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Scharade der Liebe

Titel: Scharade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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und sich an den Rändern bereits schwarzgrün verfärbte. Sie versuchte, seiner Hand auszuweichen, aber es tat so weh, dass sie nur stöhnte. »Das ist in Ordnung. Stöhn ruhig, aber halt still. Nun, wir wollen doch mal sehen, was wir hier haben.« Er zog den Stoff ganz weg. Obwohl er es eigentlich nicht wollte, sah er, dass ihre Brustwarzen sich wegen der Kälte aufgerichtet hatten. Gott, es war erstaunlich, wie rasch eine Frau einen Mann mit ihren Brüsten erregen konnte; andererseits waren ihre Brüste auch besonders hübsch. Nein, er blickte jetzt auf die Rippe, die er mit seinem Fuß zerquetscht hatte, nicht auf zwei äußerst hübsche weibliche Brüste. Sie lag ganz steif und zitternd vor Kälte da, als er mit dem Finger über ihre Rippen und über ihre Arme fuhr. Dann tastete er ihren Bauch ab. »Hier? Tut das weh? Nein? Gut.«
    Es war eine Erleichterung, dachte sie, während sie ihn anblickte, weil sie ihre Augen einfach nicht geschlossen halten konnte. Er bemerkte anscheinend ihre weiblichen Körperteile gar nicht. Sie hätte genauso gut Jack sein können. Nein, er blickte jetzt wieder auf ihren Brustkorb und strich mit den Fingerspitzen genau über die Rippe, die so entsetzlich wehtat, dass sie sich auf die Lippen beißen musste, um nicht laut aufzuschreien. Dann drückte er fest darauf, und sie musste einfach schreien.
    Er blickte sie kurz an. »Tut mir Leid. Halt einfach still. Ich musste sehen, wie schlimm es ist. Nein, sie ist Gott sei Dank nicht gebrochen, aber du wirst in den nächsten ein oder zwei Wochen nicht gerade tanzen gehen können.« Er hockte sich hin. »Nun, du verdienst die Schmerzen. Einfach meinen Durban zu stehlen, den guten alten Jungen. Ich habe ihn bekommen, als ich vierzehn war. Er hätte dich ohne weiteres abwerfen können, weißt du. Wenn Durban Gänseblümchen sieht - ganz gleich wo, selbst am Rand einer Straße voller Kutschen und anderer Pferde -, muss er sie einfach haben. Gänseblümchen sind Ambrosia für Durban. Es spielt keine Rolle, was du willst. Dir bleibt nichts anderes übrig, als ihn all die verdammten Gänseblümchen fressen zu lassen. Erst dann bewegt er sich wieder in die Richtung, in die du willst, auch wenn es die falsche Richtung ist.
    Ich habe kein Mitleid mit dir, und ich werde mich auch nicht entschuldigen. Ganz gleich, wer du bist, du wolltest immerhin mein Pferd stehlen. Ich wette, die Tanten hatten keine Ahnung, was du vorhattest, oder?«
    »Sie kennen mich sehr gut. Wenn sie ein bisschen nachdenken, kommen sie sicher darauf, was ich vorhatte. Ich habe ihnen einen Brief hinterlassen.«
    Er starrte sie fassungslos an. »Verdammt. Aber was habe ich denn erwartet? Schließlich bist du eine verdammte Frau. Und jetzt sag mir, wie du heißt, und zwar auf der Stelle.«
    Er blickte ihr ins Gesicht und nicht auf ihre Brüste, die immer noch sehr bloß waren.
    Sie wurde blass und schwieg.
    »Heißt du Jacqueline und hast es zu Jack abgekürzt?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Was passt denn sonst zu Jack? Jennifer? Jasmine?«
    »Mein Name ist Winifrede Levering, und mir ist sehr kalt.«
    »Winifrede? Was ist denn Winifrede?«
    »Winifrede war der Name meiner Großmutter, und Levering war ihr Familienname. Meine Großmutter väterlicherseits. Mein Vater hat seine Mutter sehr geliebt und mir deshalb ihre Namen gegeben.«
    Er grunzte, schloss das Hemd wieder über ihrer Brust und bedeckte sie mit Stroh.
    »Dein Familienname?«
    Sie schüttelte den Kopf. Ihr Kiefer und die eine Gesichtshälfte taten weh. Sie lag ganz still und sagte: »Das will ich Euch nicht sagen. Wenn ich es tue, ist alles vorbei.«
    »Was ist vorbei?« Er legte noch mehr Stroh auf sie.
    »Das habe ich nicht so gemeint. Mein Familienname ist McGregor.«
    »Lügen kannst du genauso schlecht wie stehlen. Winifrede Levering lasse ich mir ja noch gefallen - der Name ist zu schrecklich, um nicht wahr zu sein. Es ist ein Name, der überhaupt nicht zu dir passt, es tut ja fast weh, ihn laut zu sagen. Also, ich bezweifle nicht im Geringsten, dass du mir in diesem Fall die Wahrheit gesagt hast. Aber McGregor? Die Wahrheit bitte!«
    Sie seufzte. Warum hatte sie sich nicht einen Namen ausgedacht, den er ihr glaubte? Sie wollte ihm nicht sagen, wer sie war, schließlich wusste sie nicht, wie er reagieren würde. Wahrscheinlich würde er sie direkt zu ihrem Stiefvater zurückbringen.
    »Ich muss gehen«, sagte sie, und er hörte die Verzweiflung in ihrer Stimme. Sie hatte Schmerzen. Was sollte er nur tun?
    »Nun

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