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Schakale Gottes

Titel: Schakale Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bergius C.C.
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wir eben nochmals und finden den Schlüssel und die Kassette mit Wertpapieren in Höhe von fünfzehntausend Rubeln.«
    »Dann müssen wir das Testament aber gleich verschwinden lassen.«
    »Selbstverständlich.«
    »Also, gib es her.«
    »Aber nicht einfach zerreißen. Es muß verbrannt werden.«
    »Das besorge ich schon.«
    Pater Bazil drückte seinem Ordensbruder außer dem Nachlaßdokument Wertpapiere in Höhe von viertausend Rubeln in die Hand.
    »Angesichts deiner Mehrarbeit begnüge ich mich mit dreitausend«, sagte er grinsend.
    Jetzt habe ich ihn, dachte Pater Rochus zufrieden. Leichenfledderei! Wenn es hart auf hart geht, kann ich erklären, daß ich als sein Untergebener gehorchen mußte. Das Testament werde ich keinesfalls verbrennen. Ein besseres Druckmittel gibt es nicht.
    Sie gingen zu Prior Rejman und überreichten ihm eine Liste, in der alle Gegenstände aufgeführt waren, die sie in der Zelle vorgefunden hatten. Im übrigen behaupteten sie, weder ein Testament noch Geld gefunden zu haben.
    Der Ordensvorsteher wurde ungehalten. »Das ist ausgeschlossen«, ereiferte er sich. »Ich weiß von Bruder Pius, daß er über eine beachtliche Summe verfügte und ein Testament gemacht hat.«
    »Aber wir haben nichts gefunden«, beteuerte Pater Bazil.
    »Dann müßt ihr eben weitersuchen. Vielleicht hinter dem Schrank. Es kann auch sein, daß sich irgendwo ein Geheimfach befindet.«
    Pater Bazil und Rochus kehrten in die Zelle des Toten zurück.
    »Die Fünfzehntausend können wir abschreiben«, sagte der stellvertretende Custos verstimmt.
    »Leider!« seufzte Pater Rochus mit einem scheelen Blick auf den Verstorbenen.
    Pater Bazil strich sich über die Stirn. »Laß uns überlegen, was wir dem Prior sagen.«
    Eine halbe Stunde später suchten sie den Ordensvorsteher in einer gespielt erregten Stimmung auf und meldeten erfreut, hinter dem Bett von Pater Pius eine Kassette mit Wertpapieren in Höhe von fünfzehntausend Rubeln entdeckt zu haben. Ein Testament sei aber beim besten Willen nicht zu finden, auch keine Aufzeichnung, die auf das Vorhandensein einer letztwilligen Verfügung hinweise.
    Der Prior gab sich nicht zufrieden.
    »Mindestens zwanzigtausend Rubel, beziehungsweise Obligationen in dieser Höhe, müssen vorhanden sein«, erklärte er mit Nachdruck. »Bruder Pius hat mir wörtlich gesagt, er verfüge über ›gut zwanzigtausend Rubel ‹.«
    »Wann war das?« fragte Pater Rochus, dem plötzlich ein rettender Gedanke kam.
    Prior Rejman blickte nachdenklich vor sich hin. »Es mag vor drei oder vier Wochen gewesen sein.«
    »Könnte dann nicht die Möglichkeit bestehen, daß er angesichts des nahenden Todes seinen Verwandten …«
    »Er hatte nur einen Neffen«, unterbrach ihn der Ordensvorsteher.
    »Ja, richtig«, fiel Pater Bazil ein. »Wie hieß er doch noch? Soviel ich weiß, hat er ihm fünftausend Rubel geliehen.«
    »Weißt du das bestimmt?«
    »Beschwören kann ich es nicht, aber er hat mir gesagt … Ja, es war von fünftausend Rubeln die Rede. Jetzt fällt mir auch der Name wieder ein: Karol Szymanski.«
    »Das ist tatsächlich sein Neffe. Seine Anschrift ist mir bekannt. Er wohnt in Petrikau.«
    »Dann solltet Ihr bei ihm nachfragen.« Prior Rejman tat dies in erstaunlich konkreter Form. Er nahm den Neffen des Verstorbenen nach der Beerdigungsfeierlichkeit beiseite und sagte ihm, er habe erfahren, daß sein Onkel ihm vor kurzem fünftausend Rubel geliehen habe. Er sehe sich leider gezwungen, eine umgehende Rückgabe des Betrages zu erbitten, da kein Testament vorhanden sei und somit alles, was Pater Pius gehört habe, dem Kloster anheimfalle.
    Der junge Szymanski sicherte die sofortige Tilgung der Schuld zu und überwies das Geld kommentarlos in der folgenden Woche.
    Prior Rejman nahm dies als eine Selbstverständlichkeit hin. Die Patres Bazil und Rochus aber standen vor einem Rätsel. Wie kam Karol Szymanski dazu, einen Betrag zu erstatten, den sie sich widerrechtlich angeeignet hatten? { * }
    Nataschas Bestreben, ihre Hochstimmung daheim zu verbergen und nicht erkennen zu lassen, wie sehr sich manches für sie verändert hatte, bewirkte gerade das Gegenteil. Babuschka empfand es als unnatürlich, daß ihre Nichte nicht lebhaft von der Reise und von Pater Rochus berichtete. Sie wunderte sich über Nataschas nüchterne Erzählungen, wurde mißtrauisch, stellte Überlegungen an und kam zu dem Ergebnis, daß das Verhalten ihrer Nichte nur erklärbar sei, wenn sie etwas zu verbergen habe.
    Im

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