich interessieren, wie es Urban gelungen ist, diese Fotos zu machen.“
    Da hatte Paula einige Ideen. Vielleicht hatte er eine der dort tätigen Damen bezirzt? Sie traute ihm alles zu.
    „Hältst du es für möglich, dass ihn jemand deshalb beseitigt hat?“, fragte sie nachdenklich.
    Kurt zuckte mit den Schultern.
    „Warum nicht. Wenn da was dran ist, dann geht es um enorme Summen. Da sind Leute schon wegen weniger um die Ecke gebracht worden. Aber vergiss nicht: Alles, was wir hier so sprechen, ist reine Spekulation. Was wirst du jetzt tun?“
    Paula blickte müde drein.
    „Ich mache dort weiter, wo ich aufgehört habe. Jetzt, da ich offiziell von Santo weiß, dass es Leute gibt, die nervös sind, macht es mir erst recht Freude, nachzuforschen. Vor allem weil ich mir nun ohne Weiteres vorstellen kann, dass ihn jemand wegen dieser Fotos beseitigen wollte. Ich kann mir auch vorstellen, dass jemand Gerechtigkeit eingefordert hat. Eigentlich gibt es da einige Leute, die Motive hatten. Die Wagner, die vielen Mädchen. Vielleicht will deshalb jemand nicht, dass ich weitergrabe, weil ich irgendwann auf diese Fährte stoßen könnte. Sogar der Znan vom Institut für künstlerische Fotografie traue ich es zu. Stark genug wäre sie ja. Apropos …“
    Paula war eingefallen, dass auch die Znan unter den Anrufern war, die versucht hatten, sie zu erreichen. Sie hatte auch vergessen, es noch einmal bei Ada zu versuchen. Es war fast neun Uhr abends. Ada konnte sie noch anrufen. Die Znan hatte keine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen. Paula hattekeine Ahnung, was sie von ihr wollte. Wahrscheinlich nur wissen, wie weit sie mit dem Kapitel über das Institut war.
    Sie nahm das Handy zur Hand, um Ada anzurufen, und sah, dass der Anruf, der nachmittags eingegangen war, während sie geschrieben hatte, ebenfalls von Doktor Znan war. Es war aber keine Handynummer, sondern eine Festnetznummer angegeben, möglicherweise vom Institut. Sie aktivierte den Rückruf, aber es hob niemand ab. Sie würde es morgen nochmals versuchen.
    Ada hörte sich müde an, als sie abhob.
    „Störe ich dich?“
    „Nein, gar nicht. Ich hatte heute den ganzen Tag Besprechungen und sitze seit Kurzem wieder im Büro und muss nun alles, was liegen geblieben ist, aufarbeiten.“
    Paula schwieg mitfühlend.
    „Sag, warst du heute verschollen? Ich hab mehrmals versucht, dich am Handy und zu Hause anzurufen, aber ich hab dich nirgends erreicht. Ich hab großartige Infos für dich!“ Ada klang plötzlich wieder munterer. „Wenn es dir recht ist, dann treffen wir uns in einer Stunde in dem Lokal, wo wir mit der Wagner verabredet waren. Vielleicht ist sie da, dann hätten wir gleich zwei Fliegen auf einen Schlag.“
    Paula war im Zwiespalt. Ihr

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