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Schaerfer als Wasabi

Schaerfer als Wasabi

Titel: Schaerfer als Wasabi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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verwirrt.
    Gregor nickte. „Du bist für mich mehr als nur ein einmaliger Fick, verstehst du? Aber es kann und darf keine Beziehung zwischen uns geben. Ich bin fünfzehn Jahre älter als du! Ich bin froh, dass die Menschen in meinem Umfeld akzeptiert haben, dass ich schwul bin – eine Beziehung mit einem … einem ...“ Er rang nach Worten, brach ab und zuckte mit den Schultern.
    „Einem was?“, stieß Robert zornig hervor. „Ich bin zwanzig, Gregor!“
    „Und ich bin fünfunddreißig!“, schrie Gregor zurück, etwas heftiger als er gewollt hatte. Nach einigen Sekunden des Schweigens nickte Robert schließlich, sah sich um und hob seine Tasche vom Boden auf.
    „Es ist besser, wenn ich jetzt gehe. Ich werde in die WG fahren und heute Nacht auf dem Sofa schlafen“, sagte er entschlossen, während er begann, seine Sachen zu packen. „Morgen ist mein Zimmer ohnehin fertig.“
    „Robert ...“ Durch Gregors Brust fuhr ein heftiger Stich, seine Kehle wurde eng. „Ich will nicht, dass du einfach so gehst. Ich wollte das nicht.“
    „Schon gut.“ Robert blickte ihn nicht einmal an und packte unbeirrt weiter seine Sachen. Als er fertig war, ging er hinaus auf den Flur, zog seine Schuhe und seine Jacke an und öffnete die Tür. Die ganze Zeit über hatte Gregor wie paralysiert im Wohnzimmer gestanden, unfähig sich zu bewegen. Als er nun die Tür hörte, erwachte er aus seiner Starre und eilte in den Flur.
    „Robert, warte!“
    Robert wandte sich zu ihm um, seine Miene war regungslos. „Ich … möchte dir für alles danken, was du für mich getan hast, Gregor. Das werde ich dir nicht vergessen.“
    Gregors Brust zog sich zusammen. Er hob die Hand und wollte dieses wunderschöne, blasse Gesicht streicheln, doch dann ließ er sie wieder fallen.
    „Soll … soll ich dich fahren?“, fragte er und bemerkte, wie seine Stimme zitterte.
    Robert schüttelte den Kopf. „Nein, du hast schon genug für mich getan. Ich nehme die U-Bahn.“ Mit diesen Worten wandte er sich endgültig um und verließ ihn. Gregors Herz begann so schnell zu rasen, dass er glaubte, keine Luft mehr zu bekommen. Ihm wurde schwindelig, und Tränen stiegen in seinen brennenden Augen auf. Doch bevor er dies alles richtig realisierte, war Robert bereits fort.
    Und er hatte ihn gehen lassen. Wie in Trance schloss er die Tür und lehnte sich dagegen. Die Zweifel, ob er das Richtige getan hatte, wuchsen mit jeder endlosen Minute, und er vermisste Robert jetzt schon. Mit einem hilflosen Seufzen verbarg er das Gesicht in seinen Handflächen.

    Gregor hatte die letzte Woche kaum geschlafen und so gut wie nichts gegessen. Er hatte sich heftig verliebt und wo er auch hinsah, blickte er in Roberts hübsches Gesicht. Er konnte an nichts anderes denken und sehnte sich Tag und Nacht nach ihm. Aber was hätte er denn tun sollen, verdammt?
    Zweimal war er in seiner Verzweiflung zum Krankenhaus gefahren, nur um Robert zu sehen, einen kurzen Blick auf ihn werfen zu können. Er wollte sich vergewissern, dass es ihm gut ging. Wie ein liebeskranker Trottel hatte er sich in einer Nische versteckt und ihn beobachtet. In seinen weißen Hosen, dem weißen Hemd und dem feuerroten Zopf sah er zum Anbeißen aus. Als er zwei Tage später endlich den Mut gefasst und eine Krankenschwester nach ihm gefragt hatte, war Robert nicht da gewesen.
    Wenn er daran dachte, wie er ihn in die Sofakissen gedrückt, ihn geküsst und seinen harten Schwanz an Roberts Erektion gerieben hatte, wurde ihm ganz schwindelig. Gregor war längst klar geworden, dass er einen Fehler gemacht hatte. Robert wegzuschicken war das Idiotischste, das er je getan hatte. Was konnte ihm denn nach seinem Coming Out eigentlich noch Schlimmeres passieren?

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    Robert war die ganze Woche wie ein Zombie durch die Gegend gelaufen. Seine Gedanken kreisten nur um Gregor und ließen ihn auch in der Nacht nicht los. Wie oft war er im Geiste schon zu ihm gelaufen, hatte ihm gesagt, wie unsinnig seine Bedenken waren und ihn dann hart und leidenschaftlich geküsst. Ein paar Mal war er kurz davor gewesen, seine Visionen in die Tat umzusetzen, doch dann hatte er sprichwörtlich den Schwanz eingezogen. Seit dem Augenblick jedoch, da ihm Vanessa und eine andere Kollegin von dem äußerst attraktiven, dunkelhaarigen Mann erzählt hatten, der im Krankenhaus nach ihm gefragt hatte, war ihm klar, was er zu tun hatte. Seinen Kolleginnen hatte er gesagt, Gregor wäre sein Onkel, niemand in seinem Umfeld wusste, dass er schwul

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